Dass sie bei der Landtagswahl 2026 auf jeden Fall wieder antreten möchte, hatte die CDU-Abgeordnete Sabine Hartmann-Müller schon vor Längerem bekannt gemacht. Erst vor wenigen Wochen hatte sie ihr Ansinnen offiziell untermauert. Kurz vor der Kandidatenkür durch den CDU-Kreisverband erhält sie nun überraschend Konkurrenz aus der Jungen Union: Deren stellvertretender Kreisvorsitzender Simon Herzog tritt gegen die Landespolitikerin an.

Was animiert den Herausforderer zur Bewerbung?

„Die Entscheidung zu meiner Kandidatur ist über einen längeren Zeitraum gereift und wurde von intensiven Gesprächen begleitet. Nach positiven Rückmeldungen habe ich in den letzten Wochen die endgültige Entscheidung getroffen.“ So schildert Herzog seine Beweggründe.

„Die Entscheidung zu meiner Kandidatur ist über einen längeren Zeitraum gereift und wurde von intensiven Gesprächen begleitet. Nach ...
„Die Entscheidung zu meiner Kandidatur ist über einen längeren Zeitraum gereift und wurde von intensiven Gesprächen begleitet. Nach positiven Rückmeldungen habe ich in den letzten Wochen die endgültige Entscheidung getroffen.“Simon Herzog, Herausforderer | Bild: CDU

Aus Sicht des 25-jährigen Lauchringers sei die Gelegenheit günstig, jetzt Nägel mit Köpfen zu machen, gerade weil in der CDU-Landesspitze ein Generationswechsel anstehe. Von Beruf ist der Landtagskandidat in spe seit mehr als sieben Jahren als Wirtschaftsinformatiker bei einem deutschen Automobilhersteller tätig, wie er auf Nachfrage unserer Zeitung darstellt. Zuletzt sei er in der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten in Produktion und Logistik tätig gewesen. Nebenberuflich unterstütze er die politische Arbeit des Bundestagsabgeordneten Felix Schreiner im Wahlkreisbüro.

Seit 2019 ist er in der CDU aktiv und ist in Vorstandsämtern auf Orts- und Kreisebene in der Jungen Union und der CDU sowie im Vorstand des Rings Politischer Jugend (RPJ) Waldshut tätig.

Wie reagiert die Abgeordnete auf die Konkurrenz?

Sabine Hartmann-Müller nimmt die Konkurrenz mit diplomatischer Gefasstheit zur Kenntnis: „Das ist Teil unserer Demokratie“, und die Entscheidung zu haben, wer am Ende ins Rennen um das Landtagsmandat geht, sei „ein Privileg von Parteimitgliedern. Am Ende werden wir als CDU mit Geschlossenheit den Wahlkampf erfolgreich bestreiten.“

An ihrem persönlichen Plan ändere dies nichts: „Ich habe bereits vor über einem Jahr mitgeteilt, dass ich erneut für die Landtagswahl kandidieren möchte. Ich möchte meine erfolgreiche Arbeit für die Region gerne fortsetzen“, betont Hartmann-Müller auf Nachfrage unserer Zeitung.

„Ich habe bereits vor über einem Jahr mitgeteilt, dass ich erneut für die Landtagswahl kandidieren möchte. Ich möchte meine erfolgreiche ...
„Ich habe bereits vor über einem Jahr mitgeteilt, dass ich erneut für die Landtagswahl kandidieren möchte. Ich möchte meine erfolgreiche Arbeit für die Region gerne fortsetzen.“Sabine Hartmann-Müller, Landtagsabgeordnete | Bild: CDU

Die CDU sei ihre politische Heimat. Voller Überzeugung habe sie 2017 auch die parteipolitische Verantwortung in der Region übernommen, erklärt die 62-jährige Abgeordnete. In der Fraktion, im Fraktionsvorstand und mit den Ministerien sei sie gut vernetzt. Sie ist unter anderem Mitglied des Präsidiums, des Verkehrsausschusses und des Ausschusses für Europa und Internationales. Vorsitzende des Arbeitskreises Europa und Internationales der CDU-Landtagsfraktion und seit 2021 deren europapolitische Sprecherin.

CDU-Mitglied ist Hartmann-Müller bereits seit 1993. Seit 30 Jahren ist sie Vorsitzende des CDU-Ortsverbands Herten. Sie ist und war Vorstandsmitglied der CDU wie auch der Frauen-Union auf Orts-, kommunaler, Bezirks- und Landesebene. Seit 1999 ist sie Mitglied des Ortschaftsrats Herten und des Gemeinderats von Rheinfelden. Viele Jahre war sie Ortsvorsteherin von Herten.

Warum will sie Abgeordnete bleiben?

Mit „voller Kraft und Leidenschaft“ wolle sie ihre Tätigkeit fortsetzen, schildert Hartmann-Müller. „Ich bin davon überzeugt, dass ich mit meiner gelebten Bürgernähe, der Erfahrung und meiner Verlässlichkeit all das mitbringe, auf das es ankommt.“

Hartmann-Müller verweist auf etliche Erfolge ihrer bisherigen Laufbahn als Abgeordnete: So sei erst kürzlich mit Minister Thomas Strobl in Herrischried das neue Netz für schnelles Internet in Betrieb genommen worden. „Allein hier sind zuletzt 13 Millionen Euro an Fördermittel geflossen.“

Den großen Strukturwandel in Lauchringen nach dem Aus der Lauffenmühle habe sie intensiv begleitet. Im Ergebnis habe die Gemeinde 3,1 Millionen Euro an Fördermitteln für die Gemeindeentwicklung erhalten.

Sie engagiere sich für die Menschen vor Ort und suche den engen Austausch. Die Probleme in der Ärzteversorgung seien ihr nicht nur bekannt, sondern sie habe auch die Initiative ergriffen und die Beteiligten der Region zu Gesprächen zusammengeführt und sie begleite auch das Landarzt-Programm.

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Was setzt der Mitbewerber dagegen?

Die Heimat aktiv mitzugestalten und „für eine zukunftsfähige, starke und lebenswerte Region einzutreten“, nennt Herzog als wichtige Motivationspunkte. Eine verlässliche Infrastruktur sei dafür entscheidend, egal ob im Verkehr, im digitalen Bereich oder in der Gesundheitsversorgung.

Seinen persönlichen Schwerpunkt sieht er zudem im Bereich Wirtschaftspolitik, „denn sie ist die Basis für die Finanzierung aller politischen und gesellschaftlichen Vorhaben“, so Herzog weiter.

Klar sei: „Wir müssen ein starkes Industrieland mit nachhaltigen Wertschöpfungsketten bleiben und Politik aus der Perspektive der fleißig arbeitenden Mitte denken.“

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Wie sieht das weitere Vorgehen der CDU aus?

Die Nominierungsversammlung für den Wahlkreis Waldshut findet am Samstag, 22. März 2025, um 15 Uhr in der Gemeindehalle Dogern statt. Im Vorfeld dazu bietet der CDU-Kreisverband Waldshut zwei Informationsveranstaltungen an, bei denen sich die Bewerber für die Landtagskandidatur den Mitgliedern vorstellen können. Diese Kandidatenvorstellungen sind am Freitag, 14. März, um 19 Uhr, im Restaurant „Flüh“ in Bad Säckingen und am Montag, 17. März, um 19 Uhr im Landhotel „Wilder Mann“ in Eggingen. Als Ersatzkandidat für den oder die Landtagskandidatin geht der Pressesprecher des Kreisverbands, Philipp Studinger, ins Rennen.