Die rot-weiß gestreiften Baustellenabsperrungen auf der A98 zwischen dem Autobahndreieck Hochrhein und der Abfahrt Rheinfelden-Ost bleiben wohl noch deutlich länger stehen als ursprünglich geplant. Die Arbeiten zur Sicherung der Böschung nach einem Hangrutsch vor fast vier Jahren verzögern sich weiter. Die Planungsphase ist bislang nicht abgeschlossen.

Noch zwei Jahre soll es mindestens dauern, bis die Arbeiten fertig sind, teilt die zuständige Autobahn GmbH auf Anfrage dieser Zeitung mit. Erst dann wird die Anschlussstelle vollständig befahrbar sein. Ursprünglich sollte im Laufe dieses Jahres der Verkehr auf allen Spuren rollen.

2021 rutscht der Hang ab

Eingeweiht wurde der vierte Abschnitt der A98 im Dezember 2021. Doch schon damals waren im östlichen Teilstück bei Minseln nur zwei der vier Fahrstreifen befahrbar. Der Grund: ein Hangrutsch wenige Monate zuvor, der die Absicherung der Böschung nötig machte.

Es wurde offensichtlich, dass die schwierigen geologischen Verhältnisse am Dinkelberg den Autobahnbau und speziell die Böschungssicherung kompliziert machen würden. „Im Zuge der Planungen hat sich herausgestellt, dass die Sicherungsmaßnahmen wesentlich aufwändiger ausfallen müssen, als dies zunächst vorgesehen war“, teilte die Autobahn GmbH 2022 mit. Trotzdem ging der Autobahnbetreiber damals noch davon aus, dass Ende 2023 mit den Arbeiten begonnen werden könne. Anfang 2025 hätte der Abschnitt endgültig fertig sein sollen.

Planungen verzögern sich

Davon kann heute keine Rede mehr sein, hinter den Baustellenbaken scheint seit Jahren Stillstand zu herrschen. „Die Planungen haben sich verzögert und sind noch nicht abgeschlossen“, schreibt Petra Hentschel, Sprecherin der Autobahn GmbH. Durchgeführt wurden demnach bisher technische Planungen, Baugrunduntersuchungen und Begutachtungen.

Als Grund für die Verzögerung gibt Hentschel an, dass mehrere Varianten geprüft und statisch untersucht wurden. Außerdem hätten zusätzliche, zeitaufwendige Untersuchungen an der Böschung durchgeführt werden müssen. Inzwischen hat die Autobahn GmbH sich auf ein Verfahren zur Sicherung des Hanges festgelegt. „Die favorisierte Lösung sieht vor, das Schichtenwasser im Untergrund, das die Rutschung verursacht, durch eine Tiefendrainage abzuführen“, schreibt Hentschel. Im nächsten Schritt sollen die Detailplanungen öffentlich ausgeschrieben und vergeben werden. Erst im Anschluss könne mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen werden.

Fertigstellung nicht vor 2027

„Nach derzeitigem Stand gehen wir von einer baulichen Fertigstellung nicht vor 2027 aus“, sagt die Sprecherin. Um die Verkehrssicherheit auf der Strecke zu gewährleisten, sei die Sicherung der Böschung wichtig. Die Bauarbeiten sollen die Ursachen von Böschungsrutschungen an dieser Stelle unterbinden und die Verkehrssicherheit herstellen, erklärt Petra Hentschel weiter.

Die Autobahn GmbH will sich bislang nicht festlegen, was die Hangsicherung kosten wird. Eine genaue Schätzung würde sich erst im Zuge der weiterführenden Planungen ergeben. 2022 wurden die Kosten mit fünf Millionen Euro beziffert, „wir gehen derzeit aber von niedrigeren Kosten aus“, schreibt Hentschel. Den Verkehr sieht man bei der Autobahn GmbH durch die dauerhafte Absperrung indes nicht maßgeblich beeinträchtigt. Probleme wie etwa Stau entstünden dadurch an diesem Autobahnabschnitt nicht.

Ohnehin markiert die Dauerbaustelle derzeit das Ende der Hochrhein-Autobahn. Am Abschnitt fünf, der Strecke von Minseln über Karsau bis Schwörstadt, wird geplant. Zuständig ist die Deutsche Einheit Fernstraßenplanung- und -bau (Deges). Die Deges plant auch den weiteren Autobahnbau in Richtung Osten bis über Bad Säckingen hinaus. Doch ein Baubeginn liegt noch Jahre in der Zukunft: Vor 2030 ist damit nach aktuellem Stand nicht zu rechnen.

Entwicklungen bei der Hochrheinautobahn A98