Leben ist eingezogen in die Midi-Häuser in Obereichsel. Das Projekt hat eine bewegte Geschichte hinter sich und im Dorf für Kontroversen gesorgt. Heute ist der Ortsvorsteher voll des Lobes. Die Eichsler Midi-Häuser sind bewohnt. An einem schönen Nachmittag lud das Bauherren-Ehepaar Andrea Bernbach und Theodor Graser Mieter und Nachbarn zum Kennenlernen bei Kaffee und Kuchen ein.
Der erste Plan: Sechs Tiny Houses
Eine abgelehnte Bauvoranfrage im Sommer 2020 war der Anfang. Andrea Bernbach beantragte im Ortschaftsrat Eichsel den Bau von sechs Tiny Houses. Ein umstrittenes Projekt, welches vom Baurechtsamt Rheinfelden abgelehnt wurde.
Und dann wird das daraus
Daraufhin entschied man sich, auf dem Grundstück in Obereichsel, in der Adelhauser Straße, zwei Neubauten mit jeweils drei Midi-Appartements mit 63 Quadratmeter Wohnfläche sowie zusätzlichen 25 Quadratmetern Nutzfläche durch Dachgalerie, Waschraum und Garage zu realisieren.
Spatenstich war am 13. Mai 2022, seit Juli 2023 sind die Wohnungen bewohnt.
Die Bauherren haben klare Vorstellungen
Die Vorstellungen der Bauherrengemeinschaft Bernbach-Graser waren von Beginn an klar: Es sollten kleine Wohnungen entstehen, die auf die Bedürfnisse von ein bis zwei Personen abgestimmt sind.
Gebaut wurden schließlich sechs Wohneinheiten mit je 63 Quadratmetern im Tiny House- und Maisonette-Stil. Und die entsprechen den neuesten energetischen Standards. Jedes Haus hat 54 Solarpanels mit einer 22 kW Peak-Leistung, die die Wärmepumpen betreiben.
So sind die Häuser strukturiert
Die Häuser bestehen aus mehreren Etagen. Die Haupträume auf jeder Etage sind lichtdurchflutet. Es gibt eine Küche mit Balkon in der ersten Etage. Wohn- und Schlafzimmer liegen in der zweiten Etage, sie sind mit großen Fenstern ausgestattet. In die Dachgalerie – die nicht zu den 63 Quadratmetern zählt – führt eine Holzleiter.
Wie kreativ die neuen Mieter sind
Andrea Bernbach beschreibt die Dachgalerie als Multi-Funktionsraum: „Lesen, Fernsehen, Meditieren und mehr, einfach ein schöner Rückzugsort, in dem man auch etwas lagern kann.“ Theodor Graser ergänzt: „In jedem Haus hat der jeweilige Mieter seine Küche selber organisiert. Wir sehen, dass die Mieter hier ihre Individualität auf kreative Weise ausleben. Das freut uns sehr.“
Ein Schwedenofen im Küchenraum
Das Ehepaar Bernbach-Graser hat sich einen Schwedenofen in den Küchenraum gestellt, das Holz wird aus dem eigenen Wald geholt. Im Haus wechseln sich von Hand abgeschliffene Betonwände, mit Leinöl behandelte Decken aus heimischem Schwarzwaldholz, Böden aus leicht zu pflegendem und wärmeübertragendem Marmorsteinteppich und Bodenleisten aus Edelstahl spannend ab.
Ein herrlicher Blick auf die Schweizer Alpen
Die Mieter im Alter von 26 bis 51 Jahren genießen aus ihren Wohnungen einen grandiosen Blick bis in die Schweizer Alpen. Neben den Garagen befinden sich im Erdgeschoss jedes Hauses ein gemeinsamer Wasch- und ein Technik-Raum.
„Die Häuser sind eine sehr gute Lösung für die Bauherren, die Nachbarn und die Verkehrssituation.“Stefan Eckert, Ortsvorsteher Eichsel
Der hell gestaltete Wasch- und Trockenraum wird gerne von den Mietern genutzt. Für große Wäschestücke sind auch Wäscheleinen installiert. „Und wenn jemand seinen Wäscheständer nach draußen ziehen will, ist das möglich“, beschreibt Andrea Bernbach diese pragmatische Lösung.
Viel Lob gibt‘s auch vom Ortsvorsteher
Ihr Ehemann betont die enge und effektive Koordination mit dem Planungsbüro Thomann und Mehlin sowie den Handwerkern, die allesamt aus der Region stammen. Auch über das neue Bauvorhaben von Andrea Bernbach und Theodor Graser wurde bis zuletzt im Ortsteil wie in der Stadt kontrovers diskutiert. Ortsvorsteher Stefan Eckert findet auf Nachfrage gleichwohl lobende Worte – sowohl für die neu entstandenen Häuser, als auch für die Neu-Eichsler, die jetzt dort wohnen: „Die Häuser sind eine sehr gute Lösung für die Bauherren, die Nachbarn und die Verkehrssituation.“