Bad Säckingen „Es war ein intensiver Austausch an verschiedenen Standorten – etwa an Gewässern oder Streuobstwiesen“ – mit diesen Worten beschrieb Ralf Däubler, Leiter des Sachgebietes Umwelt und Energie der Stadt Bad Säckingen, eine Geländebegehung am Bergsee. Ziel sei es gewesen, den zahlreich erschienenen Bürgern und Vertretern des Landratsamtes und von Umweltverbänden den aktuellen Stand der kommunalen Biotopverbundplanung aufzuzeigen.

Hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich eine „sinnvolle Maßnahme zur Verbesserung des Umweltschutzes in enger Abstimmung mit der Landwirtschaft und den Behörden, zum Beispiel bei Neubaumaßnahmen“ – so Bad Säckingens Bürgermeister Alexander Guhl in einer anschließenden Informationsveranstaltung der Stadt. An der außerordentlichen Bedeutung des Projektes ließ er keinen Zweifel aufkommen: „Bei allem wirtschaftlichen Wachstum, welches wir brauchen, ist uns im Rathaus bewusst, dass wir nur eine Natur haben, auch für die nachfolgenden Generationen“, erklärte er. Vor dem Hintergrund von Witterungsextremen und Artensterben sei das Engagement der Stadt in der Biotoppflege und beim Artenschutz daher unverzichtbar.

Den aktuellen Stand hierbei stellte das Büro Faktorgruen aus Freiburg im Breisgau vor: „Wir können aufgrund der Arbeit im vergangenen Jahr sehr gut einschätzen, auf welche Tierarten in Bad Säckingen besonders geachtet werden muss“, erklärte die Bio-Ökologin Susanne Miethaner. Darüber hinaus könne aufgezeigt werden, welche Bodenflächen für welche Arten von besonderer Bedeutung seien. Im Fortgang gelte es, die exakt erfassten Schutzflächen zum Erhalt der Tier- und Pflanzenwelt nicht nur zu schützen und weiterzuentwickeln, sondern auch miteinander zu verbinden. Hier seien oft schon kleine Maßnahmen zielführend, „denn zum Beispiel durch einen Verzicht auf Zäune können Wildtierkorridore für Wildkatzen durchlässig werden“, ergänzte Miethaner. Neben Gemeinde- und Privatflächen seien von Faktorgruen gezielt auch landwirtschaftliche Flächen in die Verbundplanung aufgenommen worden. Nach Abschluss der Biotopplanung Anfang 2026 könnten diese Akteure beim Landschaftserhaltungsverband für die jeweiligen Naturschutzmaßnahmen eine gezielte finanzielle Förderung erhalten. „Hierbei gibt es nicht nur Fördermittel für Artenschutzmaßnahmen, sondern zum Beispiel auch für Streuobstwiesen“, erläuterte Verbandsgeschäftsführer Hansjörg Stoll – für Kommunen etwa sei eine bis zu 70-prozentige finanzielle Förderung möglich. Die Bewahrung und Fortentwicklung von Biotopen und verschiedenster Arten der Vogel- und Insektenwelt sowie von Säugetieren, Amphibien oder Reptilien könne hierdurch für viele Jahre vorangetrieben werden.