Die Hochrheinbahn bleibt Schlusslicht im Landesvergleich: Auch dieses Mal belegt die Hochrheinbahn im Bahn-Ranking von 33 überprüften Schienennetzen den letzten Platz. Noch immer ist die Liste an Qualitätsmängeln lang. Und das, obwohl das Land Baden-Württemberg gemeinsam mit DB-Regio Mitte 2024 einen Aktionsplan für den Betrieb als Antwort auf das schon damals niederschmetternde Bahn-Ranking ankündigte. Unter anderem sollte eine Personaloffensive und mobile Einsatzteams die Situation im Land verbessern.
Abgeschlagen, mit 6,79 Punkten, hat die Hochrheinbahn im Ranking einen Abstand von 5,82 Punkten zum vorletzten Platz. Doch immerhin verbessert sich die Gesamtbewertung der Regionalbahn am Hochrhein seit Beginn 2024 mit jedem Ranking. Zum vorangegangenen Ranking des ersten Halbsjahrs 2024 verzeichnet die Verbindung ein Plus von immerhin 2,5 Punkten.
Auch der erste Platz geht wieder an den Hochrhein
Den ersten Platz belegen – unangefochten seit dem Start des Rankings – die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) im Netz Klettgau zwischen Erzingen und Schaffhausen mit 91,93 Punkten. Im Vergleich mit dem Ranking aus dem ersten Halbjahr 2024 entspricht das einem Plus von 1,78 Punkten. Auf dem zweiten Platz steht die Schwäbische Albbahn (SAB).
Das 2021 gestartete Qualitätsranking informiert halbjährlich darüber, wie sich die Betreiber der 33 Schienennetze in Baden-Württemberg hinsichtlich der Betriebsqualität schlagen und macht regionale Vergleiche möglich. Die Gesamtbewertung besteht aus fünf Einzelkriterien: Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Gesamtzufriedenheit der Fahrgäste gehen mit einer Gewichtung von jeweils 25 Prozent in das Ranking ein. Darüber hinaus fließen Bewertungen der Zugkapazität mit 15 Prozent und die Sauberkeit mit zehn Prozent in die Gesamtberechnung ein.
Die Hochrheinbahn in den einzelnen Kategorien
Nicht in allen Kategorien, die in die Gesamtbewertung miteinfließen, belegt die Hochrheinbahn den letzten Platz. Bei der Pünktlichkeit etwa liegt sie mit rund 81 Prozent im Mittelfeld. Alle Züge übermitteln ihre Ankunftszeiten an vertraglich festgelegten Bahnhöfen. Am Ende eines Halbjahres ermittelt das Land aus all diesen Daten dann den Gesamtwert des Vertragsnetzes. Für die meisten Vertragsnetze gilt laut Pressemitteilung ein Zug dann als pünktlich, wenn er maximal vier Minuten später als durch den Fahrplan vorgegeben ankommt.
Im Punkt Zuverlässigkeit liegt die Hochrheinbahn mit 97 Prozent im hinteren Viertel. „Alle Partnerunternehmen sind dazu verpflichtet, uns an jedem Monatsende über alle Zugausfälle im jeweiligen Vertragsnetz zu informieren. Die Daten dieser Monatsberichte werten wir auf Basis mitgelieferter Ausfallcodierungen aus und erhalten so die dargestellten Zuverlässigkeitswerte“, heißt es in der Mitteilung. Auch in Sachen Zugkapazität schneiden fast alle anderen Regiobahnen besser ab. In zehn Erfassungsperioden pro Jahr prüfen unabhängige Qualitätsprüfer stichprobenartig die Erfüllung der bestellten Zugkapazität. Die Prüfer achten dabei darauf, ob ausreichend Sitzplätze im Zug und somit auch ausreichend Waggons vorhanden sind.
Sauberkeit im Vergleich gar nicht so schlecht
Bei der Sauberkeit liegt die Hochrheinbahn mit 87 Prozent im Mittelfeld. Auch hier prüfen unabhängige Qualitätsprüfer stichprobenartig die Züge – sowohl innen als auch außen. Dabei achten sie unter anderem auf die Scheiben, die Fußböden, den Innenraum der WC-Anlagen, die Abfallbehälter, Wände, Haltestangen und Gepäckablagen sowie das Äußere der Fahrzeuge.
Für die Gesamtzufriedenheit werden Schulnoten vergeben. Hier bekommt die Hochrheinbahn eine 2,8. Sie ergibt sich aus direkten Gesprächen mit den Fahrgästen. Durchschnittlich werden pro Jahr 500 Fahrgäste gefragt, wie zufrieden sie mit dem Verkehrsunternehmen auf ihrer Strecke sind. Alle Interviews finden laut Pressemeldung persönlich und direkt in den Zügen statt.