Peter Meister

Das Lebenshaus Uganda, Rettungsinsel im afrikanischen Busch für Kinder, die sonst keine Lebenschance hätten, braucht dringend ein Dach für den erweiterten Küchenbereich. Zimmermeisterin Gabriele Schäuble fliegt Mitte Februar für vier Wochen nach Afrika, um wie von Lebenshaus-Gründer Pfarrer Günter Hirt gewünscht, auf die bisher offene Küche, die aus hygienischen Gründen erweitert wird, ein richtiges Dach zu bauen. Die in Laufenburg auch als stellvertretende Bürgermeisterin bestens bekannte Fachfrau wird dabei von einem Zimmermeister aus Riegel am Kaiserstuhl und dessen Partnerin unterstützt. Alles hat sich auf wundersame Weise zusammengefügt, erzählt Gabriele Schäuble. 

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Wie kommt die 56-jährige Zimmermeisterin dazu, sich auf dieses Wagnis einzulassen, an einem Ort mit ganz anderen Lebensverhältnissen Entwicklungsarbeit zu leisten. „Ich bin einfach dem Werben von Pfarrer Hirt erlegen“, sagt sie. Als Nachbarin des immer wieder mal im Laufenburger Pfarrhaus wohnenden 81-jährigen Lebenshaus-Gründers, hat man sich kennen und schätzen gelernt. Sie sei tief beeindruckt von der Leistung des pensionierten Pfarrers für die schutzlosen Kinder und die Menschen im Umkreis des Lebenshauses. „Ich bin dankbar, ihn kennengelernt zu haben und könnte ihm stundenlang zuhören. Und seinem bestimmten Wunsch, der eher ein Auftrag war, konnte ich einfach nicht widerstehen. Ich hatte keine echte Chance, nein zu sagen“, erzählt sie schmunzelnd.

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Sie bereut die Zusage aber keineswegs. „Ich habe natürlich Respekt, vertraue aber darauf, dass alles gut geht“. Schließlich ist sie nicht die erste aus der Seelsorgeeinheit Laufenburg-Albbruck, die im Lebenshaus Dienst leistet. Vor ihr waren es schon zehn Männer und Frauen, die im weit abgelegenen Busch mithalfen, die Zufluchtsstätte auf- und auszubauen.

Zudem geht sie das Abenteuer nicht allein an. Sondern zusammen mit Rudi Huber aus Riegel, der in Stuttgart Bauingenieur studiert und seiner Partnerin Eva Bartmann. Zufall muss man es nicht nennen, sondern im Zusammenhang mit Pfarrer Hirt, eher Fügung. Rudi Huber war mit Niels Nielsen auf der Meisterschule. Nielsen arbeitet seit einiger Zeit mit Gabriele Schäuble in der Zimmerei zusammen. Und Eva Bartmann wiederum begleitet ihren Rudi, wird aber als Sozialpädagogin ebenfalls segensreich wirken können.

Jeder Euro wird gebraucht

Die Baupläne sind fertig, zeigt Gabriele Schäuble, die wie ihre Mitstreiter auf eigene Kosten ins Lebenshaus reist. Für wichtiges Material hat sie Spender gewinnen können. Maschinen, die vor Ort bleiben, zahlt die Zimmerei Schäuble und hochwertige Schrauben stellt die Firma Maier-Sanitär aus Grunholz zur Verfügung. Freuen würde sie sich über weitere Spender, für das Gesamtprojekt Lebenshaus. Wie sie von Pfarrer Hirt weiß, wird jeder Euro gebraucht.

Rückblick auf die Pionierarbeit

Mit Heinz und Adelheid Lüthy hat es 2013 angefangen. Sie waren die ersten aus der Seelsorgeeinheit und leisteten in zwei Einsätzen im ugandischen Busch Pionierarbeit beim Aufbau des Hauses. Wie viele Spender auch, waren sie auf das Projekt aufmerksam geworden durch die Öffentlichkeitsarbeit des Laufenburger Pfarrgemeinderats. Ihrem Beispiel folgten weitere Helfer vor Ort: Florian und Anita Vögele, Claudia-Weber-Wagner, Mario Wagner, Patricia Ebner. Einige von ihnen engagierten sich immer wieder für mehrere Wochen oder Monate vor Ort.

Im Einsatz für die Ärmsten

Thomas Albiez aus Unteralpfen war ein ganzes Jahr im Lebenshaus. Dann brachte Elias Binkert aus Schadenbirndorf sein technisches Know-how ebenfalls ein ganzes Jahr im Lebenshaus ein. Ihm folgte Tamara Hoppe aus Unteralpfen. Sie alle ließen sich von der authentischen Art von Pfarrer Hirt überzeugen, Dienst an den Ärmsten der Armen zu leisten. Rohbau, Tiefbrunnen für reines Trinkwasser, Photovoltaik-Anlage für eigene Stromversorgung, Aufbau eigener Landwirtschaft für gesunde Ernährung und in letzter Zeit die Entwicklung einer medizinischen Basisversorgung auch für die Menschen im Umkreis, sind nur die wichtigsten Stationen, seit Gründung des Lebenshauses.