Überaus weihnachtlich ist der Gedanke, einmal zu schauen auf all jene, denen es weniger gut geht. Dazu zählt ja bekanntlich auch die Umwelt. Ralf Däubler, Umweltbeauftragter der Stadt Bad Säckingen, und Wioletta Koch, Vorsitzende der BUND-Ortsgruppe Bad Säckingen, haben einige Ideen, die ohne viel Aufwand umzusetzen sind und dem Umweltschutz dienen.
Geschenke I: Es muss nicht alles immer neu sein
Wioletta Koch und Ralf Däubler finden ihre Geschenke am liebsten in der Region. Dabei müsse es nicht immer Neuware sein, so Däubler. Sein Tipp: „In den Sozialkaufhäusern findet man für wenig Geld etwas Schönes und unterstützt noch einen guten Zweck“.
Ganz ohne Einkauf könne man Handys oder auch Bekleidung weiter schenken und vorher im Repair-Café in Schuss bringen lassen.
Engagement für Nachhaltigkeit in der Region
Geschenke II: Kindern Freude machen
Sogar ein Plastikspielzeug kann nachhaltig sein, erklärt Wioletta Koch: „Wird es wirklich gewünscht und hängt das Herz daran, ist es ja nachhaltig. Das Kind schätzt es dann und achtet auch gut darauf.“

Ihre Familie regt sie dazu an, bei Geschenken für ihre drei Kinder zusammenzulegen um die Kleinen nicht zu überhäufen. „Und noch mehr freuen sich die Kinder über eine gemeinsame Aktivität, wie einen Spielenachmittag oder einen kleiner Ausflug“, so Koch.
Geschenke III: Alternativen zum klassischen Geschenkpapier
Eine ungewöhnliche Idee kommt von Ralf Däubler: Die unverpackten Geschenke verschwinden unter einen schönen Decke. So kann der Beschenkte zuerst ertasten und vielleicht erraten, was der Weihnachtsmann im zugedacht hat.
Verpackt werden Geschenke zwar bei Familie Koch, aber: „Ich sammele das Jahr über schönes Papier oder wir verwenden Zeitungspapier.“ Von den Kindern bunt bemalt oder bedruckt würden so ganz besondere Verpackungen entstehen.
Essen und Trinken: Geteilte Aufgaben und eine Heldenbox
Weniger ist manchmal mehr, weiß Wioletta Koch: „Die Essensverschwendung ist gerade an Weihnachten enorm. Jeder kauft alles für jede Gelegenheit, hinterher wandern die Reste doch in den Müll.“
Dabei könne man sich die Arbeit auch aufteilen: Wenn die Gäste Vorspeise oder Nachtisch mitbringen, ist trotzdem genug für alle da. Vielleicht muss es auch nicht das komplizierteste Gericht aus dem Kochbuch sein, gibt Wioletta Koch zu bedenken. Weniger Zeit und weniger Ressourcen zu verbrauchen schont außerdem die Nerven.

Bleibt die Küche kalt und das Weihnachtsessen wird im Restaurant genossen, kommt die „Heldenbox“ zum Einsatz: „Was übrig bleibt, kann so sicher verpackt mitgenommen werden. Und am nächsten Tag ist das Mittagessen so bereits gesichert“, freut sich Ralf Däubler.
Reisen: Das Auto mal stehen lassen
Wer auf nachhaltige Weise dem weihnachtlichen Trubel entkommen, vielleicht auch die Familie in der Ferne besuchen möchte, ist mit der Bahn am nachhaltigsten unterwegs. „Muss es eine Fernreise sein, bieten mittlerweile viele Anbieter eine CO2- Kompensation an“, so Däubler.
Im Skiurlaub den eigenen Müll von der Piste mitnehmen und auf den markierten Strecken zu bleiben, ist Wiolettas Koch dringende Bitte.

Und warum nicht einmal etwas Unbekanntes wagen? „Besuche in der Region können mit einem kleinen Abenteuer verbunden werden: In vielen Gemeinden kann man bereits Elektroautos ausleihen“, weiß Ralf Däubler.