Lange standen die Räume der Ortho Zentrum am Rudolf-Eberle-Platz nicht leer. Die Orthopäden sind im Juli vergangenes Jahres in den Gesundheitscampus gezogen und auch an der alten Adresse gibt es nun ein medizinisches Angebot.
Das Zahn- und Prophylaxe Zentrum (ZUP), das bislang in Obersäckingen und seit drei Jahren auch in Laufenburg zu finden ist, hat dort einen dritten Standort eröffnet. Das Besondere daran: Er richtet sich vor allem an Kinder. Zwar werden auch an den anderen Standorten Kinder behandelt, doch nun erhalten die kleinen Patienten eine eigene Praxis.
Erste Patienten werden behandelt
„Für uns war es ein Glücksfall, dass die Räume frei wurden“, sagt Sina Ragusa, die im ZUP für die Rezeptionsleitung und das Marketing verantwortlich ist. Gut ein dreiviertel Jahr hätten die Planungen und die Umbauphase gedauert, bis alles fertig war. Seit Montag, 14. April, können jetzt auch die ersten Patienten behandelt werden.
Doch warum braucht es eine eigene Praxis für Kinder? „Es ist alles auf die Bedürfnisse für Kinder ausgerichtet“, erklärt Ragusa. Das Ziel sei es, Kinder spielerisch an den Besuch des Zahnarztes heranzuführen, sodass sie keine Ängste entwickeln. Untersuchungen in der Gesichts- und Mundpartie seien bei vielen Menschen ein heikles Thema – egal, ob es sich um Kinder oder Erwachsene handelt.
Geduld und sanfte Methoden
„Es gibt extreme Unterschiede in der Behandlung von Erwachsenen und Kindern“, sagt Ragusa. Erwachsene könnte man erklären, wie die Behandlung aussieht, bei Kindern müsste man viel mehr auf den Patienten eingehen. Sich auf Augenhöhe des Kindes begeben – mit sanften Methoden und viel Geduld werde auf die Kinder eingegangen. Daher versuche die Praxis, sich dem Thema spielerisch zu nähern und so gleicht der Besuch beim Zahnarzt eher einem Ausflug in den Dschungel.
Alles entspricht dem Motto: Selbst die Tupfer werden nicht in einen Mülleimer geworfen, sondern in das Maul eines Leoparden. „Wir haben viel geplant, bis wir das alles so hatten, wie wir es uns vorgestellt haben.“ Von der passenden Tapete bis über den Baum, der sich über die Anmeldung erstreckt.
„Unser Wartezimmer ist die Attraktion schlechthin – ein wahres Paradies für Kinder“, sagt Ragusa. Kletterwand und Bällebad, aber auch ein großer Bildschirm ist dort zu finden. Letzterer zeigt allerdings kein Fernsehprogramm, sondern viele bunte Fische, die darin schwimmen. Die kleinen Patienten können bei ihrem Besuch einen Fisch auf dem Papier ausmalen. „Das ist für die Kinder immer sehr spannend, wenn ihr Fisch dann bei den anderen im Aquarium herumschwimmt.“
Drei Zahnärztinnen sind auf Kinder spezialisiert
Die Ausstattung der Praxis ist das eine, doch auch die Zahnärzte sind spezialisiert. „Wir haben momentan drei Zahnärztinnen, die sich in diesem Bereich weitergebildet haben“, sagt Ragusa. Lena Austermann, Lysanne Rasim und Yeldâ Anuk würden nun auch im neuen Standort arbeiten. „Für Kinder ist es wichtig, dass sie immer die gleichen Gesichter sehen.“
Auch der Bundesverband für Kinderzahnärzte betont die Bedeutung, von Kinderzahnärzten. Die seien ein wesentlicher Bestandteil der modernen Zahnheilkunde. Auf „hoch spezialisiertem Niveau“ würden Kinderzahnärzte aus ängstlichen Patient selbstsichere Kinder zu machen. So könnten sie zu „angstfreien und mundgesunden Menschen“ heranwachsen.
Kinder mit Zahnproblemen
Kinderzahnärzte würden vorwiegend kleine Kinder zwischen drei und sieben Jahren behandeln und auch ältere Kinder, die extrem ängstlich sind oder Probleme mit ihren Zähnen haben, zum Beispiel unfallbedingt oder aufgrund von Mineralisationsstörungen der Milch- oder bleibenden Zähnen.
Die Statistik des Bundesverbands der Kinderzahnärzte zeige, dass die meisten Kinder erst ab circa acht Jahren behandelt werden, obwohl Kinder mit Karies bereits im Alter von vier Jahren im Durchschnitt drei bis vier Löcher haben.