Ralf Göhrig

Seit März dieses Jahres führt Sylvia Baumgart regelmäßig am keltischen Erbe interessierte Menschen durch den Altenburger Keltenwald. Die Idee hierzu wuchs aus dem Beschluss des Ministerrates des Landes Baden-Württemberg im Januar 2019, eine landesweite Konzeption zum Thema „Baden-Württemberg und seine Kelten“ zu erstellen. Der Naturpark Schaffhausen und das Bildungswerk Jestetten mit Unterstützung des CDU-Ortsverbands erarbeiteten hierzu ein Konzept, das Leben und die Spuren der Kelten an der Doppelrheinschleife einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

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Immerhin war das keltische Oppidum, die imposante Stadt auf den beiden Rheinhalbinseln Schwaben und Au gelegen, die wichtigste keltische Siedlung Süddeutschlands im 1. Jahrhundert vor Christus. „Den meisten Menschen, auch Einwohnern der Region ist dies gar nicht bewusst“, sagte Sylvia Baumgart.

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Tatsächlich kennt man eigentlich nur die Schanz, den keltischen Schutzwall, der sich von Nordost nach Südwest quer über die Halbinsel Schwaben zieht und vor mehr als 2 000 Jahren dem Schutz der dahinter liegenden Siedlung gedient hat. Was sich damals jenseits des Bauwerks befunden hat, ist nur wenigen bekannt. Hier ist es das Anliegen des Naturparks und einer kleinen Gruppe Engagierter um Sylvia Baumgart, dieses Kleinod ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Geplant ist, neben den regelmäßigen Führungen, verschiedene Hot-Spots einzurichten. So ist vorgesehen beim Alten Zollhaus Nohl, das sich seit geraumer Zeit im Besitz der Gemeinde befindet, einen Infopavillion zum Erlebnispfad Oppidum Altenburg-Rheinau zu errichten.

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Beim Keltenwall soll eine Aussichtsplatform mit 3D-Animation zur früheren Siedlungsstruktur entstehen. Ferner ist vorgesehen, die Infrastrukur des Waldfestplatzes für touristische Zwecke zu modernisieren, die Badestelle am 4. Bad zu ertüchtigen, den Grillplatz am Klosterblick zu erweitern und das Insel Museum Rheinau in den Pfad mit einzubeziehen. Sylvia Baumgart und Konrad Schlude (Bildungswerk) haben zahlreiche Ideen darüber hinaus, wie Tourismus mit Umweltschutz verbunden zeitgemäß und nachhaltig gestaltet werden kann. Bedenken, dass Altenburg verkehrsungünstig liegt, hat Sylvia Baumgart nicht: „Schließlich kommen täglich Tausende von Touristen an den Rheinfall, und der liegt nur ein paar hundert Meter nördlich von hier.“

Keltenwald

Der Keltenwald liegt auf einer, vom Rhein umschlossenen 233 Hektar großen Halbinsel auf Altenburger Gemarkung. Hier befand sich im zweiten Jahrhundert vor Christus eine bdedeutende keltische Siedlung. Keltischer Erlebnispfad Altenburg-Rheinau; Sylvia Baumgart bietet Exkursionen, per E-Mail (sylviabaumgart@outlook.com), Telefon: 0049/1749758007 (Whatsapp).