Von Tisch zu Tisch und mit allen ausführlich reden, bevor seine Vorstellungsrunde zur Bürgermeisterwahl in Görwihl eigentlich beginnt. Das ist dem amtierenden Bürgermeister Carsten Quednow ein Anliegen gewesen am Donnerstagabend in der Vesperstube „Eichrüttehof“ in Hartschwand. „Ich wünsche mir, dass mich die Leute als Menschen kennenlernen, nicht nur als Bürgermeister, der mitunter vielen Sachzwängen unterliegt“, sagt er.
Aus diesem Grund haben er und seine Frau Christine bereits im Dezember zwei Wahlveranstaltungen ganz persönlich gestaltet und die Tür zu ihrem Haus in Strittmatt geöffnet für alle, die Carsten Quednow als Kandidaten für die anstehende Bürgermeisterwahl in Görwihl ganz privat kennenlernen wollten. „Wir sind sehr glücklich über die große Resonanz in der Bevölkerung. So persönlich und nah habe ich in den vergangenen 24 Jahren noch nichts erlebt. Diese Nähe und Offenheit war unglaublich“, sagt der amtierende Amtschef erfreut.
An beiden Tagen zusammen haben er und seine Frau 100 Görwihler Bürger bei sich zu Hause willkommen geheißen und viele Gespräche geführt. „Ich bin so froh, dass wir das gemacht haben. Es ist ein Rahmen gewesen, in dem ich mich als Mensch zeigen konnte“, sagt Quednow. Als Menschen gesehen, der sich für Görwihl einsetzen will mit vielen Visionen und mit dem, was in der bisherigen Amtszeit geschaffen worden ist und mit Transparenz für das, was nicht möglich gewesen war. „Unsere Visionen unterliegen immer auch Sachzwängen und Entscheidungen von oben – das Wohl der gesamten Gemeinde Görwihl aber ist immer mein größtes Anliegen“, sagt er. „Ich lebe für unsere Gemeinde und liebe sie“, sagt er.

Der Versammlung von 25 Görwihler Bürgern im „Eichrüttehof“ hat er in lockere Runde gestaltet, um alle Fragen zu beantworten, die den Anwesenden unter den Nägeln brennen. Viele Fragen rund um eine neue Ganztagsbetreuung an der Schule und im Kindergarten, die geriatrische Tagespflegeeinrichtung in Segeten oder neue Ideen, junge Ärzte nach Görwihl anzuziehen, sind erörtert und besprochen worden.
„Früher war Görwihl die Hotzenwald-Metropole; wie kommt es, dass die Gemeinde gegen Rickenbach und Herrischried so abrutscht – hat man nicht agiert und den Tourismus aus den Augen verloren?“, will der Vater von Daniel Stiller wissen, einem der Mitbewerber um das Görwihler Bürgermeisteramt. „Das alles unterliegt wie so vieles einem Zusammenspiel von vielen Faktoren; doch die Übernachtungszahlen im touristischen Bereich sind besser denn je. Aber: der Begriff „Metropole“ hat auch einen negativen Touch. In den vergangenen Jahren hat sich Görwihl immer auf Augenhöhe mit den Nachbargemeinden gesehen und kann auf eine fruchtbare Zusammenarbeit zurückblicken“, erklärt Quednow.
Im Rahmen der „Transparenz der Entscheidungen und Vorgaben der Gemeindeverwaltung“ schlägt Quednow vor Bürgerdialoge einzuführen, die die Menschen nach den Corona-Jahren wieder mit ins Boot holen. „In Form von Themenabenden, die die Menschen dort abholen, wo sie stehen – keine großen Veranstaltungen sondern überschaubar und persönlich in unseren Gaststätten vor Ort“, schlägt er vor. Für junge Mitbürger könne ein „Jugend-Gemeinderat“ initiiert werde.

„Wo liegen Ihre Stärken für das Amt Herr Quednow?“, will eine Dame wissen. „Meine Stärke und meine Schwäche ist die Leidenschaft für dieses Amt“, sagt er. Stärke in seiner Beflissenheit rund um die Uhr für die Gemeinde zu arbeiten; Schwäche gegenüber der Familie, für die meist wenig Zeit bliebe.
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