Überhöhte Geschwindigkeit ist in vielen Kommunen in der Region ein großes Problem – und nach wie vor ist nicht angepasste Geschwindigkeit eine der Hauptursachen für schwerwiegende Unfälle, von der damit verbundenen Lärmbelästigung einmal ganz abgesehen. Ein hoher Kontrolldruck soll hier Abhilfe schaffen.

Viele Landkreise reagieren dahingehend, dass an notorischen Raserstrecken oder an Gefahrenstellen stationäre Geschwindigkeitsmessgeräte installiert werden. Dagegen hat sich der Landkreis Waldshut vor einigen Jahren ausgesprochen.

Ein mobiler Blitzer im Stadtgebiet von Waldshut-Tiengen.
Ein mobiler Blitzer im Stadtgebiet von Waldshut-Tiengen. | Bild: Ordnungsamt/Jürgen Wiener

Nun gibt es mit Bad Säckingen immerhin die erste Kommune in der Region, die in Eigenregie stationäre Blitzer aufgestellt hat. Ein Vorgehen mit Vorbildcharakter? 

Überhöhte Geschwindigkeit in Waldshut-Tiengen und Ortsteilen ein Problem

Natürlich sei überhöhte Geschwindigkeit auch auch in Waldshut-Tiengen ein großes Problem. Daran lässt Ordnungsamtsleiter Ralph Albrecht keinen Zweifel. „Besorgte Bürger wenden sich wöchentlich an das Ordnungsamt mit der Forderung nach mehr Geschwindigkeitskontrollen in Ortsdurchfahrten und Wohngebieten“, erklärt er.

Die Forderung nach mehr Geschwindigkeitsüberwachungen sei aber auch in nahezu allen Ortsterminen und Verkehrsschauen immer wieder ein wichtiges Thema.

Konkret liege der Fokus dabei nicht immer nur auf der Geschwindigkeit und der damit verbundenen Verkehrssicherheit, sondern auch immer wieder auf dem Lärmschutz: „Denn wo zu schnell gefahren wird, können auch höhere Lärmwerte gemessen werden“, bringt es Albrecht auf einen Nenner.

Nicht nur Einnahmequelle, sondern auch Appell an Verkehrsteilnehmer

Sorgen Kontrollaktionen vor allem bei denen für Unmut, die erwischt und zur Kasse gebeten werden, ist Ralph Albrecht vor allem eines wichtig: ‚Jede Maßnahme der Geschwindigkeitsüberwachung – egal ob mobil, stationär oder teilstationär – verfolge auch das Ziel, an Fahrzeugführende einen Appell zu richten.‘

Dies sei auch Grundsatz einer Gemeinderatsentscheidung vor knapp drei Jahren gewesen, wonach eine Umstrukturierung des Gemeindevollzugsdienstes vorgenommen wurde. Seither gebe es ein festes Team, dessen ausschließliche Aufgabe die Geschwindigkeitsüberwachung darstelle.

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„Dabei wird – neben Statistikgeräten und Hinweistafeln – mit einer mobilen Geschwindigkeitsüberwachungstechnik gearbeitet“, wie Albrecht darstellt.

Mischung aus mobilen und teilstationären Kontrollen bevorzugt

In Anbetracht der hohen Investitionskosten für sogenannte ortsfeste Geschwindigkeitsmessanlagen, arbeite die Stadt mit dieser mobilen Geschwindigkeitsanlage im Mehrschichtbetrieb.

„Zwar befürworten wir auch ortsfeste Blitzanlagen, insbesondere an Ortseingängen und gerade, wenn diese an Gefällstrecken anschließen“, machten solche Anlagen durchaus Sinn.

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Da hohe Geschwindigkeiten auch ursächlich für Lärmemissionen sind, tragen ortsfeste Geschwindigkeitsmessanlagen dauerhaft auch zu deren Reduzierung bei.

Flexible Reaktion auf Entwicklungen im Verkehrswesen

Die im Einsatz befindliche Anlage erlaube es den Mitarbeitern der Stadt jedoch, flexibel auf Verkehrsbrennpunkte zu reagieren. Dadurch könne „dauerhaft an unterschiedlichen Stellen auf eine geschwindigkeitsangepasste Fahrweise“ hingewirkt werden.

Zumindest im Moment bleibe die Stadt Waldshut-Tiengen daher bei ihrer mobilen Kontrollstrategie. „Eine passende Ergänzung der mobilen Geschwindigkeitsüberwachungstechnik stellt die teilstationäre Geschwindigkeitsüberwachungstechnik dar“, räumt Albrecht ein.

Diese sogenannten „PKW-Messanhänger“ könnten an unterschiedlichen Messstellen parallel zum Schichtbetrieb des mobilen Mess-Teams dauerhaft betrieben werden und könnten gerade auch an neuralgischen Punkten wie Ortseingängen oder Gefällestrecken eine nützliche Ergänzung sein, so Albrecht.

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