Maria Schlageter

Der Masterplan für die architektonische Gestaltung des Gesundheitscampus steht. Das konnten ein sichtlich zufriedener Bürgermeister Alexander Guhl und Campus-Manager Peter Mast am Donnerstagabend in der Flößerhalle verkünden. Nach einer tagesfüllenden Beratung des Preisgerichts stand am Ende einer „sehr intensiven, konstruktiven und fachbezogenen Diskussion“ der Gewinner fest: Der Vorschlag des Freiburger Architekturbüros K9 hat sich gegen die 15 anderen eingegangenen Entwürfe durchsetzten können. Die Krux: Es ist ein Plan, der so erst mal nicht umgesetzt wird. Er ist gewissermaßen die Idealvorstellung eins Campus.

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Der Entwurf sei „sehr homogen, erläuterte Architekt und Preisgerichts-Vorsitzender Fred Gresens den entscheidenen Vorteil des Siegermodells, und er zeichne sich durch eine hohe Flexibilität in den einzelnen Gebäudeteile aus. Für das Preisgericht, dem neben Fachkräften auch Bad Säckinger Gemeinderatsmitglieder angehörten, ging mit der Entscheidung für den Entwurf 1005 – wie der Vorschlag während des anonymen Verfahrens betitelt wurde – ein Tag voller neuer Impulse zu Ende. Denn auch die letzten Skeptiker zeigten sich schließlich überzeugt davon, dass der Weg über den städtebaulichen Wettbewerb der richtige war. „Ich war am Anfang auch kein Freund davon, aber das wäre nicht anders und nicht billiger gegangen“, unterstrich Guhl.

Die Würfel sind gefallen: Preisgerichts-Vorsitzender Fred Gresens, Bürgermeister Alexander Guhl, Architekt Thomas Thiele, Campus-Manager ...
Die Würfel sind gefallen: Preisgerichts-Vorsitzender Fred Gresens, Bürgermeister Alexander Guhl, Architekt Thomas Thiele, Campus-Manager Peter Mast und Bauamtsleiterin Margit Ulrich waren Teil der Jury. Bild: Maria Schlageter
  • Wie hoch sind die Chancen auf Umsetzung? Im nächsten Schritt wird das Siegermodell von der 13-köpfigen Jury einstimmig dem Gemeinderat als entscheidende Instanz empfohlen. Der erstplatzierte Entwurf dient dabei als grundlegender Wegweiser für die bauliche Entwicklung des Campus. Das heißt: Die endgültige Realisierung muss nicht detailgetreu dem ausgewählten Vorschlag entsprechen. Ginge im Moment auch gar nicht: Denn das Konzept geht noch von einem Umzug der Rehaklinik ins Spitalgebäude aus und von einen Abriss der Hochrheinklinik mit anschließenden Neubauten. Zwei Vorhaben, die nach heutigem Stand eher Utopie sind: Erst diese Woche wurde entschieden, dass die Rehaklinik mangels Geld vorerst am jetzigen Standort bleibt. Und auf die Hochrheinklinik haben die Campus-Betreiber keinen Zugriff.
  • Wie soll der zukünftige Gesundheits-Campus aussehen? Somit ist der Siegerentwurf vielmehr eine Anregung dafür, wie Gebäudekomplexe auf dem Campus sinnvoll entstehen können. Formal lässt sich der Plan in drei Bereiche einteilen: Die insgesamt vier Neubauten rund ums ehemalige Spitalgebäude (nördlich, westlich, südlich) erweitern das Areal zur Unterbringung medizinischer Angebote. Zweitens: Südlich der Aqualon-Therme auf dem Grundstück der Hochrheinklnik entstand die Idee eines Komplexes für betreutes Wohnen. Drittens: Auf der nördlichen Seite des Aqualons gibt es die Idee eines Hotels auf dem Grundstück der jetzigen Rehaklinik. Zusätzlich soll auf dem jetzigen Aqualon-Parkplatz Wohnraum entstehen, was die Jury jedoch kritisch bewertet.
  • Was sind die Vorteile des Sieger-Entwurfs? Ein großer Pluspunkt des Freiburger Entwurfs sei dessen Flexibilität hinsichtlich der späteren Nutzung der Gebäude. Angesichts der mitunter vagen Konzeption des Campus, der ohnehin in Etappen realisiert werden soll, sei dies enorm wichtig, wie Gresens deutlich machte: „Wir haben nach einem Modell gesucht, wo es eine stabile Struktur gibt, die uns erlaubt zu reagieren.“