Januar 2017: Müllgebühren steigen um 18 Prozent

In seiner Sitzung Anfang Dezember 2016 beschloss der Waldshuter Kreistag, die Müllgebühren im Jahr darauf zu erhöhen und die Biotonne einzuführen. Für die markante Gebührenerhöhung zu Lasten von Privathaushalten und Betrieben nannte der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Landkreises damals folgende Gründe: die Haus- und Sperrmüllentsorgung durch Unternehmer werde teurer, der Landkreis müsse dem deutschen Finanzamt neuerdings die Mehrwertsteuer für die Verbrennung seines Mülls in der Schweiz überweisen, ein 572.000 Euro Fehlbetrag aus Vorjahren seien in zwei Jahren auszugleichen und die Entsorgung von Altholz werde mangels Abnehmern immer teurer und zum Problem.

November 2017: Müll türmt sich im Lachengraben

Der Landkreis hatte Ende 2017 ein massives Problem mit dem Abtransport des Hausmülls in die Schweiz. Auf der Deponie Lachengraben bei Wehr lagen zeitweise tausende Tonnen unter freiem Himmel. Zwei Fuhrunternehmen arbeiteten mit Hochdruck an der Aufarbeitung. Elmar Weißenberger, Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes, bestätigte im Kreistag „große Startschwierigkeiten“ eines neuen Dienstleisters, der ab dem Herbst den Restmüll vom Hochrhein zu den Verbrennungsanlagen in die Schweiz fahren sollte.

Mai 2018: Landkreis Vorreiter in Sachen Mülltrennung

Gute Nachrichten in Sachen Müll gab es im Mai 2018 im Kreistag: Die Bewohner des Hochrheins waren im Bundesland Baden-Württemberg Spitze beim Sortieren von Wertstoffen und trugen so zur Schonung von Rohstoffen bei. Beim Sammeln von Altmetall, Glas, Papier/Pappe und Elektronikgeräten war der Kreis Waldshut die Nr. 1 unter den 44 Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs. Im Jahr 2016 führte jeder Bewohner 222 Kilogramm per Recyclinghof oder Straßensammlung der Wiederverwertung zu, sagte Elmar Weißenberger, Chef des Abfallwirtschaftsbetriebes, vor den Kreisräten des Umweltausschusses.

Biotonnen stehen in einer Straße in der Waldshuter Innenstadt
Biotonnen stehen in einer Straße in der Waldshuter Innenstadt | Bild: Roland Gerard

Oktober 2018: Biotonne sorgt für Gebühren-Chaos

Die Pläne der Kreisverwaltung für die getrennte Biomüllabfuhr zog im Herbst 2018 erhebliche Diskussionen im Kreistag nach sich. Im ersten Anlauf war die Kreisverwaltung mit ihren Vorschlägen bei der Mehrheit gescheitert und musste nachbessern. Hauptkritikpunkte aus dem Kreistag waren der 14-tägige Leerungszyklus, der aus hygienischer Sicht erhebliche Bedenken hervorrief. Befürchtet wurde auch eine Zunahme wilder Müllablagerungen wegen zu teurer, blauer Müllsäcke.

November 2018: Zahl der Restmüll-Leerungen wird reduziert

Im zweiten Anlauf beschloss der Kreistag eine moderatere Erhöhung der Müllgebühren als zunächst vorgesehen. Die Leerung der Restmülltonnen wurde um rund vier Prozent teurer. In diesem Zuge wurde auch die Zahl der Mindestleerungen des Restmülls von zwölf auf zehn pro Jahr reduziert. Da die Müllentleerung nur noch alle 14 Tage und damit halb so oft erfolgt wie zuvor, sprechen Kritiker von einer Verdoppelung der Kosten für die Bürger. Abgelehnt wurde derweil eine gesonderte Abfuhr von Windeln. Für Altenheime und Krankenhäuser gilt weiterhin die wöchentliche Restmüllleerung.

