Mit Herzblut und vielen Ideen engagieren sich Reinhold und Gertrud Berger aus Wolpadingen und Gaby Stich aus Wittenschwand für die Menschen in der Gemeinde Dachsberg. Reinhold Berger brachte den Kohlenmeiler auf den Dachsberg, Gaby Stich gehört zu den Begründerinnen des Vereins Bürger für Bürger Dachsbegr-Ibach.

Gaby Stich ist da, wenn andere in Not sind

Hilfe und Unterstützung von Bürgern in Dachberg und Ibach sind Gaby Stich ein Herzensanliegen. Sie ist die Vorsitzende des Vereins Bürger für Bürger Dachsberg-Ibach und koordiniert die Einsätze der zahlreichen Helfer vor Ort. An ihrer Seite stehen rund 40 Helferinnen und Helfer, die im Verein vielfältige Aufgaben übernehmen.

Gaby Stich ist seit zehn Jahren die Vorsitzende des Vereins Bürger für Bürger Dachsberg-Ibach.
Gaby Stich ist seit zehn Jahren die Vorsitzende des Vereins Bürger für Bürger Dachsberg-Ibach. | Bild: Andreas Böhm

Der Gedanke zur Gründung des Vereins entstand bereits im Jahr 2012. Die gebürtige Wittenschwanderin erzählt: „Eine Familie befand sich damals in einer Notlage. Eine erste Anfrage im Gemeinderat für eine Lösung war gescheitert.“ Darauf hin nahm Gaby Stich mit Unterstützung von Gabi Baumann-Rave das Heft selbst in die Hand und bereitete die Vereinsgründung im Jahr 2014 vor. Gaby Stich steht dem Verein vor und arbeitet ehrenamtlich. Die Helfer werden für ihre Tätigkeiten entsprechend vergütet.

Die 60-jährige Arzthelferin sagt über ihr Engagement: „Wenn wir etwas machen, dann machen wir es recht. Zu Anfang wurden wir etwas belächelt. Jetzt sind wir präsent.“ Und Gaby Stich, die sich selbst als „Vereinsmichel“ bezeichnet, fügt an: „Ohne unsere Helfer können wir nichts machen.“ Viele der Helfer engagieren sich „nebenbei“ noch im Verein. Diese müssen nach Angaben von Gaby Stich für ihre Aufgabe geschult sein.

Anfangs haben viele Jugendliche mitgeholfen, nun wurde das Mindestalter von 14 auf 16 Jahre angehoben: „Deshalb haben wir hier gerade ein Loch“, erklärt die Vorsitzende. Sie freut sich jedoch darüber, dass auch neu zugezogene Bürger sich im Verein engagieren.

Unterstützung benötigen nach Angaben von Gaby Stich überwiegende ältere Menschen und Familien: „Die Menschen auf dem Dachsberg und in Ibach sind froh, dass es uns gibt“, sagt Stich.

Die Hilfsangebote des 180 Mitglieder umfassenden Vereins sind vielfältig. So wird etwa ein Fahrdienst zum Arzt oder zum Einkaufen angeboten. Des Weiteren gibt es Hilfe im Haushalt und im Garten sowie das Ausführen leichter handwerklicher Tätigkeiten. Natürlich kommt auch die Geselligkeit zwischen den Helfern und den Klienten bei Bedarf nicht zu kurz. Da wird schon mal gemeinsam musiziert, gespielt und vorgelesen.

Die Kapelle „Zur schmerzhaften Mutter Gottes“ in Wolpadingen.
Die Kapelle „Zur schmerzhaften Mutter Gottes“ in Wolpadingen. | Bild: Andreas Böhm

Rund 30 Einwohner nehmen das Angebot des Vereins regelmäßig in Anspruch. Gaby Stich spricht hier von „Daueraufträgen“. Aber auch kurzfristige Aktionen sind für die fleißigen Helfer vor Ort in der Regel kein Problem. Die Existenz des gut funktionierenden Vereins auf dem Dachsberg hat sich inzwischen in der Region herumgesprochen. Immer wieder gibt es Anfragen benachbarter Gemeinden. Hier gibt Gaby Stich gerne die notwendigen Tipps und nützliche Informationen weiter. Im Internet ist der Verein präsent unter www.bfb-dachsberg-ibach.de. Für ihren unermüdlichen Einsatz für ihre Mitbürger erhielt die 61-Jährige 2022 den Ehrenamtspreis der Gemeinde Dachsberg.

Reinhold und Gertrud Berger machen Dachsberg in der Region bekannt

Reinhold Berger und seine Frau Gertrud sind mit ihrer Heimat Dachsberg eng verbunden und bringen sich bis heute aktiv im Dorfleben mit ein.

Reinhold Berger ist es zu verdanken, dass schon seit vielen Jahren beim Wolpadinger Sportplatz im Sommer ein riesiger Kohlenmeiler errichtet wird. Die Idee für das Vorhaben entstand bereits im Jahr 1996 anlässlich des Jubiläums 1000 Jahre Österreich und 625 Jahre Hauensteiner Einungen.

