Die Stadt Bad Säckingen ist die touristische Nummer Eins im Landkreis Waldshut. Das sah für Bad Säckingen nicht immer so gut aus. Viele Jahre hatte im Tourismus der Kur- und Wallfahrtsort Todtmoos die Nase vorne.

Doch mit der Pandemie ändert sich das. Beide Gemeinden, vormals über 200.000 Übernachtungen im Jahr, sackten ab. Todtmoos etwas heftiger als Bad Säckingen.

Bild 1: Mehr als 800.000 Übernachtungen 2021: Das sind die sechs Großen im Tourismus des Kreises Waldshut
Bild: Müller, Cornelia

Der aktuelle Stand: Die Trompeterstadt verbucht im vergangenen Jahr 172.508 Übernachtungen, Todtmoos kommt auf 154.589. Ebenfalls im Bunde der Großen im Tourismus im Landkreis Waldshut sind St. Blasien, Höchenschwand, Rickenbach und Bernau. Sie alle knacken die 100.000er-Marke.

Auch der Trend zu Wohnmobilen ist ungebrochen. Aber in der Pandemie sackten auch die Nutzung des Wohnmobilplatzes in Bad Säckingen ab.
Auch der Trend zu Wohnmobilen ist ungebrochen. Aber in der Pandemie sackten auch die Nutzung des Wohnmobilplatzes in Bad Säckingen ab. | Bild: Susanne Eschbach

Für den Fremdenverkehr insgesamt war 2021 erneut ein schwieriges Jahr. Im Vergleich zum ersten Pandemiejahr hat sich der Abwärtstrend zwar gebremst, hielt aber in den meisten Gemeinden doch an. Über beide Jahre betrachtet verloren die Gemeinden in der Regel zwischen 30 und 35 Prozent der Gästeübernachtungen.

Bad Säckingen ist die Nummer Eins im Landkreis

Bad Säckingen ist nach den aktuell vorliegenden Zahlen die größte Tourismusgemeinde im Landkreis. Die Stadt verzeichnete vor der Corona-Pandemie jedes Jahr mit großer Regelmäßigkeit weit über 200.000 Übernachtungen. Mit Corona und dem zeitweisen Lockdown ging es abwärts.

2020 übernachteten Gäste nur noch 178.247 Mal in der Stadt und ihren Ortsteilen, so Thomas Ays, Leiter des Tourismusamtes gegenüber dem SÜDKURIER. Im vergangenen Jahr ging es dann nochmals ein Stückchen bergab auf 172.508. Gleichwohl bleibt die Stadt Bad Säckingen die Nummer Eins im Tourismus im Landkreis.

Der leichte Rückgang von 2020 auf 2021 begründet Thomas Ays mit dem längeren Lockdown. 2021 hatte die Tourismusbranche 143 Lockdown-Tage zu verkraften, im ersten Pandemiejahr waren es 134 Tage.

Zudem sei in 2021 mit dem Gasthof Hirsch in Obersäckingen ein größeres Haus längere Zeit geschlossen gewesen. Nur teilweise hätten diese Negativaspekte durch bessere Belegung der Bad Säckinger Kliniken 2021 wettgemacht werden können. Die Klinken haben mit 102.000 Übernachtungen einen Löwenanteile an den Übernachtungszahlen.

Bad Säckingen ist unter den Tourismusgemeinden des Kreises Waldshut der Spitzenreiter
Bad Säckingen ist unter den Tourismusgemeinden des Kreises Waldshut der Spitzenreiter | Bild: Schwarzwaldverein Bad Säckingen

„Verhalten optimistisch“ für dieses Jahr

Der Kurort Todtmoos lag 2019 ebenfalls noch über der 200.000-Marke. Nach Auskunft der Hochschwarzwald Tourismus GmbH, zu der die Gemeinde Todtmoos seit 2018 gehört, sanken die Übernachtungszahlen 2020 auf 152.692. Sie erholten sich im vergangenen Jahr nur marginal und stiegen leicht auch 154.589. Damit verzeichnete Todtmoos einen zumindest kleinen Anstieg, obwohl die Zahl der Gästeankünfte zurückging von rund 30.000 auf 27.000.

Das bedeutet: Es kamen 2021 zwar 3000 Gäste weniger nach Todtmoos, aber sie blieben dafür etwas länger. Für das kommenden Jahr ist man bei der HTG angesichts der Buchungslage für das gesamte Verbandsgebiet „verhalten optimistisch“, wie Pressesprecher Herbert Kreuz mitteilte. Die Buchungen für den Sommer hätten stark zugenommen. Der Schwarzwald habe gerade in Pandemie seine Chance als Inlandsreiseziel genutzt, so Kreuz: „Vor allem viele jüngere Gäste haben plötzlich den Schwarzwald für sich entdeckt“, freut er sich.

St. Blasien – die drittgrößte Tourismusgemeinde im Kreis

Ebenfalls unter dem Dach der Hochschwarzwald Tourismus GmbH ist St. Blasien. Die Domstadt ist aktuell der drittgrößte Tourismusort im Landkreis. Vormals auch über der 200.000-Marke kamen während der Pandemie auch nach St. Blasien weniger Gäste. 2020 waren es 21.700 Gäste, die 150.625 Mal übernachteten, im vergangenen Jahr blieben 18.400 Besucher 145.371 Mal über Nacht in der Domstadt.

Diese drei spielen im Kreis der Großen

Weitere große Player im Tourismus sind Höchenschwand, Bernau und Rickenbach. Sie gehören dem anderen Fremdenverkehrsverband an, der Ferienwelt Südschwarzwald. Diese hat ihren Sitz in Bad Säckingen. Alle drei knacken die 100.000-Marke im vergangenen Jahr.

Für Bernau und Höchenschwand war das kein Problem, sie lagen vor der Pandemie in der Größenordnung zwischen 170.000 und 180.000 Übernachtungen. Bernau kam 2020 auf 137.368 Übernachtungen, im vergangenen Jahr auf nur noch 118.000. In Höchenschwand übernachteten Feriengäste 2020 insgesamt 128.000 Mal, letztes Jahr waren es noch 112.000 Übernachtungen.

Rickenbach ist gewissermaßen der kleinste der Großen. Im Jahr vor Corona zählte Nicola Vonhof, Leiterin der Hotzenwald Tourismus, 125.000 Übernachtungen. Im ersten Pandemiejahr 2020 sank die Zahl dramatisch auf 85.000. Der Lockdown traf hier vor allem die Mutter-Kind-Klinik. Erstaunlich schnell erholten sich die Zahlen aber 2021 wieder, als 11.000 Gäste 116.000 Mal in Rickenbach übernachteten. Die Klinik konnte 2021 zu 85 Prozent belegt werden.

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