Höchenschwand – Die fünf südbadener Saxofonspezialisten der Formation Safer Sax können jeden Musikstil und praktizieren das auch. Vielfalt ist ein Markenzeichen der gefragten Gruppe. Sein genaues Gründungsdatum verdankt das Saxofonquintett Safer Sax aus dem Südschwarzwald, nicht zu verwechseln mit dem Frauenensemble gleichen Namens, der Hochzeit eines seiner Mitglieder.

Als der Görwihler Rolf Albiez vor den Traualtar trat, lud er die beiden Cousins seiner Frau vom Dachsberg, Johannes und Andreas Schlegel sowie den Görwihler Roland Mutter, mit dem er schon früher Musik gemacht hatte, ein, für die musikalische Umrahmung zu sorgen. Das machte allen so viel Spaß, dass sie beschlossen, als Ensemble zusammenzubleiben.

Die Musiker

Lehrer Johannes Schlegel, der inzwischen in Unteralpfen wohnt, wurde zum musikalischen Leiter ernannt, Bräutigam und Sparkässler Rolf Albiez machte nach der Hochzeit auch mit, als Baritonsaxofonist kam Matthias Welte hinzu, etwas später übernahm Simone Losch dessen Part. Sie ist studierte Saxofonistin und hat nicht nur hobbymäßig mit Musik zu tun.

Die vier Männer kommen alle aus den Blasmusikvereinen ihrer Heimatgemeinde, spielen aber auch in anderen Formationen. Johannes Schlegel etwa bei den Lustigen Steinbachtalern, Rolf Albiez bei der Hotzenwald-Bauernkapelle und Andreas Schlegel bei den Gaudikrainern. Simone Losch unterrichtet an Musikschulen und dirigiert den Kirchenchor Wutöschingen.

Gerne richten sie Konzerte mit anderen Formationen aus. „Das bringt eine Bereicherung für beide Seiten“, ist Albiez überzeugt. Auch bei der Nacht der Musik in Görwihl, deren langjähriger Organisator Rolf Albiez ist, tritt das Quintett Safer Sax regelmäßig auf. Gerne beteiligt sich Safer Sax auch an Benefizveranstaltungen, um Spenden zu sammeln, beispielsweise für den Förderverein krebskranker Kinder in Freiburg. Auch für Hochzeiten, Beerdigungen, Geburtstage oder Jubiläen, Vernissagen oder Gottesdienste sind sie gerne zu haben.

„In Kirchen treten wir überhaupt gerne auf, die Akustik dort finden wir spannend“, verrät der musikalische Leiter der Gruppe, Johannes Schlegel. Manchmal treffen sie sich auch spontan in einer Kirche, etwa im St. Blasier Dom, um für sich selbst ein paar Stücke zu spielen. Ein Höhepunkt in Sachen Akustik sei eindeutig ihr Konzert in der Hasler Erdmannshöhle gewesen.

Es war völlig dunkel, sie mussten alles auswendig spielen, es tropfte in die Instrumente, aber sie hatten an die 100 Zuhörer und die Akustik: „Einfach genial“, sagt Roland Mutter. Ein weiterer cooler Auftritt sei auch der beim Empfang von Olympiasiegerin Sabine Spitz 2012 in Murg gewesen. Und ihre bislang außergewöhnlichste Gage – einen Hubschrauberflug – bekamen sie nach einem Auftritt in einem Autohaus.

Der Name und das Repertoire

Seinen Namen habe das Quintett eigentlich recht schnell gefunden, erklärt Rolf Albiez. Dass dieser zu diversen Assoziationen Anlass biete, sei durchaus beabsichtigt. Ganz zu Anfang war wohl auch einmal „Saxbomben“ im Gespräch, aber man einigte sich dann doch recht zügig auf Safer Sax. Am Anfang versuchten sie noch, eigene Arrangements zu kreieren, aber das sei dann doch zu zeitaufwendig gewesen, sodass sie sich lieber an adaptierbare Musik auf dem Markt hielten. Dabei wurden sie vor allem bei Mnozil Brass fündig.

Sie experimentieren sich durch die Musikstile hindurch und nutzen die reichhaltige Palette des Saxofonklangs. Einen weichen klassischen Klangteppich bietet Safer Sax vor allem in Kirchenkonzerten, jazzig, mit dem Flair des French Quarter in New Orleans, oder spritzig wie in den Liedern der Comedian Harmonists kommen sie daher. Auch Showeinlagen hat das Quintett drauf. Dabei kommt ihnen zugute, dass sie keinerlei Verstärkung benötigen und auch mal spielend mitten durchs Publikum wandern können. Vor allem bei der Taufe ihrer CD „Los Ä-Moll“ 2011 in der Halle in Oberalpfen punkteten sie bei den Zuhörern mit reichlich Comedy- und Showelementen.

Acht bis zwölf Auftritte schaffen die fünf Musiker etwa in einem Jahr, öfter sei es nicht möglich, alle zu einem Termin unter einen Hut zu bekommen. Aber sie schätzen ihre gemeinsame Freude am Musizieren und ihr kameradschaftliches Zusammensein so hoch, dass sie nicht nur mittlerweile schon fast 30 Jahre zusammengeblieben sind, sondern es auch weiterhin bleiben wollen.