Einen Weihnachtsmarkt muss sich eine Stadt wie Bad Säckingen inzwischen erst mal leisten können. Hohe Kosten, aber auch der flexible Umgang mit den Zeiten und Örtlichkeiten stellen große Herausforderungen bei der Organisation dar. Allein die Gema-Gebühr, um den Weihnachtsmarkt mit Musik zu untermalen, kostet inzwischen 10.000 Euro. „Und da ist die Gage für die Programmteilnehmer noch nicht mitgerechnet“, erklärt Thomas Ays, der Leiter des Tourismus- und Kulturamtes.

Die Gema ist nicht die einzige Hürde

Im Rahmen eines Pressegesprächs haben Thomas Ays und Anna Haas, verantwortlich für die Organisation und Events im Tourismus- und Kulturamt, das diesjährige Programm des Weihnachtsmarkts vorgestellt. Und die hohe Gema-Gebühr ist dabei nicht die einzige Hürde, die es bis zur Eröffnung am Donnerstag, 5. bis Sonntag, 8. Dezember, zu überwinden gilt.

Der Aufwand für den Aufbau muss lohnen

Ein Wochenende, drei oder doch nur zwei? Damit sich der Aufwand unter anderem beim Aufbau der Hütten für den Weihnachtsmarkt lohnt, aber auch um den Besucher noch mehr Weihnachtsgefühle zu schenken, ist die Stadt Bad Säckingen bereits vor einigen Jahren dazu übergegangen, den Markt gleich an drei Wochenenden, statt wie bisher an nur einem stattfinden zu lassen. Neben dem traditionellen Markt war auch ein Mittelaltermarkt mit dabei.

Zehn Mal mehr Gebühren als früher

„Doch dann kam Corona und im vergangenen Jahr sorgte die Großbaustelle der Sparkasse dafür, dass wir den Weihnachtsmarkt nur eingeschränkt stattfinden lassen konnten“, so Ays weiter. Zu dem eingeschränkten Angebot kam die hohe Gema-Gebühr von 10.000 Euro hinzu. In früheren Jahren seien nur 1000 bis 1300 Euro fällig gewesen, sagt Ays.

Die Chöre allein reichen nicht

„Wir haben es uns lange überlegt und im vergangenen Jahr ein Programm mit Kinderchören geplant, aber ansonsten auf Musik auf dem Weihnachtsmarkt verzichtet“, erklärt der Leiter des Tourismus- und Kulturamtes. Dass Chöre allein nicht reichen, diese Erfahrung machte das Tourismus- und Kulturamt dann nach dem Weihnachtsmarkt. Seitens der Aussteller und der Besucher hagelte es Beschwerden.

Die Hütten stehen in der gesamten Innenstadt

Und darum: „In diesem Jahr werden das Geld in die Hand nehmen, mussten den Markt aber auf ein Wochenende beschränken“, erklärt Thomas Ays. Dafür findet der Markt in diesem Jahr aber an vier Tagen statt, verteilt auf die gesamte Innenstadt. So stehen die Hütten nicht nur auf dem Münsterplatz, sondern auch in der Steinbrückstraße, auf dem Spitalplatz und in der Schützenstraße.

Anna Haas, verantwortlich für Events und Organisation, sowie der Leiter des Tourismus- und Kulturamtes, Thomas Ays, stellen das Programm ...
Anna Haas, verantwortlich für Events und Organisation, sowie der Leiter des Tourismus- und Kulturamtes, Thomas Ays, stellen das Programm des diesjährigen Weihnachtsmarktes vor. | Bild: Susanne Eschbach

Ein rundes Programm mit 64 Ausstellern

„Mit 64 Ausstellern bieten wir ein rundes Programm, mit dem alle Besucher auf ihre Kosten kommen werden“, verspricht Anna Haas. Es wird auch wieder eine Bühne auf dem Münsterplatz stehen. „Im vergangenen Jahr hatten wir den Eingang des Münsters als Bühne genutzt, aber auch da hat es Beschwerden gegeben“, so Anna Haas.

So kann sich das finanziell auswirken

Aber die 10.000 Euro für vier Tage tun weh und es stellt sich nun die Frage, wie lange kann das gut gehen? Denn Thomas Ays ist sich sicher: „Wir werden in diesem Jahr sicher ein dickes Minus einfahren“, sagt er. Denn neben den hohen Gema-Gebühren kommen auch die Holzhütten in die Jahre und müssen ersetzt werden.

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Die Standgebühren sollen nicht steigen

„Natürlich werden wir nicht alle Hütten auf einmal auswechseln“, so Ays. „Doch ist das sicher ein Posten, der uns ebenfalls die kommenden Jahre beschäftigen wird.“ Trotz der hohen Kosten sieht die Stadtverwaltung aber davon ab, die Standgebühren der Aussteller zu erhöhen. Trotzdem muss sich die Stadtverwaltung für die Zukunft Gedanken machen und wie es mit dem Weihnachtsmarkt in Bad Säckingen weitergeht. „Wir werden uns jetzt wegen der Gema-Gebühr an unsere Landtagsabgeordneten wenden und schauen, ob wir nicht doch etwas bewegen können“, so Ays. „Ansonsten müssen wir uns echt was einfallen lassen“.