Die Flächen im Gewerbegebiet Tiefenhäusern sind bei Gewerbetreibenden begehrt, denn sie liegen strategisch günstig an der B 500. Das letzte verfügbare Grundstück hat die Gemeinde kürzlich an ein Unternehmen verkauft, das von Waldshut-Tiengen dorthin umziehen will. HeatWave Fire Trainings Systems will im Gewerbegebiet dafür eine Halle bauen.
Gegründet wurde das Unternehmen von seinem Vater Gerhard Naderer, sagt Inhaber Matthias Naderer. Ursprünglicher Produktionsstandort war Wallbach. Nachdem er Ende 2018 die Geschäftsleitung übernommen hatte, verlegte er die Büro- und Betriebsräume in die Badstraße in Waldshut-Tiengen.
„Grundsätzlich habe ich schon darüber nachgedacht, irgendwann aus dem Mietverhältnis auszusteigen und eine eigene Halle zu bauen“, erzählt Naderer. Dass es nun so schnell gehe, liege an den Plänen des Eigentümers, der das derzeitige Domizil in nächster Zeit abreißen und auf der Fläche ein Wohngebäude bauen möchte. Darüber, dass er die letzte freie Fläche im Gewerbegebiet Tiefenhäusern erwerben konnte, sei er deshalb froh. Von Vorteil sei dabei auch, dass dort auch zwei Betriebe angesiedelt sind, mit denen er Heat Wave geschäftlich gut zusammenarbeite.
Übungsanlagen für Feuerwehren
Matthias Naderer stellt mit seinen fünf Mitarbeitern in Vollzeit und drei geringfügig beschäftigten genormte Brandsimulationsgeräte und -anlagen sowie stationäre und mobile Gefahrgutübungsanlagen her. Die Firma beschäftigt sich auch mit der Entwicklung und Produktion individueller Übungsanlagen für Feuerwehren und Feuerwehrschulen, sagt der Geschäftsführer.
Zurzeit arbeiten seine Mitarbeiter an einem Großauftrag für den Flughafen Zweibrücken. „Im Februar bauen wir dort eine Aircraft-Trainingsanlage für die Flughafenfeuerwehr auf. Mit deren Hilfe könne dort die Einsatzmannschaft Löscheinsätze fahren oder im Innenbereich Koffer- oder Toilettenbrände bekämpfen“, erklärt Naderer.

Früher mussten den Feuerwehren für ihre Übungen simple Hilfsmittel reichen, erläutert er. Aus Gründen der Umweltverträglichkeit oder auch aus versicherungs-technischen Gründen sei das heute nicht mehr möglich. „Unsere Anlagen entsprechen den gültigen DIN-Normen und gängigen Sicherheitsstandards“, betont Naderer.
Planung und Montage in Tiengen
Die Planungen und die Endmontage der Produkte erfolgen derzeit in der Werkhalle in Tiengen – er beschäftigt dafür Fachkräfte der Heizungs-, Gas- und Elektrotechnik. Nach der Endmontage werden die Anlagen in Betrieb genommen, getestet, wieder auseinandergebaut, zu den Kunden transportiert und vor Ort wieder aufgebaut.
„Metalltechnisch haben wir in Tiengen nicht mehr die komplette Fertigungstiefe. Wir konstruieren die benötigten Metallteile, lassen sie zeichnen und erstellen die Produktionsdaten. Das Fräsen übernehmen dann Fremdfirmen“, sagte der Unternehmensinhaber.
Im Februar soll der Bauantrag gestellt werden
Für die Produkte seiner Firma sieht Naderer einen steigenden Bedarf. Und um dem gerecht zu werden, benötigt er auch die neue Halle in Höchenschwand. Aktuell sei er in der letzten Phase der Planung, erzählt er. Sobald die Zusage verschiedener beantragter Fördermittel vorliegt, werde er den Bauantrag stellen. Das sollte, so hofft er, noch im Februar geschehen. „Wenn alles optimal läuft, könnten die Baumaßnahmen im März oder April beginnen und die Halle Ende des Jahres stehen“, zeigt sich Naderer optimistisch.
Er plane eine Produktionsfläche von rund 1000 Quadratmetern, einen Bürotrakt mit rund 350 Quadratmetern und einen Außenbereich mit 760 Quadratmetern, wo Übungsanlagen für das Training von Feuerwehrleuten aufgebaut werden sollen. Am neuen Standort sollen auch weitere Arbeitsplätze in der Produktion geschaffen werden. In einem letzten Schritt ist der Bau eines Wohnhauses angedacht.