Abschied und Neuanfang haben die Hauptversammlung der Bonndorfer Pflumeschlucker geprägt.
- Wahlen: Als einzige Position im Narrenrat stand Vize-Narrenvater Alexander Matt zur Wahl an. Bürgermeister Michael Scharf übernahm das Amt des Wahlleiters und hatte damit wenig Mühe. Am Ende konnte er dem alten und neuen Vize-Narrenvater zur einstimmigen Wiederwahl gratulieren. Gleichzeitig wünschte er der Zunft und dem Narrenrat, „Bonndorfs höchstem Rat“, wie er ihn bezeichnete, eine erfolgreiche Fasnet, der Bonndorfer Guggenmusik zum 50. und den Gündelwanger Räubern zu ihrem 66. Vereinsbestehen Erfolg und gutes Gelingen.
- Abschied: Deutlich emotionaler vollzog sich dann der Abschied von Wolfgang Knaak aus dem Narrenrat, dem er seit 2005 angehörte. Aus seiner Feder stammten Texte, Programme und Regiearbeiten zu sieben „11. 11.“-Abenden in der Stadthalle, er lieferte mehrere Bühnenspieltexte am Fasnetmendig und zeigte Auftritte im Cabaret in Rollen wie „Jogi Löw“ oder „Macho“. Mit aus seiner Hand erwachte das Bühnenbild „Alt-Bonndorf“ wieder zu neuer Blüte. Wolfgang Knaak war beim Wagenbau federführend aktiv und arbeitete im Narrenspiegel mit.
Die Narrenzunft verlieh ihm dafür den goldenen Orden und zur Erinnerung an sein Wirken eine Miniaturbühne aus der närrischen Handwerkskunst von Paul Müller. Außerdem erhielt er Leckereien aus der Blattert-Mühle in Wellendingen für seine Ehefrau Mila und die Kinder. Am Ende erhob sich auch noch der ganze Saal und spendete dem scheidenden Narrenrat einen lang anhaltenden Beifall. Wolfgang Knaak selbst versprach, wenn Not am Mann sei, mit Rat und Tat auch künftig der Narretei verbunden zu bleiben. Auf ärztlichen Rat hin habe er sich schweren Herzens zu diesem Abschied entscheiden müssen: „Es war eine tolle Zeit und sehr viele schöne Jahre mit euch.“
- Gute Taten am Rande: Die Rosslergruppe (verantwortlich fürs Fuhrwerk und den Stammen) spendete ihre Aufwandsentschädigung postwendend für die Kinder- und Jugendarbeit bei den Pflumeschluckern. Pflumeschlucker Roland Rendler erhielt ein Sonderlob: Bei sämtlichen Arbeitseinsätzen sei er ohne Anfrage immer und von Anfang bis Ende präsent.

Regina Folkerts stellt alljährlich ihre Brennerei für die Herstellung des Pflumeschnapses zur Verfügung und ist dabei selbst drei Tage lang präsent. Jede Menge süße „Berliner“ steuert seit jeher Karl-Egbert Jost (ehemals Narrenrat) für den Besuch in den Behindertenwerkstätten in Neustadt bei und ist darüber hinaus persönlich als Musiker vor Ort bestens bekannt und beliebt.
Der Nachfolger
Nahtlos, wie dies im Narrenrat der Pflumeschlucker üblich ist, präsentierte Clemens Podeswa in der Versammlung den Nachfolger von Wolfgang Knaak. Jan Jost habe bereits ein Jahr bei allen Arbeitseinsätzen mitgemacht und sei vom Narrenrat berufen worden. Mit dem Narreneid, der Pflumeschluckerei treu zu dienen, gesprochen unter dem Pflumeschlucker-Schemen, wurde Jan Jost mit Beifall in die Reihen des Narrenrates neu aufgenommen.