Eine interessante Nachricht für Unternehmen mit Entwicklungspotenzial: Bad Säckingen weist jetzt das neues Gewerbegebiet Gettnauer Boden aus. Der Gemeinderat hat in der Sitzung am Montag mehrheitlich den Weg für einen Bebauungsplan frei gemacht. Das 4,25 Hektar große Gelände wird in diesem Jahr überplant. Wenn das Bebauungsplanverfahren glatt läuft, so schätzt Bauverwaltungsleiter Peter Weiß, dann könnten schon im kommenden Jahr erste Firmen Bauanträge einreichen.
Die Entwicklung einer neuen Gewerbefläche im Gettnauer Boden ist seit vielen Jahren Thema. Bürgermeister Alexander Guhl hatte immer wieder beklagt, dass interessierte Unternehmen in Bad Säckingen anklopfen, aber die Stadt nichts anbieten kann. Denn alles hing am übergeordneten Flächennutzungsplanverfahren, das aber nun ebenfalls in die Zielgerade einbiegt. Die Stadt hat die Verzögerung durch „kluge Ankaufspolitik“ genutzt, wie Peter Weiß beschreibt. Denn das Gelände gehört mittlerweile komplett der Kommune. Dadurch hat die Stadt die größte Einflussmöglichkeit auf die Art der Unternehmen, die ansiedeln. CDU-Fraktionsvorsitzender Michael Maier sagte schon mal, was er sich da vorstellt: Die Firmen müssten namhafte Gewerbesteuerzahler sein, Arbeitsplätze bringen und in den Bereich passen. Die Ansiedlung solle am besten „in einem Guss“ vergeben werden. Maier begrüßte auch den Gedanken einer Ausschreibung für Bewerber.
Was die Branche angeht, hatte Grünen-Stadtrat Rolf Joist bereits konkrete Vorstellung. Er favorisiert den boomenden Wirtschaftssektor Gesundheit und Medizin. Gerade die Nähe zum benachbarten Sissler Feld mit Unternehmen der Medizinbranche lege eine solche Ausrichtung auch für den Gettnauer Boden nahe.
Fred Thelen, Fraktionssprecher der Freien Wähler regte an, über eine zentrale Wärmeversorgung für das gesamte Gebiet nachzudenken.
Bei all diesen Fragen habe die Stadt als Eigentümer die Steuerungsmöglichkeit, bestätigte Bürgermeister Guhl. Allerdings sei dies im Moment nicht noch nicht Gegenstand der Entscheidung. Jetzt gehe es darum, Interessenten zu signalisieren, dass im Gettnauer Boden in absehbarer Zeit gebaut werden kann.
Grünen-Fraktionsvorsitzende Ruth Cremer-Ricken regte an, zunächst einen grundsätzlichen Blick „von oben“ auf die weitere bauliche Entwicklung der Stadt zu werfen, um einen Blick fürs Ganze zu erhalten. Die vier anwesenden Grünen-Stadträte enthielten sich.
Auf dem Gettnauer Boden seien laut Peter Weiß bis zu acht Grundstücke mit einer Größe zwischen 3000 und 6000 Quadratmeter realisierbar. Allerdings sei dies nicht endgültig. Je nach Bewerber sei dies variabel. Das Gelände liegt im Bereich der Hochwasserzone nahe beim Rhein. Allerdings ist die Fläche als nur schwach gefährdet eingestuft, seltener als 100-jährige Hochwasserereignisse, so Weiß. Zudem werde das Gelände im Zuge der Erschließung und Bebauung in der gesamten Höhe angehoben.