Auch im Landkreis Waldshut gibt es erhöhte gesundheitliche Gefahren durch Radonbelastung. Das baden-württembergische Umweltministerium hat im Juni 2021 sogenannte Radonvorsorgegebiete im Land ausgewiesen. Unter den 29 südbadischen Gemeinden mit einer erhöhten Radonbelastung befinden sich auch die Gemeinden Rickenbach, Herrischried, Todtmoos, St. Blasien, Ibach, Dachsberg und Häusern im Landkreis Waldshut, sowie auch 13 Orte im Landkreis Lörrach.
Was ist Radon und wie gefährlich ist es?
Radon ist ein radioaktives Edelgas, das natürlich vorkommt – vor allem im Granit. Es kann über Risse aus dem Boden in Gebäude eindringen. Es ist nicht wahrnehmbar. Sammelt es sich in Innenräumen, ist es gesundheitsgefährdend. Nach Rauchen ist Radon die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs.
Was bedeutet die Ausweisung für die betroffenen Gebiete?
Hier gelten bestimmte Vorgaben: Arbeitgeber sind beispielsweise verpflichtet, an Arbeitsplätzen im Erd- und Kellergeschoss Radon zu messen und gegebenenfalls Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Bei neuen Gebäuden muss von vornherein ein besserer Schutz eingeplant werden, so die Mitteilung des Ministeriums.
Welche Gemeinden sind betroffen?
Als Radonvorsorgegebiete ausgewiesen sind 29 Gemeinden im Schwarzwald. Neben Rickenbach, Herrischried und Todtmoos sind dies im Landkreis Waldshut die Gemeinden Dachsberg, Häusern, Ibach und St. Blasien sowie 13 Gemeinden im Landkreis Lörrach. Die anderen Gemeinden befinden sich in den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Ortenau, Rottweil und Schwarzwald-Baar.

Kann man Radon daheim messen?
Ja, Messlabore bieten Messdosen an, die jeder einfach im Raum platzieren kann. Sie können bei Messlaboren bestellt werden (30 bis 50 Euro). Messzeitraum: drei bis zwölf Monate. Dann geht die Dose zur Auswertung zurück ans Labor (Liste der Messlabore auf der Homepage des Bundesamtes für Strahlenschutz).
Welche Maßnahmen sind bei zu hoher Radonbelastung zu treffen?
Regelmäßiges Lüften ist eine einfache Sofortmaßnahme. Am besten hilft Experten zufolg Querlüften (Durchzug). Weiter lassen sich Ritzen sowie die Tür zum Keller abdichten. Tipps wie diese und viele weitere Informationen bietet die Landesanstalt für Umwelt mit der Radonberatungstelle Baden-Württemberg. Hier finden Ratsuchende Hilfe.
Online-Veranstaltung zum Thema
Wer mehr über das Thema Radon erfahren möchte, kann an der nächsten kostenlosen Online-Veranstaltung teilnehmen, die die Radonberatungsstelle der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) am Dienstag, 3. Dezember 2024, ab 18 Uhr im Internet anbietet (www.radon-lubw.de). Hier gibt es weitere Informationen, wann Radon zum Problem wird und wie man sich davor schützen kann. Es wird um Anmeldung gebeten (https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/veranstaltungen/).