Smartphones schrillen los, Sirenen heulen – doch alles nur zu Übungszwecken: Am Donnerstag, 12. September, ist deutschlandweiter Warntag. Dabei testen Behörden auch in den Landkreisen Waldshut und Lörrach zeitgleich zwischen 11 Uhr und 11.45 Uhr die Infrastruktur, mit der im Ernstfall die Bevölkerung vor Gefahren gewarnt werden soll.
Wie ist der Ablauf?
Die Erprobung der örtlichen Warnkonzepte und Warnmittel steht im Mittelpunkt des Warntags. In diesem Sinne werden Sirenen oder auch Lautsprecherwagen zu hören sein, kündigen die Kreisbehörden an. Auf Smartphones erscheinen Warnmeldungen.
„Da es sich um einen bundesweiten Warntag handelt, findet im gesamten Bundesgebiet die identische Aktion statt. Es wird also keine lokalen Besonderheiten geben“, schildert Julia Fohmann-Gerber, Sprecherin des Landratsamts Waldshut, auf unsere Nachfrage.
Ab 11 Uhr werden demnach bundesweit gleichzeitig Warnungen ausgelöst. „Der Bund löst Warnungen über die Nina-Warnapp aus, die integrierte Leitstelle im Landkreis in Waldshut löst zu dem Zeitpunkt den Warnton bei allen Sirenen aus“, so Fohmann-Gerber.
Über das Modulare Warnsystem (MoWaS) wird demnach ein Warntext an alle angeschlossenen Warnmultiplikatoren bundesweit geschickt. Dazu gehören unter anderem auch Radio und Fernsehen, digitale Informationstafeln sowie Warn-Apps. Auch Smartphones, die über den Mobilfunkdienst Cell Broadcast erreichbar sind, werden Alarm schlagen. „Eine Reihenfolge gibt es nicht. Alle Warnungen werden gleichzeitig ausgelöst“, so Fohmann-Gerber.
Um 11.45 Uhr werde der Ton „Entwarnung“ durch die Sirenen ausgelöst. Eine Entwarnung via Cell Broadcast werde es nicht geben, so das Landratsamt Lörrach in einer Mitteilung.
Was sind die Ziele des Warntags?
Unter anderem angesichts der Starkregen- und Hochwasserereignisse in diesem Jahr erachten es die Katastrophenschutzbehörden als bedeutsam, das Warnsystem zu stärken. Der bundesweite Warntag verfolge dabei zwei Hauptziele: Zum einen, die technische Warninfrastruktur zu testen. Ziel sei es demnach, Schwachstellen zu finden, um diese im Nachgang zu beseitigen und das System für den Ernstfall noch stabiler und effektiver zu machen.
Zum anderen soll sich die Bevölkerung mit dem Thema Warnung vertraut machen und über die verschiedenen Wege, über die die Behörden Warnungen versenden, informiert werden. „Denn nur wer eine Warnmeldung versteht und auch richtig einordnen kann, kann sich richtig verhalten und sich und andere bestmöglich schützen“, heißt es dazu vom Landratsamt Lörrach.
Worauf ist zu achten?
„Die Warnung könnte für ältere Menschen, Geflüchtete aus Kriegsgebieten und Kinder, aber auch für Tiere beängstigend sein“, warnt das Landratsamt Lörrach. Daher sei es sinnvoll, die Information zum Warntag im eigenen Umfeld zu teilen und gegebenenfalls während des Alarms zur Seite zu stehen.
Wie geht es danach weiter?
Ein wichtiger Aspekt sind die Rückmeldungen aus der Bevölkerung im Anschluss an den Warnzyklus: „Die Bevölkerung kann an einer bundesweiten Online-Umfrage teilnehmen und dort Rückmeldung zum Warntag geben“, erklärt Fohmann-Gerber. Die Umfrage-Plattform ist unter www.warntag-umfrage.de erreichbar.