Während die Grünzone als „grüne Verbindung“ zwischen Bergsee und Innenstadt unangetastet bleiben solle, haben die Planer um den Architekten Manfred Piribauer bei den anderen Bereichen durchaus umfassende Ideen entwickelt. Dabei Ergebnisse des städtebaulichen Wettbewerbs vom vergangenen Jahr zugrunde gelegt, teilweise aber erheblich erweitert.
Mögliche Veränderungen
Besonders gilt das für die mögliche Weiterentwicklung des Areals der früheren Hochrhein-Eggberg-Klinik. Hier schwebt den Architekten der Abriss des bestehenden Gebäudes und Neubau eines aus zwei Bausteinen bestehenden Gebäudekomplexes vor. Insgesamt knapp 15.000 Quadratmeter Fläche soll es geben. Während das nördlich stehende, größere Gebäude (8000 Quadratmeter) über einen Steg eine direkte Anbindung an die Aqualon-Therme erhalten soll, soll sich unter den Gebäuden eine immerhin 14.700 Quadratmetergroße Tiefgarage erstrecken.
Freilich sei dieses Gebäude und das Grundstück zugleich der Bereich, hinter dem die meisten Fragezeichen stehen, wie Bürgermeister Alexander Guhl erklärte. Denn hier sei nach wie vor ein Zwangsversteigerungsverfahren im Gange. Laut Stadtbaumeisterin Margit Ulrich waren am Masterplan auch weder der derzeitige Eigentümer noch potentielle Investoren beteiligt. Dies sei aber nach Guhls Ansicht vertretbar, denn: „Die städtebauliche Planungshoheit liegt bei der Kommune, und es ging ja auch nur um die Darstellung dessen, was möglich wäre.“
Anders sieht es bei der Aqualon-Therme aus. Hier seien konkrete Studien zugrunde gelegt, die die Therme selbst in Auftrag gegeben hat. Fazit: Als Erweiterung wäre eine Aufstockung des Gebäudes im nördlichen Bereich um zwei bis drei Etagen vorstellbar. Genutzt werden könnten die zusätzlichen Flächen – immerhin zwischen 1600 und 2400 Quadratmeter – für Gesundheitsangebote.
Eine umfangreiche Wohnbebauung – wahlweise in Form von kompakten Gebäudequadern oder Riegeln – samt zweigeschossiger Tiefgarage schwebt den Planern indes für den Parkplatz am östlichen Ende des Kurgebiets vor. Hier kalkuliert Architekt Piribauer mit bis 50 Wohneinheiten zu je 85 Quadratmeter.
An der Rehaklinik wird derweil die Errichtung eines förmlichen Neubaus erwogen. Definitiv geplant ist bekanntlich eine Erweiterung in Form von Modulen auf der benachbarten Wiese. Dies könnte unterm Strich nur eine Zwischenlösung sein, die durch ein neues Gebäude ersetzt wird, so Margit Ulrich auf Nachfrage.
Nichts in Stein gemeißelt
Noch handle es sich bei allen dargestellten Veränderungen um ein grobes Konzept, noch sei nichts in Stein gemeißelt oder verbindlich, betonte Piribauer in seinem Überblick. Noch seien auch nicht alle Faktoren im Hinblick auf die Umsetzbarkeit geprüft und es wurden auch nicht mögliche rechtliche Hindernisse berücksichtigt.
Freiheiten gebe es insbesondere bei der möglichen Nutzung der neu geschaffenen Flächen. Natürlich sei es aus städtischer Sicht erwünscht, zusätzliche Angebote im Kurgebiet anzusiedeln, die eine Vernetzung mit oder Ergänzung zu den im Gesundheitscampus geplanten Angeboten ermöglichen, so Bürgermeister Alexander Guhl auf Nachfrage von Stadtrat Hartmut Fricke (UBL). Anfragen gebe es etwa von einer Demenzklinik wie auch von einem Spezialisten im Bereich Parkinson.
Noch zu klären ist auch, wie aktiv eine Verbindung zwischen dem östlichen Kurgebiet und dem Gesundheitscampus hergestellt wird, wie es Stephan Muster (SPD) zu Bedenken gab. Hier wirke die Trennung beider Gebietsteile durch die Grünzone möglicherweise hinderlich. Fred Thelen (FW) fürchtet derweil um den Charakter des Kurgebiets, sollte gerade im Bereich des Parkplatzes die vorgeschlagene Bebauung in dieser Form umgesetzt werden. Denn das sei „zu massiv“. Aber hier werde der Gemeinderat ohnehin genaues Mitspracherecht haben wenn es um die Details geht, so Bürgermeister Guhl: „Dieses Gelände gehört der Stadt.