Der 1. April spaltet in diesem Jahr die Gemüter, denn ab dann sollen Besitz und Konsum von Cannabis für Erwachsene unter bestimmten Voraussetzungen straffrei möglich sein. Noch sind nicht alle Fragen geklärt, wie beispielsweise welche THC-Grenzwerte es beim Autofahren geben wird. Wie schnell man nach dem Konsum von Cannabis wieder nüchtern ist und die Antworten auf weitere Fragen zur Wirkung von Cannabis haben wir allerdings jetzt schon für Sie gesammelt.

1. Wie schnell spürt man nach dem Kiffen die Wirkung?

Nach dem Rauchen trete die Wirkung im Durchschnitt bereits nach wenigen Minuten ein, wie die Fachstelle Sucht in Waldshut auf Nachfrage mitteilt. Beim Essen des Wirkstoffs trete der Rausch dagegen später ein, häufig erst nach etwa 30 Minuten.

Eine pauschale Antwort auf die Frage nach dem Einstiegszeitpunkt sei jedoch schwierig, da neben der Art der Einnahme auch andere Faktoren, wie zum Beispiel die Dosierung, eine Rolle spielen.

2. Wie lange dauert es, bis man wieder nüchtern ist?

Auch die Frage nach der Dauer des Rausches ist laut Jonas Firnkes, Leiter der Beratungsstelle Sucht, nicht so leicht zu beantworten und von verschiedenen Faktoren, wie der Konsumhäufigkeit, abhängig. Im Schnitt halte die Wirkung nach dem Rauchen mehrere Stunden an. Beim Essen, je nach Dosis, sogar bis zu zwölf Stunden.

„Bei Cannabis kann man das nicht so berechnen wie beim Alkohol“ – Jonas Firnkes, Leiter der Fachstelle Sucht.
„Bei Cannabis kann man das nicht so berechnen wie beim Alkohol“ – Jonas Firnkes, Leiter der Fachstelle Sucht. | Bild: Jonas Schrott

Auch der forensische Toxikologe Volker Auwärter vom Universitätsklinikum Freiburg weist darauf hin, dass die Wirkung nach dem Essen deutlich länger anhalten kann als nach dem Rauchen. Nach dem Rauchen mit üblicher Dosierung könne man davon ausgehen, „dass die Wirkungen innerhalb von drei bis fünf Stunden nahezu vollständig abklingen.“ Die Länge der Wirkung hänge neben der Art der Einnahme auch von der Dosierung und der Häufigkeit des Konsums, also der Gewöhnung, ab, so Auwärter.

3. Gibt es wie beim Alkohol eine Rechenregel?

„Bei Cannabis kann man das nicht so berechnen wie beim Alkohol“, macht Firnkes deutlich. Beim Alkohol gebe es einen linearen Abbau und die Konzentration werde mit der Zeit um einen nahezu konstanten Betrag reduziert. Deswegen kann man leichter berechnen, wann man wieder nüchtern ist: Pro Stunde werden im Schnitt 0,15 Promille abgebaut, so Firnkes.

Bei Cannabis sei der Abbau wesentlich komplexer und es handle sich um einen nicht-linearen Abbau. Wie der Toxikologe Volker Auwärter erklärt, sinke die THC-Konzentration zu Beginn sehr schnell ab. Dann verlangsame sich der Prozess allerdings und THC könne dann noch recht lange auf niedrigerem Niveau nachweisbar bleiben.

4. Kann man die Dauer des Rausches selbst aktiv verkürzen?

Nein. Stimulanzien wie Koffein können laut Auwärter zwar subjektive Rausch-Effekte wie Müdigkeit abschwächen. Die Wirkungsdauer könne dadurch aber nicht verkürzt werden.

5. Kann es sein, dass man noch high ist, auch wenn man sich nicht mehr so fühlt?

„Wann man wieder nüchtern ist, kann man als Cannabiskonsument im Unterschied zu Alkohol relativ gut selbstkritisch einschätzen“, so Auwärter. Auch nach Angaben der Fachstelle Sucht ist das subjektive Empfinden bei Cannabis ein recht guter Indikator dafür, ob man noch high ist oder nicht. Allerdings könne es wie bei jedem anderen Rauschzustand dazu kommen, dass man noch unter Drogeneinfluss steht, obwohl man sich nicht mehr so fühlt. Zudem sei es insbesondere bei häufigem Konsum auch nach dem Abklingen der Wirkung riskant, sich nach kürzerer Zeit wieder hinters Steuer zu setzen, da der Konsum unter Umständen noch monatelang nachweisbar ist.

6. Warum ist THC noch so lange in Blut, Urin und Haaren nachweisbar?

THC habe eine hohe Fettlöslichkeit, so Auwärter, weshalb es sich im Fettgewebe ablagert und dort gespeichert wird. Insbesondere die Abbauprodukte von Cannabis seien sehr lange nachweisbar, vor allem wenn intensiv konsumiert wird, wie Firnkes ergänzt. So ließen sich die Abbauprodukte von Cannabis noch monatelang nachweisen.

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