Künftige Betriebsleiter, Ingenieure und Pädagogen sollen an den beruflichen Schulen durchweg mit modernen Kleincomputern vertraut werden. Dies auch, wenn sie sich so ein teures Gerät privat nicht leisten können. 782 neue Rechner wurden und werden an den Kreisschulen aktuell verteilt – ein Ergebnis des Digitalpaktes von Bund und Land, der dem Kreis Waldshut über 1,8 Millionen Euro bescherte.
Das meiste davon, 1,38 Millionen, floss an die Schulen der Städte und Gemeinden. Beim Landkreis selbst als Schulträger kommen die beruflichen Schulen in Waldshut-Tiengen und Bad Säckingen, aber auch Förderschüler in den Genuss von Leihgeräten für 435.000 Euro. Die Kreisverwaltung vergab den Auftrag und verteilte die Geräte in Absprache mit elf Schulleitungen der kreiseigenen Schulen.
Die Angebote des Handels seien angesichts des bundesweiten Ansturms auf die kleinen Rechner erstaunlich marktgerecht gewesen, günstiger als erwartet, berichtete Markus Siebold, beim Kreis für die Schulen zuständig, dem Verwaltungsausschuss des Kreistags. Der Geldsegen aus Berlin und Stuttgart reicht sogar noch für den Kauf von Zubehör, mehr als 25.000 Euro sind übrig.
SPD-Kreisrat Volker Jungmann erinnerte an das Fehlen EDV-kundiger Lehrer an den Schulen. Der Bund wolle auch dafür Geld zur Verfügung stellen, berichtete Siebold. Außerdem seien die Kreisschulen etwas besser dran als etwa kleinere Schulen in den Gemeinden, weil an beruflichen Schulen Fachlehrer schon wegen des Lehrstoffs Informatik vorhanden sein müssten.
Verteilt an Berufs- und Fachschulen sowie Gymnasien des Landkreises Waldshut werden in diesen Wochen 491 Apple-iPads für rund 360 Euro pro Stück, 100 Notebooks für etwa 730 Euro, 70 Surface-Laptops für rund 1000 Euro und 50 besonders leistungsfähige iPads zum Stückpreis von mehr als 1000 Euro. Die Geräte sollen nach der politischen Vorgabe an Schüler ausgeliehen werden, die zuhause nicht auf ein entsprechendes Gerät zurückgreifen können. Im Einzelfall können auch Pädagogen profitieren, die aus medizinischen Gründen nicht vor der Klasse unterrichten können und über kein geeignetes Endgerät verfügen.
Aus wenigen Anbietern, die sich nach vier Ausschreibungen für den Großauftrag meldeten, kamen als Lieferanten drei Firmen aus Radolfzell, Bad Säckingen und Sandhausen zum Zug. Angenehm für den Landkreis: Zu den Geldern von Bund und Land muss die Kreiskasse keinen finanziellen Beitrag leisten.