Gertrud und Reinhold Berger kümmern sich auch im hohen Alter um den Willkommensplatz am Ortseingang von Wolpadingen
Gertrud und Reinhold Berger kümmern sich auch im hohen Alter um den Willkommensplatz am Ortseingang von Wolpadingen | Bild: Andreas Böhm

Der heute 83-jährige gelernte Maschinenbaumeister war quasi der Köhlermeister der ersten Stunde auf dem Dachsberg. Berger informierte sich damals bei einem Köhlermeister in Münstertal und lies sich in die Geheimnisse der Köhlerei einführen. Nach einem Jahr Unterstützung aus dem Münstertal übernahm Reinhold Berger die Regie und machte den Vorschlag, jedes Jahr einen Kohlenmeiler zu errichten.

Bis heute wird diese Tradition auf dem Dachsberg fortgeführt. Reinhold Berger war bis 2023 federführend tätig und gab nun die Verantwortung in jüngere Hände ab: „Ich helfe aber noch gerne. Was ich noch machen kann, das mache ich“, so Berger, der sich über den jährlichen „Meilersonntag“ freut. Unterstützt wurde Reinhold Berger bei seiner Arbeit immer von seiner Frau Gertrud. Die heute 82-jährige gebürtige Todtmooserin half jahrzehntelang gerne beim Abpacken der frischen Kohle in Säcke, die bis heute am Meilersonntag verkauft werden: „Ich habe das immer gerne unterstützt“, sagt Gertrud Berger.

Neben der Köhlerei engagierte sich Reinhold Berger viele Jahre lang im Turn- und Sportverein Dachsberg. Von 1980 bis 1992 war er dessen Vorsitzender. Zuvor war Berger als Übungsleiter im Verein tätig. Unter seiner Regie wurde der Wolpadinger Waldsportplatz ausgebaut und der Jugend- und Breitensport auf dem Dachberg bekam neuen Schwung. Der Bau der Dachsberghalle wurde während seiner Mitgliedschaft im Vorstand des Fördervereins Dachsberghalle mit realisiert.

Der Willkommensplatz in Wolpadingen wird von Gertrud und Reinhold Berger gepflegt.
Der Willkommensplatz in Wolpadingen wird von Gertrud und Reinhold Berger gepflegt. | Bild: Andreas Böhm

Heute backen die Bergers vereinstechnisch etwas kleinere Brötchen. Sie haben es sich aber weiterhin zur Aufgabe gemacht, den von ihnen im Jahr 2001 selbst angelegten Willkommensplatz am Ortseingang von Wolpadingen zu pflegen. Zusammen mit seinem Bruder Herbert hat Reinhold Berger den Platz zunächst mit einem Holzbrunnen gestaltet. Im Jahr 2010 wurde dieser Brunnen von ihm durch einen massiven Brunnen aus Beton ersetzt. Für die Optik rund um den Brunnen ist Gertrud Berger zuständig. Mit viel Liebe zum Detail sorgt sie bis heute für den ansprechenden Blumenschmuck auf dem Areal: „Das ist mein Leben und macht mir Freude“, sagt Gertrud Berger.

Das bewundernswerte ehrenamtliche Engagement von Reinhold Berger wurde im Jahr 2021 entsprechend gewürdigt. Zusammen mit Ursula Haselwander und Bernhard Weber erhielt er den ersten Ehrenamtspreis in der Geschichte der Gemeinde Dachsberg.

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Zahlen, Daten, Fakten zu Dachsberg

  • Kreis: Waldshut
  • Fläche in Hektar: 3560
  • Bevölkerung: 1365
  • Einwohner pro km²: 38
  • Pendler: ein: 174, aus: 629
  • Altersdurchschnitt: 44,2
  • Bildung: eine Grundschule, eine Waldorfschule
  • Miete pro m² in Euro: 5,70
  • Wohnung Kaufpreis pro m² in Euro: 1952,59
  • Haus Kaufpreis pro m² in Euro: 3048,36
Bild 5: So machen wir Dachsberg besser: Viele Ideen gehören dazu, Menschlichkeit und etwas Kohle
Bild: SK
  • Bautätigkeit: Die Gemeinde Dachsberg kann derzeit keine gemeindeeigenen Bauplätze anbieten, ist jedoch bestrebt in naher Zukunft bereits neue Baumöglichkeiten zu schaffen, da nach wie vor Bedarf an entsprechenden Baumöglichkeiten besteht.
  • Fernverkehr: nein
  • Regionalbahn: nein
  • Schwimmbäder: nein
  • Gastro: ja
  • Pflegeheime/Seniorenzentren: nein
  • Hausärzte: 0
  • Kitaplätze: In der Gemeinde Dachsberg sind drei Kindertageseinrichtungen ansässig, die auch von Kindern aus der Gemeinde Ibach besucht werden. Insgesamt stehen 97 Betreuungsplätze für Kinder Ü 3 und 10 Betreuungsplätze für Kinder U 3 zur Verfügung.
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