Häusern – Die geplanten Photovoltaikanlagen auf den gemeindeeigenen Dächern von Kur- und Sporthaus sowie auf dem Dach des Probelokals des Musikvereins sind erneut Thema im Gemeinderat Häusern gewesen. Über die Belegung dieser Dächer mit PV-Anlagen ist die Gemeinde seit Längerem im Gespräch mit der Firma Solarcomplex. Bene Müller vom Vorstand des Unternehmens hatte Anfang November ein Konzept vorgestellt.

Belegt werden sollen beide Dachseiten des Kur- und Sporthauses mit einer größeren Anlage mit bis zu 120¦Kilowatt (kW) Leistung, betrieben durch die Firma Solarcomplex, und einer kleineren, von der Gemeinde betriebenen Anlage mit rund 20¦kW. Auf dem Dach des Probelokals soll eine von der Gemeinde betriebene Anlage mit rund 16¦kW installiert werden, mit der die Photovoltaik-Pflicht für den Anbau an das Feuerwehrgerätehaus erfüllt wird.

Müller hatte ein Angebot mit zwei Varianten unterbreitet: Die eine sieht eine Pacht für die Nutzung des Dachs durch die Firma Solarcomplex von 2000¦Euro im Jahr für die Dauer von 25 Jahren vor, in diesem Fall müsste die Gemeinde die kleineren Anlagen auf eigene Kosten bauen. Die andere sieht die Errichtung der beiden kleinen Anlagen als Sachleistung statt einer Pachtzahlung vor. In der Sitzung Anfang November war die Befürchtung geäußert worden, dass der von den Anlagen auf das Flachdach des Kur- und Sporthauses rutschende Schnee das Dach beschädigen könnte. Mit Blick darauf hatte Bürgermeister Thomas Kaiser eine Schreinerei ins Boot geholt. Als Lösung war eine Trennung der PV-Flächen beider Anlagen in zwei Teile, zwischen denen Balken die Schneelast abfangen sollen, ins Gespräch gebracht worden. Damit erklärte sich die Firma Solarcomplex einverstanden, so Bürgermeister Thomas Kaiser.

Ein Weiteres Problem hatten Gemeinderäte angesprochen: Die Pachteinnahmen summierten sich bei einer Vertragsdauer von 25 Jahren auf 50.000¦Euro. Die Kosten der beiden kleineren Anlagen, deren Errichtung die Firma Solarcomlex als Sachleistung angeboten hatte, beliefen sich nach Angaben von Müller auf 36.000¦Euro. Angeregt worden war die zusätzliche Errichtung eines Stromspeichers. Ein Vorschlag, dem Müller nicht grundsätzlich ablehnend gegenüberstehe, so Kaiser. Voraussetzung sei, dass abends und nachts Strom benötigt werde. Müller hatte vorgeschlagen, den Stromverbrauch ein Jahr lang zu beobachten und den Speicher dann passend zum Stromverbrauch auszulegen.

Keine Zweifel am abendlichen Stromverbrauch äußerte Rainer Schwinkendorf im Hinblick auf die Hallenbeleuchtung bei Veranstaltungen. Christian Weiler bezeichnete den Vorschlag, den Stromverbrauch zu beobachten, als sinnvoll. Wenn kein Stromspeicher erforderlich sei, müsse eine Zahlung in Höhe des Wertes des Speichers erfolgen, mahnte er. Man werde eine Lösung finden, zeigte sich Kaiser zuversichtlich.

Am Ratstisch war man sich über die kostenlose Errichtung der zwei kleineren Anlagen statt Pachtzahlungen einig, ebenso darüber, für den Stromspeicher ein Jahr Erfahrungen zu sammeln. Für den Fall, dass ein Speicher nicht erforderlich sein sollte, soll ein Ausgleich vertraglich vereinbart werden. Zudem soll festgelegt werden, dass Solarcomplex die Kosten für die Balken, die die Schneelast abfangen sollen, sowie die Kosten für die Erschließung zu tragen hat. Gewünscht wird zudem, dass die Wartung der gemeindeeigenen Anlagen durch die Firma Solarcomplex übernommen wird, dafür soll eine finanzielle Regelung gefunden werden.