Die Hochrheinbahn führt die Qualitätsliste im regionalen Bahnverkehr Baden-Württembergs von hinten an. Dieses niederschmetternde Ergebnis vermeldete die Pressestelle des Ministeriums für Verkehr aus Stuttgart und bezog sich dabei auf ein Ranking für die 32 Schienennetze im Südwesten.

Gemessen an den ersten sechs Monaten 2023 sank die Gesamtwertung im zweiten Halbjahr um 6,6 Punkte. Das gehe vor allem auf Abstriche bei der Pünktlichkeit zurück. Außerdem litt die Zuverlässigkeit – beispielsweise durch Probleme bei der Instandhaltung von Zügen.

2,5 von 100 möglichen Punkten

Nur zwölf der bewerteten Verkehrsnetze erhielten mehr als 50 von 100 erreichbaren Punkten. Der Platz für das schlechteste Netz, mit nur 2,5 von 100 möglichen Punkten, geht an die von der DB-Regio betriebene Hochrheinbahn zwischen Basel und Lauchringen. Dass die DB-Regio auch anders kann, zeigt der Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 auf der Schwarzwaldbahn. Dort konnte das Netz die meisten Punkte gut machen und verbesserte sich von Platz 31 auf Platz 18.

„Den ersten Platz belegen – unangefochten seit dem Start des Rankings – die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) im Netz Klettgau zwischen Erzingen und Schaffhausen“, ist der Medienmitteilung zu entnehmen. Auf dem zweiten Platz steht die Schwäbische Albbahn (SAB).

Nicht nur Gold, auch Bronze geht an die SBB

Auf dem dritten Platz landete der Rhyhas zwischen Schaffhausen und Singen, der ebenfalls von den SBB betrieben wird. „Nach dem Betreiberwechsel im zweiten Halbjahr 2022 konnten 17 Plätze gutgemacht werden. Dies geht vor allem auf eine positive Entwicklung bei der Pünktlichkeit, der Gesamtzufriedenheit und insbesondere der Zuverlässigkeit des neuen Betreibers zurück.“

Bahnbranche steht vor vielen Herausforderungen

Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) nahm Stellung zu dem aktuellen Bahn-Ranking: „Ein indiskutables Baustellenmanagement der DB InfraGo, ein überaltertes und marodes Schienennetz, zu wenig Personal sowie Züge, die regelmäßig nicht oder mit weniger Sitzplätzen als geplant und vom Land bestellt verkehren – all das macht den Fahrgästen massiv zu schaffen.“ Hinzu käme die steigende Nachfrage und Geldmangel.

Verbessert werden könnte beispielsweise die Kommunikation, bevor notwendige Bauarbeiten eingeleitet werden.

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