Sie sind die pünktlichsten, zuverlässigsten und saubersten – die SBB-Züge auf der Linie Erzingen-Schaffhausen, dem Netz mit dem Namen Klettgau. Und: Die deutsche Tochter des schweizerischen Eisenbahnunternehmens hält die vertraglich festgelegten Zugkapazitäten zu hundert Prozent ein. Das ist das Ergebnis des Qualitätschecks von bwegt, der Mobilitätsmarke des Landesverkehrsministeriums, für das erste Halbjahr 2023, die sie auf ihren Internetseiten veröffentlicht hat.

So punktet das Klettgaunetz

Die weißen Schweizer Thurbo-Züge auf dem Netz Klettgau (16d) punkten gegenüber den anderen in allen Belangen. Sie erzielen Bestwerte und Bestnoten in punkto Pünktlichkeit (99,30 Prozent), Zuverlässigkeit (100), Zugkapazität (100), Sauberkeit (92,99). Die Gesamtzufriedenheit ist mit der Note 1,93 angegeben. Da ist nur die Albbahn (1,68) besser. Die verkehrt zwischen Ulm und Gammertingen sowie zwischen Amstetten und Gerstetten. Der Thurbo erreicht in der Gesamtwertung 92 Punkte.

Der Vergleich zu See- und Rhyhas

Völlig überraschend ist das Ergebnis nicht. Steht doch die SBB vor allem für Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. So schneiden auch die ebenfalls von der SBB betriebenen Seehas (Konstanz-Engen) und Rhyhas (Singen-Schaffhausen) mit den Plätzen 7 und 3 gut ab. Wobei Letztere wahrscheinlich besser dastünden, wenn sie nicht so oft von den IRE- und IC-Zügen ausgebremst würden, die häufig zu spät dran sind.

„Ja, das sind Infrastrukturprobleme. Da geht es um Kleinigkeiten. Wir arbeiten dran“, sagt Björn Oeschger, Leiter Zugpersonal und Kundendienst bei der SBB Deutschland auf Nachfrage im Telefongespräch mit dem SÜDKURIER, „aber wir sind natürlich stolz auf das Ergebnis.“

So lange pendeln die SBB-Züge schon

Seit Dezember 2013 betreibt die SBB die grenzüberschreitende Verbindung des Kantons Schaffhausen auf der Strecke Schaffhausen-Erzingen. Die Züge fahren teils im Halbstundentakt. „Die SBB bietet Schweizer Qualität auf deutscher Schiene aus einer Hand“, schreibt das Unternehmen auf seinen Internetseiten. Seit Dezember 2022 pendelt der Rhyhas zwischen Singen und Schaffhausen, der Seehas sogar schon seit 1994 zwischen Konstanz und Engen.

Die Wiesentalbahn ist nicht erfasst

Die ebenfalls von der SBB betriebene Wiesentalbahn (S6) zwischen Zell und Basel SBB taucht übrigens im Ranking nicht auf. Oeschger erklärt: „Manches bewertet das Land anders.“ Dies hänge mit alten Verträgen zusammen.

So schneiden RB und IRE am Hochrhein ab

Wesentlich schlechter schneiden die von der DB bedienten Netze am Hochrhein ab. Die Regionalbahnen (RB) zwischen Lauchringen und Basel und Stühlingen und Waldshut (Gesamtwertung: 24,06 Punkte) landen auf Platz 29 von 32. Das Netz Donau-Ostalb (28,78 Punkte), zu dem auch die Hochrheinstrecke zwischen Basel und Singen mit den Interregio-Zügen gehört, steht auf Rang 24.

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Immerhin erreichten beide Netze eine Verbesserung: die Hochrheinbahn ein Plus von 15,68, die Donau-Ostalb-Bahn ein Plus von 16,99 Punkten. Letztere würde wohl noch schlechter dastehen, wenn nur der Teilabschnitt am Hochrhein und Bodensee betrachtet würde.

Die Ergebnisse für die regionalen Netze:

(Quelle: bwegt.de)

Bei bwegt heißt es: „Ein überprüfbares und transparentes Qualitätsmanagement schafft Klarheit, Sicherheit und Vertrauen. Für uns, für unsere Eisenbahnverkehrsunternehmen und für Sie als Fahrgast. Deswegen stellen wir unsere Services regelmäßig auf die Probe – durch Umfragen, durch qualifizierte Überprüfungen, durch automatisch erfasste Kontrollwerte.“

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