Was ist eigentlich mit Corona? Diese Frage mag sich manch einer stellen. Der Eindruck ist aber eher, dass sich kaum noch jemand mit Covid-19 beschäftigt. Der SÜDKURIER hat sich beim Landratsamt erkundigt, wie präsent der Virus noch ist.
Corona ist weiterhin auf dem Schirm
„Corona beschäftigt uns nach wie vor“, schreibt Landratsamtssprecher Tobias Herrmann in seiner E-Mail, „und zwar in der Weise, dass Covid-19 eine von vielen Erkrankungen ist, die dem Gesundheitsamt gemeldet werden.“ Das Robert-Koch-Institut (RKI) beobachte Corona weiterhin sehr genau.
„Die Meldepflicht für Covid-19 besteht weiterhin“, schreibt Herrmann weiter. Nach wie vor würden die Fälle ans RKI weitergeleitet. Auch wenn es derzeit wenige seien. Die aktuellen Inzidenzen (Zahl der ans RKI übermittelten Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen) sind im Internet auf dem Pandemieradar des Bundesgesundheitsministeriums veröffentlicht.
Das sind die aktuellen Inzidenzen
Stand 5. September lag die Inzidenz bundesweit bei sechs, in Baden-Württemberg bei drei. Die Zahlen für einzelne Landkreise sind auf Corona-in-Zahlen.de zu sehen, die auf der Statistik des RKI basieren. Demnach liegt die Inzidenz im Landkreis Waldshut, Stand 1. September, bei 2,3 und im Landkreis Lörrach bei 2,2.
Im Hochrhein-Klinikum wurden laut Auskunft des Landratsamts, Stand 31. August, zwei Corona-Patienten behandelt. Diese Zahl bestätigte das Klinikum auf Nachfrage. Beide Patienten seien älter als 75 Jahre.
Was ist mit den Corona-Tests?
Die Zahlen dürften nicht das tatsächliche Infektionsgeschehen abbilden. Unter anderem, weil keine allgemeine Testpflicht mehr besteht. Dazu schreibt Herrmann: „Hausärzte können immer noch Coronatests im Rahmen der Diagnostik durchführen. Es werden jedoch nur positive Tests gemeldet.“ Wie viele Test insgesamt durchgeführt würden, könne nicht ermittelt werden. Auch im Klinikum müsse grundsätzlich nicht mehr getestet werden – nur in Verdachtsfällen.
Diese Virusvarianten dominieren
Laut Herrmann dominieren aktuell die Omikronvarianten XBB und EG5. „Beide werden von Experten als nicht besonders gefährlich eingeschätzt.“
Wie lässt sich eine Corona-Erkrankung von einer Sommergrippe unterscheiden? Dazu antwortet Herrmann: „Die Sommergrippe ist ein grippaler Infekt, der außerhalb der klassischen Erkältungszeit, eben im Sommer auftritt.“ Sie könne durch eine Vielzahl verschiedener Erreger ausgelöst werden. „Wirklich sicher lassen sich sie sich nur durch einen PCR-Test unterscheiden.“
Wie sich Corona im Herbst und Winter entwickelt, sei schwer zu prognostizieren. Grundsätzlich seien in Zukunft saisonale Häufungen zu erwarten. Herrmann: „Experten halten aber wegen der breiten Immunisierung der Bevölkerung hohe Wellen für unwahrscheinlich – aber nicht für ganz ausgeschlossen.“