Die Nachfrage nach den Bauplätzen im Baugebiet „Abendweide II“ in Häusern ist trotz steigender Zinsen und Baupreise nach wie vor groß, rund 70 Bauwillige haben inzwischen ihr Interesse für einen Bauplatz angemeldet, erklärte Bürgermeister Thomas Kaiser in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Aber damit, dass die eine oder andere abspringe, müsse man rechnen, fuhr er fort.

Die Festsetzung der Baupreise beschäftigt den Gemeinderat schon eine ganze Weile. Die Überlegung, je nach Lage der Grundstücke unterschiedliche Quadratmeterpreise festzusetzen, wurde inzwischen verworfen, man will einheitliche Bauplatzpreise verlangen. Der Festsetzung wurden die von der Gemeinde zu finanzierenden Kosten für Grunderwerb, Erschließung, Planung, Bebauungsplan, Ausgleichsmaßnahmen und Zinsen in Höhe von knapp 2,28 Millionen Euro zugrunde gelegt und der Quadratmeterpreis so auf 190 Euro festgelegt.

Bei der Veräußerung der Grundstücke im Baugebiet „Abendweide I“ hatte der Käufer die Verpflichtung übernommen, den Rohbau innerhalb von fünf Jahren nach dem Abschluss des Kaufvertrages zu errichten und innerhalb von zwei weiteren Jahren Wohnhaus und Außenanlagen fertigzustellen. Diese Fristen sollen nun auf drei Jahre für die Rohbauerrichtung und weitere zwei Jahre für die Fertigstellung verkürzt werden. Monika Grüninger hatte insoweit zu bedenken gegeben, die Verkürzung der Fristen könne gerade in heutiger Zeit abschreckend auf potentielle Käufer wirken, konnte sich damit aber nicht durchsetzen. Und Bürgermeister Kaiser wies darauf hin, dass in begründeten Einzelfällen durchaus eine Fristverlängerung gewährt werden könne.

Schon vor längerer Zeit hatte der Gemeinderat die Vergabekriterien für die Grundstücke festgelegt. Dazu gehören unter anderem soziale Kriterien (Familienstand, Zahl der Kinder, Behinderungen des Bewerbers oder eines im Haushalt lebenden Angehörigen, ehrenamtliches Engagement in und außerhalb der Gemeinde) und Ortsbezugskriterien (Hauptwohnsitz des Bewerbers in der Gemeinde und dessen Dauer). Monika Grüninger erachtet die Gewichtung nach der Dauer des Hauptwohnsitzes als entbehrlich, man mache sich angreifbar, wenn man insoweit zu stark gewichte, sagte sie. Patrick Bühler sprach sich dagegen für die Beibehaltung der einmal festgelegten Kriterien aus, diese ermöglichten klare Entscheidungen. So sah es auch die Mehrheit seiner Ratskollegen. Thomas Schmid brachte ins Gespräch, nicht gleich alle Bauplätze zu vergeben, sondern einige zunächst zurückzuhalten. Grundsätzlich sei dies möglich, sagte der Rathauschef. Man kam überein, zunächst acht der 20 Grundstücke zurückzuhalten und erst in einer zweiten Vergaberunde zu vergeben. Die Einzelheiten sollen nun, wie sie besprochen wurden, in den inzwischen vorliegenden Entwurf der Bauplatz-Vergabekriterien eingearbeitet werden und das Thema in der Gemeinderatssitzung am 18. Dezember abschließend auf der Tagesordnung stehen.

Das Bewerbungsverfahren einschließlich der Bauplatzwünsche der Bewerber mit einer voraussichtlichen Bewerbungsfrist von acht Wochen könnte dann Anfang des kommenden Jahres starten, hieß es zudem.