Nach dem verheerenden Brand im Sägewerk Hänner in Murg, dessen Ursache ein technischer Defekt war, gibt es positive Zeichen für einen Wiederaufbau.
Inhaber Markus Jehlin verrät dem SÜDKURIER, dass es das Sägewerk Jehlin wieder geben wird. „Allerdings wird das Sägewerk an einem anderen Standort wiederaufgebaut“, erzählt Markus Jehlin.
„Wie viele Mitarbeiter dann dort arbeiten werden, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.“ Jehlin, der den Familienbetrieb bereits in zehnter Generation führt, ist positiv gestimmt. „Nur so viel dazu, es läuft und es geht vorwärts“, sagt er. Aber den neuen Standort möchte er aktuell noch nicht verraten.
Ein Sägewerk hat eine große Brandlast
Beim Brand im Sägewerk in Murg-Hänner am 22. Februar 2024, morgens um 4.38 Uhr, ist ein Millionenschaden entstanden. Die Murger Feuerwehr sprach von einem Vollbrand. Die Produktionshalle des Sägewerks und das dazugehörige Wohngebäude stand meterhoch in Flammen. Weit über Hänner hinaus sah man den hellen Feuerschein. Nach 31 Stunden war der Einsatz erst abgeschlossen.
Die genaue Summe über den Brandschaden lässt sich bis heute nicht beziffern. Ein Sägewerk hat mit den riesigen Mengen an gelagertem Holz immer eine große Brandlast. Deshalb werden Sägewerke bei Feuerversicherungen hoch eingestuft.
Es gibt eine Verschwiegenheitserklärung
Informationen zum neuen Standort seien „brandheiß“, wie Markus Jehlin sagt, und „die Sachlage muss noch bei den Behörden abgeklärt werden“. Aber alles laufe seinen ganz normalen Weg. Man müsse hier einfach noch Entscheidungen abwarten, so Jehlin.

„In vier bis sechs Wochen kann ich mehr sagen“, so Markus Jehlin, dann folgen mehr Informationen. Auch gebe es eine Verschwiegenheitserklärung, sodass er sowie die Gemeinde Murg mit Bürgermeister Adrian Schmidle und Hänners Ortsvorsteher Dieter Muck keine Details zum geplanten Wiederaufbau verlauten lassen dürfen.
Gegenüber großen Sägewerken resilient bleiben
Murg ist daran interessiert, wieder ein Sägewerk zu haben. „Wir sind im engen Austausch mit Familie Jehlin und den Behörden. Wir unterstützen, wo es eben geht. Es gab schon einen gemeinsamen Behördentermin vor Ort“, sagt Murgs Bürgermeister Adrian Schmidle.
Selbst Förster von Beruf sei es ihm ein großes Anliegen, kleine Sägewerke im Schwarzwald zu halten, um gegenüber den großen Sägewerken, die den Preis oft genug diktieren, resilient zu bleiben.
Familie wünscht sich weiter Zusammenhalt
Nach dem Brand und dem reibungslosen Ablauf der Blaulichtorganisationen beim Einsatz rollte wochenlang eine Welle an Hilfsbereitschaft unterschiedlichster Art für die Familie Jehlin an. Geldspenden von insgesamt über 30.000 Euro gingen über die Plattform gofundme.com ein. Einen Spendenaufruf von der Gemeinde lehnten die Jehlins ab.
Dafür und für die Vororthilfe bedankte sich die Familie in einem emotionalen Brief im April, in dem unter anderem Folgendes zu lesen ist: „In der Not sind die besten Tugenden erwacht, die unsere Gesellschaft zusammenhalten. Dies durften wir in unserer Not erleben. Eine Dorfgemeinschaft wuchs zusammen und wir wünschen, dass dies in Zukunft spürbar bleibt.“