Der Trend der Vorwoche setzte sich auch in den vergangenen Tagen fort: Die Infektionszahlen am Hochrhein steigen wieder – allerdings noch in keinem besorgniserregendem Ausmaß. Sowohl in den Landkreisen Waldshut und Lörrach als auch den grenznahen Kantonen (mit Ausnahme von Schaffhausen) liegt die 7-Tage-Inzidenz zwischenzeitlich wieder stabil über 50. Als erster Kanton hat Baselland die 80er-Marke übersprungen.

Das Infektionsgeschehen verläuft am Hochrhein aktuell sehr ähnlich.
Das Infektionsgeschehen verläuft am Hochrhein aktuell sehr ähnlich. | Bild: Obermeyer, Justus

Auch wenn im Kreis Waldshut der Inzidenzwert nun schon länger als eine Woche über dem Wert von 50 liegt, ist eine erneute nächtliche Ausgangssperre derzeit nicht zu befürchten. Hierfür gilt als neuer maßgeblicher Grenzwert eine Inzidenz von 100.

Insgesamt liegen die Inzidenzwerte in den Kantonen und Landkreisen weiter nahe beieinander – ein Zeichen, dass sich das Infektionsgeschehen auf beiden Seiten des Rheins aktuell ähnlich entwickelt. Dies war freilich nicht immer so. Noch im Dezember klafften die Infektionskurven weit auseinander.

Betrachtet man die Fallzahlen seit Beginn der Pandemie vor gut einem Jahr, ist der Kanton Aargau bislang am stärksten betroffen: 5,5 Prozent der Bevölkerung ist oder war bereits mit Sars-Cov-2 infiziert. In der Stadt Basel sind es knapp fünf Prozent, in Baselland 4,8 Prozent und in Schaffhausen 4,5 Prozent. Mit deutlichem Abstand folgen Lörrach und Waldshut (3,3 bzw. 3,2 Prozent).

Viele Todesfälle im Jahr 2021

Völlig anders sieht allerdings die Statistik der Sterbefälle aus: Pro 10.000 Einwohner sind im Landkreis Waldshut bereits 11,1 Menschen an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Im Kreis Lörrach sind es 10,6 Personen. In der Stadt Basel kommen auf 10.000 Einwohner 9,6 Todesfälle, im Aargau 9,4, in Schaffhausen 8,3 und in Baselland 7,3.

Im Kreis Waldshut ist auch die Sterblichkeit im Zusammenhang mit einer Infektion am höchsten: Von 100 Infizierten sterben rechnerisch 3,5 Patienten. Auffällig: Von den 190 Todesfällen seit Beginn der Pandemie starben im Kreis Waldshut 95 in den vergangenen neun Wochen seit Beginn des Jahres.

Zum Vergleich: Die Stadt Basel hat in diesem Jahr 43 Corona-Tote zu beklagen, Baselland 44 und der viermal größere Kanton Aargau 170 Todesfälle.

Bild 2: Corona-Lage in der Region: Über 1000 Virusmutationen im Kanton Aargau
Bild: Obermeyer, Justus

Mutationen auf dem Vormarsch

Vor allem die neuesten Zahlen aus dem Kanton Aargau zeigen, wie sich die gefährlicheren Virusvarianten mittlerweile auch am Hochrhein ausbreiten. Durch Laboruntersuchungen konnten im Aargau über 1000 Fälle nachgewiesen werden, die auf Mutationen zurückgehen. Das Gesundheitsdepartement in Aarau geht davon aus, dass mittlerweile 60 bis 70 Prozent aller Fälle auf solche Virusvarianten zurückzuführen sind. In der Grafik ist gut zu erkennen, dass der jüngste Anstieg der Fallzahlen allein auf die Mutationen zurückzuführen ist.

Zahlen aus dem Aargau: Der Anteil der Virus-Mutationen steigt stetig – und deshalb auch wieder die Gesamtzahl der Fälle.
Zahlen aus dem Aargau: Der Anteil der Virus-Mutationen steigt stetig – und deshalb auch wieder die Gesamtzahl der Fälle. | Bild: Obermeyer, Justus

Im Landkreis Waldshut wurden vom Landratsamt erstmals am 8. März zwei bestätigte Infektionen mit der südafrikanischen Mutation gemeldet. Beide Fälle stehen laut Landratsamt in einem gemeinsamen Zusammenhang und können somit auf einen Infektionsherd zurückgeführt werden. Stand Montag, 8. März, wurden bei bislang 142 positiven Corona-Fällen Virus-Mutationen nachgewiesen. Bei 109 dieser Proben konnte die britische Virusvariante nachgewiesen werden.

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