Gute Nachrichten aus dem Gloria-Theater: „Wir sind froh, die Kinderuni wieder im Haus zu haben, und wir möchten uns entschuldigen.“ Das sagte gestern Gloria-Intendant Jochen Frank Schmidt im Rahmen eines Pressegespräches gemeinsam mit dem Rektor der Kinderuni, Helmar Burkhart. Damit setzte er einen Schlusspunkt unter ein Thema, dass in den vergangenen zwei Wochen hohe Wellen geschlagen hatte. Weil die Kinderuni Hochrhein für das Gloria-Theater nicht kostendeckend arbeitet, hat das Theaterhaus die Einrichtung vor die Tür gesetzt. „Unternehmerisch die richtige Entscheidung“, so Schmidt weiter, „aber von uns leider falsch kommuniziert“.
Bis über die Stadtgrenzen hinaus habe man sich mit der Kinderuni solidarisiert und alternative Räumlichkeiten angeboten, damit sie weiter bestehen kann, berichtete Helmar Burkhart. Bürgermeister Alexander Guhl hat von Beginn der Auseinandersetzung an signalisiert, dass die Kinderuni jederzeit in den Kursaal zurückkehren kann. Von dort aus ist sie nämlich 2013 gestartet, bevor sie dann zwei Jahre später ins Gloria-Theater umzog.

„Es war eine unnötige Aktion“, erklärt Helmar Burkhart weiter, „eine Frustration für die Menschen, die ehrenamtlich arbeiten“. Und doch: „Wir wussten, dass wir nie das Ziel waren, sondern lediglich der Spielball“, sagte Burkhart. Er habe sich gefreut, als Jochen Frank Schmidt und Alexander Dieterle der Kinderuni zu Beginn der Woche die Hand dargeboten hätten. Daraufhin hat sich Helmar Burkhart per Mail beim Gloria-Theater gemeldet und man habe sich geeinigt. „Wir nehmen die Entschuldigung sehr gerne an und freuen uns auf die Zukunft“, so Burkhart weiter.
Nach jetzigem Stand wird es noch in diesem Jahr eine Zukunft für die Kinderuni geben. „Vor zwei Wochen hatten wir nach der Kündigung unsere Planungen zunächst auf Eis gelegt“, so der Rektor. „Doch nach dieser Wendung werden wir nach den Pfingstferien die Planung wieder aufnehmen“. Der Plan sei, dass im Herbst wieder Vorlesungen stattfinden werden – „sofern es Corona zulässt“, schränkt Burkhart ein, und vielleicht mit einem kleineren Programm.

„Wir haben aus diesem Prozess gelernt“, streut sich Schmidt Asche aufs Haupt. An der Situation des Gloria-Theaters habe sich allerdings nichts geändert. „Aber wir müssen unser Einsparpotenzial jetzt woanders suchen“. Leider seien in der teilweise hitzigen Diskussion falsche Zahlen lanciert worden, die die ganze Diskussion weiter angeheizt haben“, so der Intendant. So gehöre der vor einigen Jahren angeschaffte Filmprojektor nicht ihnen, sondern der Stadt Bad Säckingen. Und weiter: „Die Stadtwerke waren zwar unsere Sponsoren, aber deshalb haben wir nie kostenlosen Strom erhalten“, betont der Intendant. Und dass der Sponsorenvertrag aufgelöst worden sei, sei Wunsch der Stadtwerke gewesen. „Außerdem zahlen wir im Gloria, anders als behauptet, Miete, Versicherung, Strom, Grundsteuer und alle Wartungsverträge an die Stadt“, so Schmidt.
„Wir haben aus dieser Sache auf jeden Fall gelernt, wie uns was auf die Füße fallen kann“, räumt Jochen Frank Schmidt ein.