"Wir haben jetzt die größte Chance, an die Umsetzung zu gehen", sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Felix Schreiner beim Schienengipfel in Waldshut über die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke. Schreiner sagte, die Elektrifizierung biete die Möglichkeit, das "Epizentrum Basel mit seinen vielen Arbeitsplätzen mit uns zusammenzubringen". Für viele Bewohner der deutschen Seite der Hochrhein-Region sei es attraktiv, in der Stadt am Rheinknie zu arbeiten und im Kreis Waldshut zu wohnen. Als Beispiel nannte er seine Frau, die jeden Tag von Lauchringen nach Basel pendele.

Pendeln ohne Frust funktioniere aber nur, wenn die beim Schienengipfel angesprochenen Missstände auf der Hochrheinstrecke rasch behoben und sie möglichst schnell elektrifiziert werde, um neue Züge einsetzen und eine schnellere Taktung vornehmen zu können. "Die Elektrifizierung ist für uns sehr wichtig. Nicht umsonst engagieren sich die beiden Landkreise Waldshut und Lörrach dafür", erinnerte Regierungsdirektor Walter Scheifele vom Landratsamt Waldshut.

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"Ich werde Ihnen heute keinen Termin nennen", stellte Sven Hantel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn in Baden-Württemberg, beim Schienengipfel klar. Uwe Lahl, Ministerialdirektor im Landesverkehrsministerium, machte den Teilnehmern in Waldshut allerdings Hoffnung, dass die Elektrifizierung früher als das zuletzt anvisierte Jahr 2025 realisiert werden könnte: "Wir sollten nicht zu pessimistisch sein", sagte Lahl und verwies auf die Südbahn zwischen Ulm und Friedrichshafen, die seit diesem Frühjahr ausgebaut und elektrifiziert wird.

"Es ist nicht unrealistisch, das Baurecht wie bei der Südbahn innerhalb von fünf Jahren zu bekommen", fügte er hinzu. Das Bauen ginge in der Regel schneller über die Bühne als die Planung. Der Ministerialdirektor aus Stuttgart richtete einen Appell an alle Beteiligten: "Lasst uns versuchen, schnell das Baurecht für die Elektrifizierung am Hochrhein hinzubekommen." Er betonte aber auch: "Wir brauchen die Schweiz als Mitfinanzierer."

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Neben der Elektrifizierung der Hochrheinstrecke und dem zweigleisigen Ausbau des Abschnitts zwischen Waldshut und Erzingen sieht das Millionenprojekt weitere Maßnahmen vor, die Sven Hantel beim Schienengipfel kurz skizzierte. So sind unter anderem drei zusätzliche Bahnhaltepunkte in Waldshut-West, Bad Säckingen-Wallbach und Rheinfelden-Warmbach vorgesehen. Da nach der Elektrifizierung längere Züge eingesetzt werden sollen, muss außerdem der Bahnsteig in Erzingen verlängert werden. Die Bahnhöfe in Tiengen und Lauchringen müssen außerdem zu Kreuzungsbahnhöfen umgebaut werden, damit mehr Züge verkehren können.