Häusern – Neuneinhalb Wochen waren die Türen für die Kunden geschlossen, dahinter hat sich im 1997 gebauten Schmidts-Markt in Häusern aber sehr viel getan. Vom heutigen Mittwoch an können sich die Menschen aus Häusern und der Region dort wieder mit Lebensmitteln und anderen Produkten eindecken. Mehr als fünf Millionen Euro hat das Unternehmen in Umbau und Modernisierung gesteckt.
Die Ladenbauer, Zimmerer und viele weitere Handwerker und Techniker haben einen modernen Markt geschaffen. Doch während sich die Blicke der Kunden auf das Sichtbare, also das veränderte Äußere, die neue Einrichtung und das Sortiment richten, stecken die Neuerungen überall im Gebäude. Mit der energetischen Sanierung erreiche das Gebäude jetzt den KfW-55-Standard, sagt Martin Schmidt. Er ist einer der Geschäftsführer des in Rickenbach ansässigen Familienunternehmens.
Die komplette Technik ist neu, nur die Spülmaschine aus der Fleischabteilung sei aus der Zeit vor dem Umbau übernommen worden. Die Kälteanlage arbeitet jetzt mit CO2 als Kältemittel, auf dem Dach arbeitet eine Photovoltaikanlage und hinter dem Gebäude befinden sich moderne Wärmepumpen, die für die Wärme oder bei Bedarf Kühlung sorgen. Für den Fall, dass es draußen besonders kalt ist und die eigene Technik nicht ausreicht, um die Räume zu wärmen, ist das Gebäude an das neue Nahwärmenetz angeschlossen. An schönen Sonnentagen aber werde der Häuserner Einkaufsmarkt energieautark sein, sagt Schmidt.
Froh ist er, dass der Markt jetzt auch ans Glasfasernetz angeschlossen wird, denn ein solcher Betrieb sei von einer stabilen und leistungsfähigen Verbindung zum Rechenzentrum in Nürnberg angewiesen: Kaufen die Kunden ein, aktualisiert das Warenwirtschaftssystem automatisch den Lagerbestand und löst gegebenenfalls Bestellungen aus. Und soll dann mit Karte bezahlt werden, wird in wenigen Augenblicken überprüft, ob das dazugehörige Konto auch gedeckt ist. 800 Quadratmeter Verkaufsfläche hatte er früher und genau so groß werde er auch in Zukunft sein. Doch die Definition, was alles zur Verkaufsfläche zählt, habe sich in der Zwischenzeit geändert. Hätten die Behörden den Bestandsschutz anerkannt, wäre der Markt tatsächlich kleiner geworden, so der Geschäftsführer. Als der Umbau im Sommer 2023 anfing, blieb der Markt zunächst noch geöffnet. Irgendwann musste die Backwarenabteilung in einen Container ausziehen. Im Januar war dann aber Schluss mit dem Verkauf – die auf dem Bau beschäftigten Arbeiter bevölkern seither das Gebäude. Die Mitarbeiter waren seither vorübergehend in anderen Märkten des Unternehmens tätig. Seit einigen Tagen sind nun alle wieder in ihren Markt zurückgekehrt.
Am Sortiment habe sich nicht viel geändert, sagt Martin Schmidt. Da es in Häusern auch einen Drogeriemarkt gibt, wurde das eigene Angebot angepasst. Und Liebhaber finden auch Biersorten, die man in der Region vielleicht nicht so häufig findet. Die stehen aber nicht einfach im Regal, sondern im Lager. Über ein Terminal können sie angefordert werden. Die Backwaren mit kleiner Gastronomie finden die Gäste wie früher gleich beim Eingang. Neu ist jedoch, dass auch die Käse- und Fleischabteilung gleich angrenzend an die Bäckerei angeordnet sind.
Außen ist der Umbau deutlich sichtbar. Dort wurde Fichte verwendet, während innen Weißtanne zum Einsatz kam, sagte der Geschäftsführer. Auch abseits des Verkaufsraumes hat sich einiges getan: Es gibt einen Anbau mit neuer Laderampe, und im Untergeschoss stehen Umkleideräume und ein Aufenthaltsraum mit überdachter Terrasse für die etwas mehr als 30 Mitarbeiter zur Verfügung.
„Wir denken in Generationen“, sagt Martin Schmidt. Nach dem Umbau sei der Markt „wieder für 20 Jahre aufgestellt“. Und natürlich habe man auch durch dieses Projekt wieder viele neue Erfahrungen gesammelt. „Wenn man einen neuen Laden einrichtet, lernt man viel.“