Die beiden Kreisimpfzentren am Hochrhein in Waldshut-Tiengen und Lörrach nehmen am Freitag, 22. Januar, ihren Betrieb auf. Entsprechende Impfstofflieferungen werden nach Angaben des Sozialministeriums für den 18. Januar erwartet. Diese sollen dann zügig den Kreisimpfzentren zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig beginnt dann auch die Terminvergabe per Telefon oder Internet.

Die baulichen Vorbereitungen in den beiden Impfzentren laufen derweil auf Hochtouren. „Wir hätten auch wie vorgesehen am 15. Januar anfangen können. Aber es fehlt der Impfstoff„, so Alexander Willi, zuständiger Dezernent im Landratsamt Lörrach, bei einem Vor-Ort-Termin in Lörrach-Brombach.
In einer Soccerhalle des Freizeitzentrums entsteht hier gerade das Impfzentrum für den Landkreis Lörrach, in dem bis zu 800 Menschen täglich geimpft werden können – wenn denn genug Impfstoff verfügbar ist. „Die Erwartungen in der Bevölkerung sind natürlich hoch. Aber die Impfungen sind nicht so schnell möglich, wie sich das viele vorgestellt haben“, so Landrätin Marion Dammann.
Mit der ersten Lieferung werden 1000 Ampullen des Impfstoffs erwartet, die rechnerisch für bis zu 6000 Impfungen reicht, so Alexander Willi, anschließend folgt die selbe Menge alle zwei Wochen. Ein Großteil, etwa 60 Prozent, werde allerdings zunächst von den mobilen Impfteams in den Alten- und Pflegeheimen gebraucht.
Drei Antworten zur Impfung
Die Impfzentren werden zu Beginn also kaum voll ausgelastet sein. „Wir verimpfen alles, was wir bekommen, und zwar zeitnah“, so Willi. Reserven werden keine aufgebaut. Allerdings müsste der Nachschub gesichert sein, da nach drei Wochen eine zweite Impfung notwendig ist.

Der Ablauf der Impfung im Kreisimpfzentrum ist klar gegliedert: Vom ersten Gesundheits-Check über die Registrierung geht es in die eigentliche Impfkabine, wo die ärztliche Aufklärung stattfindet und gleichzeitig die Impfung vorbereitet wird. Nach dem kurzen Piekser bleiben die Patienten noch etwa 20 Minuten unter Beobachtung. Insgesamt dauert das Prozedere etwa 40 Minuten. „Bis zu 40 Personen arbeiten im Vollbetrieb im Kreisimpfzentrum„, so die organisatorische Leiterin Susann Franke. In jeder der acht „Impfstraßen“ arbeiten Zweier-Teams aus Arzt und medizinischen Fachangestellten. Hinzu kommt Personal für das Labor, die Anmeldung, sogenannte Impfscouts oder auch Security.
Sechs Monate hat der Landkreis Lörrach die Soccerhalle gemietet, mit der Option einer Verlängerung um bis zu drei Monate. Dann sollten neben dem tief zu kühlenden Biontech-Impfstoff weitere Impfstoffe auf dem Markt sein, die auch in Arztpraxen verabreicht werden können.

Vom zweiten zugelassenen Impfstoff der Firma Moderna wird übrigens zunächst nichts in Lörrach ankommen. „Die Mengen sind so gering, dass sie nicht an die Kreisimpfzentren verteilt werden, sondern von den Landesimpfzentren an mobile Teams vergeben werden“, so der ärztliche Berater des Landratsamts Richard Pottstock.
Viele Rahmenbedingungen haben Bund und Land vorgegeben, so die Priorisierung einzelner Bevölkerungsgruppen.
„Für eine solch große Impfaktion brauchen wir Strukturen, auf die wir uns verlassen können. Da mag es Ungereimtheiten und vielleicht auch Ungerechtigkeiten geben“, bittet Dammann um Verständnis, dass es keine Ausnahmeregelungen geben kann.