Die Gemeinde Höchenschwand will sich aktiv für den Schutz der heimischen Insektenwelt einsetzen. Gemeinsam mit dem Insektenschutzprojekt Brommi legen die Mitarbeiter der Gemeinde deshalb ein Pflanzbeet aus heimischen Wildstauden an. So wollen sie einen attraktiven Lebensraum für Hummeln, Schwebfliegen, Schmetterlinge und andere Arten schaffen, schreibt Bürgermeister Sebastian Stiegeler in einer Pressemitteilung.
„Lebensraumverlust durch intensive Flächennutzung und Lichtverschmutzung führen zu einem dramatischen Schrumpfen unserer Insektenbestände“, weiß er. Um dem entgegenzuwirken, wolle die Gemeinde bei der Gestaltung ihrer kommunalen Grünflächen neue Wege gehen, sagt der Bürgermeister. In Zusammenarbeit mit dem Insektenschutzprojekt Brommi des Biosphärengebiets Schwarzwald werde nun das neue Pflanzbeet am alten Friedhof gestaltet – rund 300 heimische und für Insekten attraktive, überwiegend mehrjährige Wildstauden werden dort gepflanzt. Darunter befinden sich Pflanzen wie die Rote Lichtnelke, die Bergflockenblume oder die Schwarze Königskerze. Diese Arten seien eine bedeutende Quelle für Nektar und Pollen und lockten so eine Vielzahl von Schmetterlingen, Wildbienen und anderen Insekten an.
Begleitet wird die Gemeinde dabei von der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets. Die Fachleute beraten bei der Planung, Gestaltung und Pflege und stellen auch das Pflanzgut kostenfrei zur Verfügung. Weil jeder Standort über individuelle Lichtverhältnisse, Bodenbeschaffenheit, Klima und Wasserversorgung verfügt, seien eine maßgeschneiderte Pflanzplanung und Pflegehinweise wichtig. „Richtig umgesetzt, ist das Wildstaudenbeet nicht nur ein Mehrwert für Insekten, sondern längerfristig auch eine pflegeleichte Alternative gegenüber Wechselfloren und anderen Zierbeeten, die regelmäßig neu angelegt werden müssen“, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde zu dem Projekt weiter. Nach der Pflanzung müsse man erst einmal Geduld haben, denn naturnahe Bepflanzungen benötigen mehr Zeit, bis sie sich vollständig entwickeln, erklärt Stiegeler. Es entstünden dann langlebige Biotope. Damit das Pflanzbeet von Anfang an schön aussieht, sind auch einjährige Arten beigemengt.
Das Projekt „Brommi – Biosphärenreservate als Modelllandschaften für den Insektenschutz“ wird gemeinsam vom WWF Deutschland, dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), dem Verein Nationale Naturlandschaften (NNL) und fünf Unesco-Biosphärenreservaten umgesetzt. Bis Ende 2025 sollen zusammen mit Landwirtinnen und Landwirten, Kommunen und weiteren Akteuren in den Biosphärengebieten Schaalsee, Schorfheide-Chorin, Mittelelbe, Bayerische Rhön und dem Biosphärengebiet Schwarzwald Projekte zur Förderung von Insektenlebensräumen umgesetzt werden. Gefördert wird das Projekt mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie der beteiligten Bundesländer. Weitere Informationen im Internet unter brommi.org.