Die Maskenpflicht beim Einkaufen ist ab Sonntag, 3. April, aufgehoben. Lediglich im Öffentlichen Nahverkehr und medizinischen Einrichtungen wie Krankenhäusern bleibt sie bestehen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach appellierte bereits an Einzelhandels-Ketten, die Maskenpflicht per Hausrecht weiter aufrecht zu erhalten.

Doch die vom SÜDKURIER befragten Unternehmer der Region haben sich bereits dagegen entschieden.
Modehaus May: Kunden mit sichtbarem Lächeln begrüßen
Die May-Kette mit den Standorten Waldshut, Laufenburg und Bad Säckingen wird nicht von ihrem Hausrecht Gebrauch machen, bei Kunden das Maskentragen zu fordern. Pünktlich zum verkaufsoffenen Sonntag in Waldshut am 3. April können Kunden wieder ohne Einschränkung das Modehaus in der Kaiserstraße in Waldshut besuchen.

„Wir freuen uns, sie endlich wieder mit einem sichtbaren Lächeln begrüßen zu können“, sagt Daniel Kistner, bei May zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit.
„Selbstverständlich achten wir weiterhin auf uns und auf die Kunden. Unser Hygienekonzept bleibt daher natürlich bestehen und jeder ist auch mit Maske herzlich Willkommen.“ Kistner weiter: „Auch in unserem Team wird es Personen geben, die weiterhin Maske tragen. Wir haben diese Entscheidung bewusst in die Eigenverantwortung unserer Mitarbeitenden gelegt, denn wir möchten, dass sich bei uns jeder sicher fühlt.“
Das Unternehmen setzt auf die Eigenverantwortung von Kunden und Mitarbeitern, „so wie sie auch von der Landesregierung gefordert wird“, sagt Kistner. „Jeder unserer Gäste und alle unsere Mitarbeitenden sollen eigenverantwortlich und selbst bestimmt mit der aktuellen Situation umgehen können. Für uns steht an vorderster Stelle, dass kein Gast und auch May Team-Mitglied diskriminiert wird, weil eine Maske getragen wird oder eben nicht“, so Daniel Kistner.
Schmidt‘s Märkte: Mitarbeiter tragen weiterhin Masken
In den Schmidt‘s Märkten soll den Kunden freigestellt werden, eine Maske zu tragen. „Wir empfehlen aber ab nächster Woche weiterhin eine Maske zu tragen“, so Geschäftsführer Martin Schmidt.

„Wir haben jetzt schon mit Maske in allen Märkten zu kämpfen, den Betrieb aufrecht zu halten, da sehr viele Mitarbeiter sich infizieren und in Quarantäne müssen. Da wir in geschlossenen Räumen sind und mit vielen Menschen täglich Kontakt haben, ist es uns auch aufgrund der aktuell noch sehr hohen Infektionslage zu früh.“
Der Betrieb der Märkte müsse gewährleistet sein. „Grundsätzlich finden wir es gut, dass wieder mehr Normalität einkehrt und mehr auf Eigenverantwortung gesetzt wird“, sagt Martin Schmidt.
Bäckerei Pfeiffer-Beck: Nicht genauer als der Gesetzgeber
Auch in den Bäckerei-Filialen Pfeiffer-Beck wird nicht an der Maskenpflicht festgehalten. Inhaber Clemens Pfeiffer: „Kunden zu verprellen, nur weil ich meine, ich müsse genauer sein als der Gesetzgeber kann ich mir schlicht nicht leisten.“

Weiter sagt er: „Grundsätzlich werde ich aber ein Schild an der Türe anbringen, mit dem ich Kunden, die die Maske freiwillig aufsetzten wollen, dazu einlade und bestärke.“
Den Bäckerei-Mitarbeitern sei frei gestellt, ob sie eine Maske tragen wollen. Pfeiffer: „In der ersten Phase der Pandemie, gab es weder Masken noch sonstige Schutzeinrichtungen. Wir hatten damals und bis heute keinen einzigen betrieblichen Ansteckungsfall.“
Der Bäckerei-Chef betont: „Meine Mitarbeiter wissen wie Hygiene geht, werden mindestens einmal jährlich geschult und halten sich auch daran.“ Außerdem seien mittlerweile alle Mitarbeiter entweder dreifach geimpft oder genesen. „Natürlich werde ich auch weiterhin meinen Mitarbeitern medizinische Abstriche anbieten.“
Außerdem will die Bäckerei-Kette weiterhin am Hygiene-Konzept festhalten. Clemens Pfeiffer: „Händedesinfektion im Eingangsbereich, Hepa-3-Luftfilter, bargeldlose Zahlung auch Bargeld-Zahlautomaten werden natürlich auch für die Zukunft unbefristet umgesetzt, denn das dient auch der allgemeinen Gesundheit.“ Laut Clemens Pfeiffer sei man nun an einem Punkt angekommen, an dem um die persönliche Verantwortung geht.
dm-Drogerie-Kette: Auch hier fallen offiziell die Masken
Auch bei der Drogeriekette dm wird die Maskenpflicht entfallen. Christian Harms, dm-Geschäftsführer und verantwortlich für das Ressort Mitarbeiter: „Die Gesundheit unserer Kolleginnen und Kollegen sowie unserer Kundinnen und Kunden hat für uns bei dm oberste Priorität. Wir werden – wie seit Beginn der Pandemie – die jeweils geltenden gesetzlichen Verordnungen in unseren dm-Märkten umsetzen und unsere Hygienekonzepte entsprechend anpassen.“