Im Landkreis Waldshut soll dieses Jahr das 382 Kilometer lange Backbone-Netz für schnelles Internet in Betrieb genommen werden. Dies teilt das Landratsamt Waldshut mit. Die Inbetriebnahme sei für einige Teilstrecken sofort vorgesehen, für das gesamte Netz bis Ende des Jahres, heißt es in Waldshut.

Der Ausbau hat vor fünf Jahren in Stühlingen begonnen

Wann genau Privathaushalte, Unternehmen und Verwaltungen in den über das Backbone-Netz des Kreises erschlossenen Gebieten über schnelles Internet verfügen, hängt vom Ausbaustand des Ortsnetzes ab, für das die Gemeinden zuständig sind. „Ich freue mich sehr, dass wir nun, nach fünfjähriger Bautätigkeit kurz vor der Fertigstellung stehen“, zitiert das Landratsamt in seiner Mitteilung Landrat Martin Kistler.

Der Landkreis hatte den Bau des Netzes vor etwas über fünf Jahren im September 2017 mit einem symbolischen Spatenstich in Stühlingen begonnen. Die eigentlichen Arbeiten wurden im Oktober 2017 aufgenommen.

Träger des Ausbaus ist der Zweckverband Breitband im Landkreis Waldshut, zu dem sich der Landkreis, die 32 Kommunen im Landkreis Waldshut sowie aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald die Gemeinde Schluchsee zusammengeschlossen hatten. Um ein leistungsfähiges Breitbandnetzes zur Verfügung zu stellen, verpflichtete sich der Zweckverband, die bisher nicht versorgten Gebiete in den Kommunen über ein Backbone-Netz für das schnelle Internet zu erschließen und jeder Gemeinde zwei Übergabepunkte für ihr Ortsnetz zur Verfügung zu stellen. Für den Bau des Ortsnetzes sind die Gemeinden selbst verantwortlich.

Anfang 2020 waren 150 der 380 Kilometer des Backbone-Netzes gebaut und auf 90 Kilometern sogar die Glasfasern bereits eingeblasen. Während damals Abschnitte vor allem im Norden und Osten des Landkreises bereits fertiggestellt waren, befand sich das Backbone-Netz in großen Teilen des westlichen Landkreises noch im Stadium der Planung.

Die letzte Lücke ist in Birndorf

Inzwischen ist laut Homepage des Landkreises das Backbone-Netz bis auf einen kurzen Abschnitt beim Albbrucker Ortsteil Birndorf komplett. Parallel zu den Tiefbauarbeiten wurde laut Landratsamt Glasfaser auf den bereits fertiggestellten Trassenteilen eingeblasen. Ebenso wurden zeitgleich fünf Technikgebäude, die sogenannten Point of Presence errichtet und ausgestattet. Mit der Inbetriebnahme des Netzes erfolgt eine Übergabe der Infrastruktur an den Pächter und Betreiber, die Schönauer Firma Stiegeler.

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Verzögerungen wegen insolventer Baufirma

Verzögerungen gibt es beim Bau mancher Ortsnetze. Betroffen sind vor allem Kommunen, die mit einem insolvent gegangenen Ludwigsburger Bauunternehmen zusammengearbeitet hatten. So die acht Gemeinden Bernau, Dachsberg, Ibach, Görwihl, Höchenschwand, St. Blasien, Todtmoos und Schluchsee, die sich zur Interkommunalen Zusammenarbeit Dachsberg zusammengeschlossen hatten, sowie Wehr und Laufenburg.

Voraussetzung für den Bau des Backbone-Netzes wie der einzelnen Ortsnetze war eine finanzielle Förderung durch Bund und Land. Allein bis Ende 2019 hatte der Landkreis vom Land 26,6 Millionen Euro, die Kreisgemeinden weitere 43,4 Millionen Euro.

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