Ein aktuelles Problem stellt auch im ländlichen Gebiet der zunehmende Müll dar, der vielfach neben Landstraßen zu finden ist. Autofahrer werfen ihren Verbrauchsmüll einfach zum Fenster heraus. Besonders auf der Landstraße¦163 zwischen dem Dettighofer Ortsteil Baltersweil und Jestetten bietet sich an manchen Tagen ein bedenkliches Bild, bei den Ausbuchtungen für Lastwagen ganz zu schweigen.

Sylvie König bisher alleinige Saubermacherin möchte in einer Gruppe den Natursündern zu Leibe rücken. Hier beim Gespräch mit unserer ...
Sylvie König bisher alleinige Saubermacherin möchte in einer Gruppe den Natursündern zu Leibe rücken. Hier beim Gespräch mit unserer Zeitung. | Bild: Albert Moser

Diesem Littering (neudeutsch für die öffentliche Vermüllung von Flächen und Räumen) will sich im kleinen Baltersweil eine Frau entgegenstellen – und hofft dabei auf Unterstützung.

Sylvie König, seit 19 Jahren im Dorf an der Schweizer Grenze zu Hause, sieht jeden Tag bei ihrer Grenzüberquerung die angesprochene Stelle und reinigt regelmäßig den Pausenplatz der Lastwagen und die Umgebung im Wald von Unrat. Benzinkanister, Bierdosen, Glasflaschen, Zigarettenpackungen und mehr habe sie schon gefunden.

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Die deutsch-französische Doppelbürgerin arbeitet in Winterthur und will diesem Umstand zu Leibe rücken. Als naturverbundene Frau möchte Sie mit anderen dieser Umweltverschmutzung entgegenwirken, wie sie sagt. Im Gespräch beschrieb sie ihre Vorstellung, mit Gleichgesinnten Reinigungsbegehungen der Landstraße durchzuführen und die Leute im Gemeindeblatt öffentlichswirksam anzusprechen.

Bilanz einer Sammlung. Vor allem zwischen Baltersweil und Jestetten auf der Landstraße 163 sammelt sich einiges an Müll an. Dies bleibt ...
Bilanz einer Sammlung. Vor allem zwischen Baltersweil und Jestetten auf der Landstraße 163 sammelt sich einiges an Müll an. Dies bleibt keinem Autofahrer verborgen. | Bild: Sylvie König

Eine Kolumne wie zum Beispiel „Wussten Sie, dass?“ kann sie sich vorstellen. Als Beispiel nennt sie eine Zigarette, die zwei bis sieben Jahre bis zur Zersetzung braucht, weil Schadstoffe wie Teer den Boden und das Grundwasser verseuchen. Aber auch die Einbeziehung von Kindergarten und Grundschule ist vorstellbar, da man bei den Kleinen am meisten bewirken könne. König möchte die Öffentlichkeit dafür sensibilisieren, die Natur zu bewahren und zeigen, dass sich aktive Bürger um das Problem kümmern. Sie möchte an das Beispiel der „Klettgau Cleaners“ und anderer Gruppen im Kreis Waldshut anknüpfen und in Dettighofen einen weiteren Stützpunkt aufbauen.

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„Die einmal im Jahr durchgeführten Dorfputzeten reichten bei Weitem nicht, bei der Unverfrorenheit mancher Zeitgenossen, die Natur als Müllhalde zu benutzen“, so Sylvie König. Sie seien der Tropfen auf den berühmten heißen Stein. Es seien auch viele leere Verpackungen zu sichten, die aus Läden wie Migros oder Coop stammen. Auch hier müsse man wachsam sein, da in der Schweiz die Müllgebühren im Verhältnis zu Deutschland relativ hoch seien. Sylvie König ist sich sicher, dass, wenn die Aktionen sichtbar würden, sich die Leute auch nicht mehr so leicht trauen würden, die Straßen und Gehwege als Mülldeponie zu missbrauchen.