Auf der Autobahn 98 bei Binzen ist es am Mittwoch, 12. März, zu einer Kollision zwischen einem Luchs und einem Auto gekommen. Wie das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz mitteilt, war das Tier sofort tot.

Luchse kommen in Baden-Württemberg vor, sind jedoch noch extrem selten. Minister Peter Hauk: „In Baden-Württemberg leben aktuell gesichert nur sechs der seltenen Tiere, daher ist Bestandsstützung dringend nötig.“ Damit auch in Zukunft noch Luchse bei uns in der Region leben, wurde das Bestandsstützungsprojekt „Luchs Baden-Württemberg“ ins Leben gerufen. „Das wir auch in diesem Jahr fortsetzen werden“, so der Minister.

Erstmals im Oktober gesichtet

Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) in Freiburg kam nach Angaben der Pressemitteilung vorerst zu dem Schluss, dass es sich bei dem verunglückten Tier um ein bislang unbekanntes Männchen handeln könnte. „Ähnlich einem Fingerabdruck lassen sich Luchse anhand ihrer Fellzeichnung voneinander unterscheiden“, ist der Meldung zu entnehmen.

Daher konnte die FVA im Nachgang doch feststellen, dass das Tier bereits mit seiner rechten und linken Körperseite über Fotofallenbilder bekannt war. Der Luchs war demnach erstmals im Oktober 2024 am Feldberg, im Dezember am Schluchsee und zuletzt im Februar bei Kandern nachgewiesen worden. „Immer wieder wandern männliche Luchse, sogenannte Kuder, aus dem Jura-Gebirge in den Schwarzwald ein – manche von ihnen werden sesshaft“, erläuterte Eva Klebelsberg, Luchsexpertin der FVA.

Mehr Männchen als Weibchen

Es fehle jedoch an weiblichen Tieren: „Sie wandern weniger intensiv und durchqueren den Oberrhein mit seiner dichten menschlichen Infrastruktur in der Regel nicht“, sagte Klebelsberg. Die pathologische Untersuchung des toten Luchses sei durch das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Freiburg vorgenommen worden.

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