Die Elektrifizierung der Hochrheinbahnstrecke und die damit einhergehenden Verbesserungen für Bahnreisende war ein großes Thema in der jüngsten Gemeinderatsitzung in Klettgau Dabei stand auch der technische Projektleiter der DB Netz AG, Ronald Heil, Rede und Antwort.

Der Zeitplan

Schnellere Verbindungen in weit kürzeren Zeittakten, neuere und modernere Züge mit mehr Sitzplätzen bringe die Elektrifizierung mit sich. Zum Zeitplan stellte Heil in Aussicht: „Der Planfeststellungsbeschluss bis zum Endpunkt Erzingen wird 2023 unter Dach und Fach sein.“ Neben der Umrüstung der technischen Anlagen führte der Projektleiter im Detail aus, welche Veränderungen auf die Gemeinde Klettgau zukommen. So wird der Bahnübergang beim Kreisverkehr Geißlingen Richtung Schwerzen um etwa 40 Meter nach Osten verschoben.

Von besonderem Interesse aber waren naturgemäß die baulichen Veränderungen an den Klettgauer Bahnhöfen. Beim Bahnhof Grießen sind keine größeren Maßnahmen vorgesehen, aber er wird nach wie vor kein Regelbahnhof sein und weiterhin nur gebunden an die Schulzeiten mit Zughalten bedient. Dies zum großen Verdruss von Gemeinderat Michael Albrecht, der als Argument die Berufspendler anführte, die beim größten Arbeitgeber vor Ort, der Grießener Firma Bucher Hydraulics, in unmittelbarer Nachbarschaft des Bahnhofs arbeiten. „Das ist nicht Bestandteil des Projektes, dazu liegt keine Bestellung des Landes vor“, erklärte der Bahnexperte dazu.

Weiter für Grießen kämpfen

Bürgermeister Ozan Topcuogullari war froh, dass Grießen immerhin als Haltepunkt für Schüler erhalten bleibt. Er stellte außerdem in Aussicht, dass die Gemeinde beim Landesverkehrsministerium eine Stärkung des Haltepunktes Grießen einfordern wird.

Barrierefreiheit

Wesentliche Verbesserungen soll es am Erzinger Bahnhof geben, denn er werde barrierefrei umgebaut. Die Bahnsteige würden auf 155 Meter verlängert, da die neuen Züge länger sind. Die Bahnsteighöhe werde angepasst, sodass ein hindernisfreies Ein- und Aussteigen auch mit Rollstuhl erfolgen könne. Die Bahnsteige würden zudem mit Wetterhäuschen ausgestattet.

Die Unterführung

Darüber hinaus werde die Fußgängerunterführung bis zur Straße Zum Güterbahnhof verlängert, drei Aufzugsanlagen am südwestlichen Bahnsteigende bei der Personenunterführung würden gebaut. Die Kosten für die Verlängerung der Unterführung bis zur Straße Zum Güterbahnhof mit ihren angrenzenden Einkaufsmärkten, inklusive des Aufzugs und einer Treppe, muss die Gemeinde tragen. Eine Rampe käme ungleich teurer, führte Ronald Heil aus, denn sie müsste bei einer vorgeschriebenen Steigung von sechs Prozent 100 Meter lang sein.