Jennifer Moog

Insgesamt gibt es in Deutschland 247 zertifizierte Wanderwege. Sie sind besonders und werden vom Deutschen Wanderverband vergeben. Drei dieser ausgezeichneten Wege sind in unserer Region zu finden.

Die Qualitätswanderwege in der Region auf einen Blick.
Die Qualitätswanderwege in der Region auf einen Blick. | Bild: Schönlein, Ute

Der Westweg

Der erste ist der Westweg, der einmal quer durch den Schwarzwald führt. Von Pforzheim bis Basel misst er bei zwölf oder 13 Etappen eine Strecke von rund 285 Kilometern. Schon seit 2007 ist dieser Weg Qualitätswanderweg.

Das Westwegtor „Tor zum Wehratal“ in Todtmoos. Eines von 12 Toren entlang des Westwegs.
Das Westwegtor „Tor zum Wehratal“ in Todtmoos. Eines von 12 Toren entlang des Westwegs. | Bild: Chris Keller/ Schwarzwald Tourismus

Der Schluchtensteig

Jüngst bekam auch der Schluchtensteig eine Urkunde und darf sich die kommenden drei Jahre wieder das Prädikat Qualitätsweg „Wanderbares Deutschland„ auf die Fahnen schreiben. Erstmals wurde der Weg 2008 als Qualitätswanderweg ausgezeichnet. Der Schluchtensteig führt auf 119 Kilometern von Stühlingen bis nach Wehr.

Der Schluchtensteig führt auf 119 Kilometern durch die Naturvielfalt der Region.
Der Schluchtensteig führt auf 119 Kilometern durch die Naturvielfalt der Region. | Bild: Klaus Hansen / Schluchtensteig Schwarzwald

Der Albsteig

Seit zwei Jahren wird auch der Albsteig im Schwarzwald mit diesem Prädikat ausgezeichnet. Von Albbruck bis zum Feldberg, führt er Wanderfreunde auf 83,3 Kilometern Weg entlang der Alb, durch dichte Wälder bis hin zum höchsten Punkt des Schwarzwaldes.

Zahlreiche Wasserfälle und andere Highlights erleben Wanderer auf dem Albsteig.
Zahlreiche Wasserfälle und andere Highlights erleben Wanderer auf dem Albsteig. | Bild: Klaus-Peter Kappest/ Albsteig Schwarzwald

Aber was macht einen Qualitätswanderweg so besonders?

Ein Qualitätswanderweg muss bestimmte Kriterien erfüllen. Das ist gar nicht so einfach. Unterschieden werden Wahl- und Kernkriterien.

Die Wahlkriterien werden auf vier Kilometer langen Strecken angewendet. Von insgesamt 23 Punkten aus fünf Bereichen, muss jeder Vier-Kilometer-Abschnitt mindestens elf erreichen. Die Kernkriterien werden auf die Gesamtstrecke angewendet. Alle neun Kriterien müssen allerdings erfüllt sein, um zertifiziert zu werden.

Die Kriterien: Dazu zählt etwa, dass mindestens 35 Prozent des Gesamtweges aus naturnahen Strecken bestehen muss. Nur fünf Prozent der Strecke darf schlecht begehbar sein. Außerdem darf nur drei Prozent der Strecke auf Asphalt, Beton oder Verbundsteinen und nur wenig durch oder neben befahrenen Straßen entlang führen. 100 Prozent der Strecke muss ein nutzerfreundliche Markierungen aufweisen, sie muss abwechslungsreich sein, Erlebnispotenzial aufweisen und darf nicht an einem intensiv genutzten Umfeld entlang führen.

Ein Qualitätswanderweg muss bestimmte Kriterien erfüllen. Nur dann darf er sich für drei Jahre als solcher bezeichnen.
Ein Qualitätswanderweg muss bestimmte Kriterien erfüllen. Nur dann darf er sich für drei Jahre als solcher bezeichnen. | Bild: Klaus-Peter Kappest/ Albsteig Schwarzwald

Nur wenn ein Weg all diese Kriterien erfüllt, bekommt er für drei Jahre das Prädikat Qualitätswanderweg „Wanderbares Deutschland„. Um das Prädikat behalten zu können, muss der Weg nach diesen drei Jahren neu geprüft und zertifiziert werden. Damit werden solche Wege als besonders wertvoll und erlebnisreich ausgewiesen. Ein Besuch lohnt sich also.

Qualitätswanderwege in Gefahr

Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident des Deutschen Wanderverbandes, sieht die Qualitätswanderwege allerdings in Gefahr. Denn immer mehr Wege würden asphaltiert oder verbreitert und entsprächen dann nicht mehr den Kriterien für Qualitätswanderwege. „Diese Entwicklung schadet der Natur und behindert das Bedürfnis von rund 40 Millionen Menschen allein in Deutschland nach gesundheitsförderlicher und gelenkschonender Bewegung“, so Rauchfuß in einer Mitteilung.