Eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen den Landkreisen Waldshut und Breisgau-Hochschwarzwald ist wieder für den Straßenverkehr freigegeben – die Landesstraße 170 zwischen dem Bonndorfer Ortsteil Boll und der B 315. Trotz der Freigabe bleibt die L 170 vorerst aber ein Problemfall. Die Straßenbauverwaltung wolle den sanierten Bereich an einer Hangrutschung an der Wutachschlucht über die Winterzeit beobachten und schauen, ob sich diese tatsächlich beruhigt hat, bestätigte Wilfried Fechtig vom Baureferat Süd des Regierungspräsidiums Freiburg in Bad Säckingen auf Anfrage dieser Zeitung.
Die Höchstgeschwindigkeit für den Straßenverkehr bis 7,5 Tonnen in diesem Bereich ist deshalb auf 50 Kilometer pro Stude begrenzt. Die Straße war nach einer umfangreichen, 1,3 Millionen Euro teuren Sanierung eines 120 Meter langen Teilstücks nach einer Hangrutschung an der Wutachschlucht im Juni 2018 wieder für den Straßenverkehr freigegeben worden.
Der Hang blieb allerdings in den vergangenen eineinhalb Jahren seit der Wiedereröffnung in einem Bereich von 50 Metern weiter in Bewegung, die Straße musste erneut voll gesperrt werden. Der Asphaltbelag wurde abgefräst, der obere Straßenaufbau erneuert und eine grobe Asphaltschicht aufgebracht. Deutlich wird die erneute Hangbewegung an mehreren im oberen Pfahlbereich talseitig freigelegten Bohrpfählen neben der L 170, die im Inneren stahlbewehrt sind. Diese sind deutlich hangabwärts gebogen.
Die Kostenschätzung der jetzigen Maßnahme beläuft sich auf rund 35 000 Euro. Wilfried Fechtig geht davon aus, dass eine kleinere Rutschung an einer Gabionenwand bei der Schattenmühle möglicherweise im Zusammenhang mit der großen Rutschung bei Boll steht. Dies lasse auf einen enormen Rutschungsbereich schließen.