Am 1. September startet das neue Ausbildungsjahr. Nach Informationen der Handwerkskammer Konstanz haben sich zum Stichtag 31. Juli mehr als 1270 junge Menschen im Bezirk der Kammer – den Landkreisen Waldshut, Konstanz Rottweil, Tuttlingen und im Schwarzwald-Baar-Kreis – bereits für eine Ausbildung im regionalen Handwerk entschieden und einen Ausbildungsvertrag unterzeichnet. Für Kurzentschlossene gibt es auch wenige Wochen vor Ausbildungsstart noch freie Lehrstellen in einem der über 130 handwerklichen Ausbildungsberufe.
Vielfältige Möglichkeiten
„Die Aussichten im Handwerk sind gut. Das wollen wir auch den Eltern, die eine ganz zentrale Rolle bei der Berufsorientierung ihrer Kinder einnehmen, mitgeben“, wird Werner Rottler, Präsident der Handwerkskammer Konstanz, in einer Mitteilung zitiert.
Das Handwerk biete laut Rottler jungen Menschen in diesen ungewissen und bewegten Zeiten zukunftssichere und anspruchsvolle Berufe mit hervorragenden Fortbildungs- und Karrieremöglichkeiten bis hin zum Meister und zur beruflichen Selbstständigkeit. Der Meister zahle sich aus: „Nicht nur finanziell steht ein Meister gut da, er kann auch international punkten. Und die Erwerbslosenquote liegt sogar niedriger als bei Akademikern“, so Rottler.
Nachhaltigkeit und Digitalisierung
Viel zu tun gebe es demnach für qualifizierte Handwerker in den wesentlichen Zukunftsfeldern Nachhaltigkeit und Digitalisierung: Zahlreiche Gewerke seien beispielsweise involviert, wenn es um die Installation und Wartung von Anlagen aus dem Bereich der erneuerbaren Energie oder die Steigerung der Energieeffizienz, etwa bei der Altbausanierung, gehe.
In der Ausbildung habe das Handwerk bereits auf die Entwicklungen reagiert und beispielsweise das neue Berufsbild Elektroniker/in für Gebäudesystemintegration ins Leben gerufen. „Handwerker müssen künftig erweiterte Kompetenzen vorweisen, um auf die Kundenwünsche im Bereich Digitalisierung Energiemanagement oder Smart-Home eingehen zu können“, so Rottler.
Der Einsatz von digitalen Hilfsmitteln ergänze längst die Hand-Arbeit. Ob vernetzte CNC-Anlagen, die Drohne auf dem Dach oder das Ersatzteil aus dem 3-D-Drucker, Handwerk nutze längst die Vorteile der Digitalisierung zur Arbeitserleichterung und Qualitätssicherung. „Das Handwerk ist bereit für die Zukunft“, betont Rottler.
Noch freie Ausbildungsplätze
„Junge Menschen mit Lust auf Zukunft können sich auch im August noch für eine Ausbildung im Handwerk bewerben. Vor allem in den Berufsfeldern Anlagenmechanik für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Elektro und in den Lebensmittelgewerken gibt es noch offene Stellen,“ so Rottler.
Rottler appelliert auch an die Ausbildungsbetriebe, diese Plattform zu nutzen und alle freien Stellen kostenlos dort einzutragen. „Das sind nur ein paar Klicks, die aber viel bewirken können“, so Rottler.
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