1000 Menschen haben Spaß, plötzlich knallt‘s. Eine Explosion schreckt die Menschen auf einer Großveranstaltung auf – Verletzte, Tote. Ein Horrorszenario, aber glücklicherweise nur eine Übung.
Das Regierungspräsidium Freiburg hatte das Drehbuch für eine Großübung an der Linachtalsperre bei Vöhrenbach im Schwarzwald-Baar-Kreis geschrieben. Einsatzkräfte aus mehreren Landkreisen haben den Ernstfall vor allem die Zusammenarbeit geübt.
Mehrere Ortsvereine schicken ihre Helfer
Auch Einsatzkräfte aus dem Landkreis Waldshut waren dabei. Stefanie Möller, Sprecherin des Kreisverbands Waldshut des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), schreibt in der Pressemitteilung: „Das Regierungspräsidium Freiburg forderte die Einsatzeinheit Waldshut 1 und einen Löschzug aus dem Bereich Bad Säckingen an.“
Vom DRK Kreisverband waren 39 Einsatzkräfte der Ortsvereine Albbruck, Hohentengen, Jestetten, Klettgau, Schlüchttal, Steinatal und Waldshut dabei.
Solche schrecklichen Szenen will keiner erleben
Eine Explosion erschüttert die Veranstaltung. Menschen sind verletzt und sterben. Chaos, Schreie, Panik – solche Szenen will keiner erleben. Und doch will ein Hilfseinsatz in so einem Fall geübt sein.
Abläufe müssen stimmen, jeder muss wissen, was zu tun ist. Einsatzkräfte aus verschiedenen Regionen müssen zusammenarbeiten.

Am frühen Morgen waren 39 Einsatzkräfte der Einheit Waldshut 1 mit einer taktischen Einheit aus neun Fahrzeugen zur Katastrophenschutzübung mit kreisübergreifender Zusammenarbeit aufgebrochen, schreibt Möller.
Sie treffen sich im Bereitstellungsraum
Zunächst trafen sich DRK-Gruppen aus den Kreisen Konstanz und Waldshut sowie die Feuerwehren aus Freiburg, St. Georgen, Triberg, Bad Säckingen und Wehr in einem sogenannten Bereitstellungsraum bei Donaueschingen versammelt.

Dort warteten sie, bis sie abgerufen wurden.
Die Aufgaben sind klar verteilt
Die Aufgaben waren klar verteilt: Die beiden DRK-Einsatzeinheiten bauten Möllers Schilderungen zufolge einen Behandlungsplatz (BHP) mit fünf Zelten auf. Ein Zelt Eingang/Sichtung und Zelte der Kategorien rot, gelb und grün. Je nach Schwere der Verletzungen wurden die Menschen den Zelten zugeteilt.
Der Aufbau ist standardisiert, das Einsatzmaterial modern, die Logistik optimal. In 40 Minuten sei der Behandlungsplatz fertig gewesen. Der sei für 25 Verletzte pro Stunde ausgelegt.
Schon beim Aufbau kommen die Komparsen an
Bereits während des Aufbaus seien die ersten der 27 Betroffenen, in diesem Fall wohl geschminkte Komparsen, eingetroffen. Sie mussten laut Angaben aus dem schwierigen Gelände zum Behandlungsplatz gebracht werden. Sie wurden registriert, nach Registrierung und Erstbeurteilung auf die Zelte verteilt und an Transporteinheiten für die Einlieferung in Krankenhäuser übergeben.

Die Trinkwasserversorgung muss gesichert sein
Die Feuerwehren hätten den Auftrag erhalten, eine Trinkwasserversorgung über eine längere Strecke aufzubauen. Vor dem Hintergrund der lang anhaltenden Trockenheit im vergangenen Sommer.

Und so beurteilen sie die Katastrophenschutzübung
Die Resonanz war offensichtlich gut, das Ergebnis positiv. „Es gab lange keine so gute Übung mehr. Durch die überall eingeführten Standardstrukturen, besonders in der Einrichtung eines solchen Behandlungsplatzes sowie der Begegnung auf Augenhöhe mit den heute eingesetzten Führungskräften, lief die Zusammenarbeit auch zwischen zwei sich völlig fremden Einsatzeinheiten hervorragend“, zitiert Möller die beiden Zugführer, Christian Hipp (Waldshut) und David Leeder (Konstanz).

Waldshuts Kreisbereitschaftsleiter Hans-Werner Schlett beobachtete die Übung und freute sich genauso über das positive Gesamtresultat. Allerdings habe er den einen oder anderen Verbessrungsansatz hinsichtlich der Kommunikation und Vereinheitlichung über die Kennzeichnung von Führungskräften angeregt.