Sowohl in den Intensiv- als auch in den Normalstationen sind die Kliniken in Waldshut und Lörrach ziemlich ausgelastet. Der Normalbetrieb muss zum Teil eingeschränkt werden, teilweise müssen Operationen verschoben werden. Und im Klinikum Hochrhein in Waldshut fallen aufgrund steigender Infektionszahlen auch vermehrt Mitarbeiter aus.

Klinikum Hochrhein: Wenig Spielraum für weitere Isolationen

Noch vor knapp einer Woche standen mit 16 isolierten Covid-Patienten am Klinikum Hochrhein in Waldshut noch Kapazitäten zur Verfügung. Doch innerhalb von wenigen Tagen hat sich die Lage deutlich verschärft und die Isolierkapazitäten sind laut Klinikum mittlerweile nahezu ausgeschöpft.

„Mit derzeit 29 Patienten auf der Isolierstation und einem Patienten auf der Intensivstation besteht nur noch wenig Spielraum für weitere Isolationen“, informiert Frank Müller, Pflegedirektor am Klinikum Hochrhein auf Anfrage und führt aus, dass das Klinikum nun in Erwägung zieht, weitere Kapazitäten auf einer anderen Station zu schaffen. Dies würde jedoch dazu führen, dass der Normalbetrieb einmal mehr eingeschränkt werden müsste.

Das Klinikum Hochrhein in Waldshut im März 2022.
Das Klinikum Hochrhein in Waldshut im März 2022. | Bild: Schlichter, Juliane

Dies war zuletzt im Herbst 2021 der Fall, damals gab es im Zeitraum von September bis Anfang November 66 Corona-Patienten, von denen 57 stationär behandelt wurden. Die meisten Patienten waren im Vergleich zu heute ungeimpft.

„Die Versorgung der Patienten auf Isolier- und Intensivstationen forderte das Klinikum Hochrhein, sodass zu dieser Zeit auch der Normalbetrieb eingeschränkt war und beispielsweise planbare Operationen, noch Ende Februar verschoben werden mussten“, informiert Pressesprecherin Luisa Denz.

Es fallen vermehrt Mitarbeiter aus

Auch wenn die Infektionszahlen derzeit absolut betrachtet nun deutlich höher sind, stellt ein ganz anderes Problem das Klinikum Hochrhein zusätzlich vor eine Herausforderung, denn quarantänebedingt fallen vermehrt Mitarbeiter aus. Vor rund einer Woche führte dies dazu, dass der Betrieb des Klinikums nur noch eingeschränkt möglich war.

„Wir hoffen darauf, dass sich die Lage bald entspannt und schätzen uns glücklich, dass bislang alle Mitarbeiter einen milden Verlauf aufweisen, was sicherlich auch der Booster-Impfung zu verdanken ist. Dennoch bitten wir weiterhin darum, dass nicht lebensbedrohlich Erkrankte den Hausarzt oder den kassenärztlichen Notdienst aufsuchen, da unsere Kapazitäten weiterhin eingeschränkt sind“, erklärt Hans-Jürgen Ott, ärztlicher Direktor am Klinikum Hochrhein.

Corona ist oft nicht der Grund für die Klinik-Einweisung

Im Kreiskrankenhaus Lörrach scheint die Lage nicht ganz so dramatisch, dennoch sind auch hier die Zahlen der Corona-Patienten hoch. „Insgesamt verzeichnen wir derzeit 24 Covid-positive Patienten, davon befinden sich 21 Patienten auf unseren Covid-Isolierstationen“, informiert Silke Maier, Pressesprecherin der Kliniken des Landkreises, auf Anfrage des SÜDKURIER am 25. März.

„Auf der Intensivstation verzeichnen wir drei Covid-Patienten, zwei davon werden invasiv beatmet“, so Maier. Diese Zahl sei in etwa repräsentativ für die letzten Wochen. Aber: „Aktuell beobachten wir – häufiger als in den letzten Wellen – dass Covid nicht der ursprüngliche Einweisungsgrund ist.“

Das Kreiskrankenhaus in Lörrach im März 2022.
Das Kreiskrankenhaus in Lörrach im März 2022. | Bild: Esteban Waid

Operationen müssen auch hier verschoben werden

Die Pandemie fordere vom Kreiskrankenhaus Lörrach eine fortlaufende Anpassung der Struktur der stationären Versorgung, um die Isolationskapazitäten sowohl auf der Intensivstation als auch der Normalstation abbilden zu können, so Maier. Diese Strukturveränderung könne nicht immer vollständig kompensiert werden. „Ist dies der Fall, greifen wir auf Verschiebungen weniger dringlicher Operationen zurück“, erläutert Maier.

Die Situation auf der Normalstation

Die Belastung der Bettenstation mit Covid-Patienten ist laut Silke Maier durchgehend hoch, insbesondere durch die Verdachtsfälle, die einzeln isoliert werden müssen. „Trotzdem können wir diese Belastung gut abbilden“, sagt sie. „Grundsätzlich müssen dafür aber weiterhin besondere Ressourcen, das heißt Stationsbereiche zur Isolierung, zur Verfügung gestellt werden.“

Das könnte Sie auch interessieren