Das könnte Sie auch interessieren

Dezember 2018: Lieferengpässe bei der Biotonne

Bei der Verteilung der Biotonne, die auf freiwilliger Basis im Kreis Waldshut zum 1. Januar eingeführt wurde, kam es Ende des Jahres 2018 zu Verzögerungen. Die Kreisbehörde gab damals mit Bedauern bekannt: „Leider meldet der Hersteller der Biotonnen kurzfristige Engpässe bei der Produktion der Biotonnen.“ Daher konnten nicht alle bis zum 6. November bestellten Behälter noch vor Weihnachten an die Haushalte ausgeliefert werden. Betroffen vom Engpass waren tausende Bestellungen aus mehreren Städten und Gemeinden des Landkreises. Erfreulich nannte das Landratsamt hingegen die Akzeptanz der Biotonne in der Bevölkerung. Bis zum 6. November waren beim Eigenbetrieb Abfallwirtschaft rund 11.800 Bestellungen eingegangen.

Gelbe Säcke liegen vor dem Brunnen am Oberen Tor in der Waldshuter Kaiserstraße.
Gelbe Säcke liegen vor dem Brunnen am Oberen Tor in der Waldshuter Kaiserstraße. | Bild: Juliane Schlichter

Januar 2019: Verspätete Leerungen der Restmülltonnen

Überhaupt nicht rund lief die Leerung der Müllbehälter ab dem Jahresbeginn 2019. Keine oder verspätete Leerungen, Unklarheiten und rund 3000 fehlende Biotonnen sorgten für Ärger. Die Beschwerden beim Eigenbetrieb Abfallwirtschaft gingen so zahlreich ein, dass die Telefonleitungen überlastet gewesen seien, wie es in einer Mitteilung des Landratsamts damals hieß. Mit einigen Maßnahmen versuchte der Kreis, die Situation zu entschärfen: Unter anderem erhielten alle Haushalte, die bis Oktober 2018 eine Biotonne bestellt und zu Beginn des Jahres 2019 noch nicht erhalten hatten, einen kostenlosen Müllsack.

Das könnte Sie auch interessieren

Februar 2019: Landrat bedauert Müllpannen

Erheblichen Ärger bei der Einführung der Biotonne und der Umstellung der Müllabfuhr räumten Landrat Martin Kistler und der Leiter der Abfallwirtschaft, Elmar Weißenberger, im Februar 2019 vor den Waldshuter Kreisräten ein. „Ich bedaure die Unannehmlichkeiten ausdrücklich“, erklärte Landrat Martin Kistler. Mehrere Veränderungen gleichzeitig bedeuteten laut Landrat leider auch ein Pannenrisiko. In der Praxis wurden die von den Bürgern bestellten Biotonnen vom Hersteller viel zu spät geliefert. Mülltonnen standen entweder an falschen Tagen oder zur falschen Uhrzeit an der Straße, obwohl die neuen Abfuhrzeiten den Haushalten im Müllkalender zugestellt worden waren.

Juni 2019: Biotonnen endlich komplett ausgeliefert

Nach holprigem Start und erheblichen Schwierigkeiten bei der Einführung der Biotonne galten die Umstellungen im Bereich der Müllentsorgung im Landkreis Waldshut aus Sicht des Landratsamts im Juni 2016 offiziell als erfolgreich abgeschlossen. „Der neue Entsorgungszyklus ist – nach der üblichen Eingewöhnungsphase samt Startschwierigkeiten – bei den Einwohnern des Landkreises Waldshut weitgehend angekommen“, sagte die Sprecherin des Landratsamts, Susanna Heim, damals. Die Biotonnen seien nach erheblichen Lieferengpässen bis Ende Mai komplett ausgeliefert worden. Auch die Mülltrennung funktioniere weitgehend reibungslos.

Anfang 2019 wurde der Müll vielerorts verspätet abgeholt. Hier in der Bloisstraße in der Waldshuter Bergstadt.
Anfang 2019 wurde der Müll vielerorts verspätet abgeholt. Hier in der Bloisstraße in der Waldshuter Bergstadt. | Bild: Peter Rosa

Juli 2019: Müllgebühren landen auf dem falschen Konto

Mehr als 60.000 Haushalte im Landkreis Waldshut erhielten im Sommer 2019 die Vorauszahlungsbescheide 2019 für die Müllgebühren. Ein Teil der Kunden habe die Gebühren auf das falsche Konto überwiesen, wie das Landratsamt Waldshut damals in einer Pressemitteilung schrieb. Der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft hatte Anfang des Jahres eine neue Bankverbindung für die Müllgebühren eingerichtet. Von den rund 24.000 Kunden, die dem Betrieb keine Einzugsermächtigung erteilt hatten, überwiesen mehrere hundert die Müllgebühren auf das alte Konto.

Das könnte Sie auch interessieren