Die Planung zum Ausbau und zur Elektrifizierung der Hochrheinbahn ist einen Schritt weiter. Das Regierungspräsidium (RP) Freiburg hat das Anhörungsverfahren für den Planfeststellungsabschnitt 4 zwischen Waldshut und Erzingen abgeschlossen. Sie wurden zur abschließenden Stellungnahme an das Eisenbahn-Bundesamt Karlsruhe abgegeben, teilt das RP mit. Damit ist nur das Anhörungsverfahren für den Planfeststellungsabschnitt 3 zwischen Wehr-Brennet und Dogern noch offen.

Der Abschnitt beinhaltet auch den barrierefreien Umbau von vier Bahnhöfen

Der Planfeststellungsabschnitt 4 ist knapp 23 Kilometer lang und umfasst den Streckenabschnitt auf dem Gebiet der Stadt Waldshut-Tiengen sowie der Gemeinden Lauchringen und Klettgau. Er beinhaltet auch den barrierefreien Umbau der Bahnhöfe in Waldshut, Tiengen, Lauchringen und Erzingen sowie den Bau des neuen Haltepunkts Waldshut-West.

Das Anhörungsverfahren startete im Herbst 2021

Im Anhörungsverfahren seien Stellungnahmen von Behörden und Trägern öffentlicher Belange und 13 privater Einwendungen intensiv ausgewertet worden, so das RP. Das Anhörungsverfahren startete im Herbst 2021. Es umfasste einen Erörterungstermin im Dezember 2022 in Grießen, bei dem Stellungnahmen der Kommunen, Fachbehörden, Verbände und betroffener Unternehmen diskutiert worden waren. Außerdem seien mehrtägige Fachgespräche zu Natur- und Artenschutz mit den betroffenen Gemeinden und Fachbehörden geführt worden, auch um landwirtschaftlich genutzte Flächen zu schonen, teilt das RP mit.

Bis Mitte des Jahres soll der Planfeststellungsbeschluss vorliegen

Mit der Abgabe der abschließenden Stellungnahme für den Abschnitt 4 an das Eisenbahn-Bundesamt liegt die Entscheidung über den Planfeststellungsbeschluss jetzt bei diesem. Die Unterlagen für den Abschnitt 2 Grenzach-Schwörstadt sind dort bereits im Dezember 2023 eingegangen. Für den Abschnitt 3 Brennet-Dogern sollen sie schnellstmöglichst folgen. Der Abschnitt 1 umfasst einige kurze Streckenabschnitte in der Schweiz. Die Deutsche Bahn rechnet mit dem Erhalt der Planfeststellungsbeschlüsse und der Plangenehmigungsverfügungen bis Mitte des Jahres.

Abgeordnete ist überzeugt, dass Kompromiss zwischen Schienenbau und Naturschutz gefunden wird

„Das Eisenbahn-Bundesamt muss zeitnah den Planfeststellungsbeschluss erlassen“, fordert die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter in einer Stellungnahme. Sie sei überzeugt, dass ein guter Kompromiss zwischen praktikablen Anforderungen des Schienenbaus und den Bedürfnissen des Natur- und Artenschutzes gefunden werde. Sie betonte besonders dringend den Umbau zu barrierefreien Bahnhöfen, unter anderem auch am Bahnhof Waldshut.

Das Gesamtprojekt soll bis Ende 2027 abgeschlossen sein

Die 75 Kilometer lange Hochrheinbahn zwischen Basel Badischer Bahnhof und Erzingen soll durchgehend elektrifiziert und ausgebaut werden, um einen modernen und qualitativ hochwertigen ÖPNV erbringen zu können. Das 434-Millionen-Euro-Projekt soll bis Ende 2027 abgeschlossen sein. Dann sollen am Hochrhein neue komfortable, elektrische Fahrzeuge in einem dichteren Takt fahren.

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