Niklas Nüssle tritt erneut für die Grünen bei der Landtagswahl 2026 im Wahlkreis 59 an. Der 30-jährige Landtagsabgeordnete erhielt bei der Wahlkreismitgliederversammlung am Sonntag, 30. März, in der Stadtscheuer in Waldshut alle 31 Stimmen der anwesenden Versammlungsteilnehmer. Als Ersatzkandidatin wurde die Kreisrätin und Wehrer Stadträtin Claudia Arnold (41) gewählt. Sie erhielt ebenfalls alle Stimmen der anwesenden Mitglieder.

Niklas Nüssle freute sich sichtlich über das Wahlergebnis von 100 Prozent und nahm die Wahl an. In seinem Dank an die anwesenden Parteifreunde schloss er auch Claudia Arnold mit ein. Sie hatte zuvor ihre volle Unterstützung für die Wiederwahl des Landtagsabgeordneten bekundet.
Der Wahl vorausgegangen war die Vorstellung der Kandidaten. In seiner 15-minütigen Redezeit erinnerte Nüssle an seine erste Wahl im Jahr 2021. In den vergangenen vier Jahre habe er sich mit voller Kraft für den Wahlkreis und für eine lebenswerte Zukunft eingesetzt. „Wir haben einiges erreicht“, so der Landtagsabgeordnete.
In den Fokus gerückt seien der Klimaschutz, die Energiewende und der Erhalt der Biodiversität. „Wir haben unsere Wirtschaft unterstützt, für mehr Gerechtigkeit gesorgt und uns starkgemacht für mehr Bildungschancen im ganzen Land und eine nachhaltige Landwirtschaft“, sagte Nüssle und fügte hinzu: „Wir sind aber noch lange nicht am Ziel.“ Jetzt gelte es, gemeinsam für die Region am Hochrhein, für den Südschwarzwald, für Baden-Württemberg und die Zukunft weiterzumachen.
Als europapolitischer Sprecher der Grünen im Landtag habe er erst kürzlich an einer Ausschusssitzung in Brüssel teilgenommen, wo ihm nochmals bewusst geworden sei, wie enorm wichtig die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und ein starkes Europa seien. Aktuell dominiere dort nur das Thema Verteidigung. Man könne den schrecklichen Krieg in der Ukraine nicht leugnen, die Spannungen in vielen Teilen der Welt und zuletzt das unberechenbare Handeln des Donald Trump und seiner Anhänger, so Nüssle. „Es ist eine bittere Notwendigkeit, Antworten auf die großen Fragen unserer Zeit zu finden.“
In diesem Zusammenhang hob er die besondere Verantwortung von Baden-Württemberg als wirtschaftlich stärkste Region in Europa hervor und lobte die guten Beziehungen zur Schweiz und zu Frankreich. „Grenzüberschreitende Fragen betreffen uns hier im Landkreis mit den 150 Kilometern Grenze zur Schweiz und über 50.000 Pendlern direkt“, so der Grünen-Politiker. Eine gute Zusammenarbeit sei etwa bei Umweltfragen in Bezug auf den Flughafen Zürich oder das geplante Atommülllager in unmittelbarer Grenznähe von Bedeutung.
„Ich bin überzeugt davon, Europa ist unser Zuhause und nur gemeinsam können wir die großen Herausforderungen der Zukunft meistern“, betonte der Landtagsabgeordnete. Als Kandidat für den Landtag wolle er sich weiterhin dafür einsetzen, dass Baden-Württemberg eine starke und führende Rolle in einem geeinten Europa habe.
Die Teilnehmer hatten auch die Gelegenheit, Fragen an Nüssle zu stellen. Von den schriftlich eingereichten Fragen wurden von den Versammlungsleitern Stefan Kahlert, Mitglied des Kreisvorstands der Grünen Lörrach, und Jan-Lukas Schmitt, Kreisvorsitzender der Grünen Waldshut und Mitglied des Landesvorstandes der Grünen, die Themen Tierschutz, Windkraft, die Verkehrsangebote an der Rheinschiene und zuletzt die Wünsche des Abgeordneten an die grüne Basis, ausgelost.
Gegen wen tritt Niklas Nüssle an?
Eine Woche zuvor hat die CDU ihren Kandidaten für die Landtagswahl nominiert. Die Mitglieder entschieden sich gegen die amtierende Landtagsabgeordnete Sabine Hartmann-Müller und kürten Simon Herzog (25) zum Kandidaten.
Für die FDP tritt Nathalie Wagner aus Waldshut an, die bereits 2024 bei der Europawahl und 2025 bei der Bundestagswahl angetreten ist.