Bei der Bürgermeisterwahl am 26. April werden die Herrischrieder Auswahl zwischen mehreren Bewerbern haben. Nur wenige Stunden nachdem Christian Dröse wie von ihm angekündigt um Mitternacht seine Unterlagen im Briefkasten des Herrischrieder Rathauses eingeworfen hat (siehe Bericht unten), gab dort am Samstag um 13 Uhr auch der Wehrer Stadtrat Vito Doria seine Bewerbung ab.

„Herr Dröse ist ein Einheimischer. Diesen Bonus habe ich nicht“, sagt der 49-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung. „Aber ich komme von außen und kann deshalb auch den Blick von außen mitbringen.“ Als er Ende November während seiner Mittagspause online gelesen habe, dass Christof Berger nicht mehr als Bürgermeister antrete, habe er sofort gewusst, dass er sich um dessen Amt bewerben werde, erzählt Doria. Seit 2014 ist er bei den Grünen im Wehrer Gemeinderat in der Kommunalpolitik aktiv. Jetzt reizt ihn, die Aufgabe des Rathauschefs: „Der Job ist so komplex und vielschichtig, dass man ihn nur mit viel Energie und vollem Einsatz leisten kann.“ Er traue sich zu, dies zu stemmen.

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Zweimal bereits hat Doria Sitzungen des Herrischrieder Gemeinderats besucht, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Danach lud er auf der Homepage der Gemeinde verschiedene Satzungen herunter, und arbeitet sie durch. Ende Januar stellte er sich intern den Mitgliedern des grünen Ortsverbands vor. Am Samstag informierte Doria in Wehr seine Ratskollegen sowie Bürgermeister Michael Thater von seiner Kandidatur und informierte die Presse darüber. In den nächsten Tagen will er mit Amtsinhaber Berger sprechen.

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Als Eisläufer ist Doria die Hotzenwald-Gemeinde schon seit langem ein Begriff. „Jeden Morgen, wenn ich in den Spiegel schaue, denke ich an Herrischried„, lacht er und zeigt auf eine Narbe oberhalb des Auges, die ihm von einem Sturz Ende der 80er Jahre in der Eishalle geblieben ist. Als Bürgermeister würde er schon wegen der kurzen Wege zu Arbeit selbstverständlich seinen Wohnsitz in der Gemeinde nehmen – allerdings erst, wenn der Sohn aus dem Haus sei, sagt Doria. Aufgrund der Nähe zu den Arbeitsplätzen in der Schweiz, der Natur, des starken Handwerks, der weiterführenden Schule, vor allem aber der Menschen (“Wälder zu sein, ist ein Markenzeichen.“) sieht er in Herrischried eine Gemeinde mit viel Potential.